verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 14 - Jahrgang 1929
5Mo 33,24 – „Er tauche in Öl seinen Fuß!“5Mo 33,24 – „Er tauche in Öl seinen Fuß!“
Es ist doch eigentlich eine ganz köstliche Verheißung, die dem Stamme Aser in dem Segen „Moses, des Mannes Gottes“ (V. 1) zuteil geworden ist. Sie ist ja in gewissem Sinne ähnlich der, die der Patriarch Jakob vor seinem Tode aussprach (1. Mose 49,20), geht aber doch wohl noch über diese hinaus, so schön diese auch schon ist. In Christo Jesu, unserem teuren Herrn , sehen wir gleichsam die Erfüllung beider Verheißungen, doch darüber soll hier nicht gesprochen werden, obwohl auch dieser Gegenstand für die sinnende Betrachtung eines gläubigen Herzens sehr lieblich sein dürfte. Ich möchte vielmehr auf die obige Verheißung ein wenig eingehen im Blick auf uns selbst, was ja natürlich auch wieder nicht geschehen kann ohne im Hinblick auf Ihn, dessen Fuß wirklich allezeit in Öl getaucht war, und der darum auch ohne die Fußwaschung (Joh 13), die uns geistlicherweise geziemt, gesalbt werden konnte durch eine Maria, die die fleckenlose Reinheit auch Seiner Füße kannte und würdigte. (Joh 12)
Die Verheißung, die dem Stamme Aser in Form einer Mahnung gegeben wurde, deutet, ebenso wie die frühere durch seinen Vater Jakob, zunächst auf den Wohnsitz hin, den Aser nehmen sollte. Er bekam (vergl. Josua 19,24-31 u. a. Stellen betr. des Stammes Aser, die hier für uns nicht in Betracht kommen)! den fruchtbaren Landstrich im Nordwesten des Landes gegen Tyrus und Sidon hin, die beiden gewaltigen, reichen Städte, die wohl hätten von Aser erobert werden sollen, aber nie erobert sind. Gleichwohl gab ein Hiram, König von Tyrus, der dem Salomo befreundet war, gleichsam „königliche Leckerbissen“ (Jakobs Verheißung! 1. Mose 49,20) zum Bau des Hauses Gottes usw. (1Kön 5 u. a)., und am Ende können wir hierin eine Vorerfüllung jener Verheißung sehen und eine weitere vielleicht in Lk 2,36-38?! Jedoch auch das übrige Land, nicht nur der Nordteil, in den der Libanon mit seinen Zedern und Zypressen hineinragte, war sehr fruchtbar und reich an kostbaren Bodenschätzen und sonstigen Erzeugnissen, besonders an Palmen mit ihren so besonders stark ölhaltigen Früchten. Darauf nimmt wohl diese Verheißung Bezug, die wir hier betrachten wollen. Durch das so notwendige Öl mochte der Stamm Aser seinen Brüdern besonders wohlgefällig sein, worauf die Verheißung auch hinweist, und mit Recht konnte der Stamm „Aser“ genannt werden, denn Aser heißt „Glückselig“. (Vgl. 1. Mose 30,13)!
Doch wenn wir mit der äußeren Bedeutung der Verheißung „Er tauche in Öl seinen Fuß“ unsere Betrachtung beschließen wollten, so würden wir sicher diesem eigenartig schönen Text nicht gerecht werden! Die symbolische (sinnbildliche) Bedeutung darf und muß uns, die wir das Alte Testament im Lichte des Neuen Testamentes betrachten, die wichtigere sein, zumal wir wie in vielen Fällen, so auch in dem vorliegenden nur diese auf uns anwenden können.
Wir wissen, daß das Öl ein Sinnbild des Heiligen Geistes ist, worüber uns im Alten und Neuen Testament viele Stellen belehren, wie z. B. 2. Mose 29,7; 3. Mose 8,12; Psalm 45,7 (Heb 1,9); Ps 89,20; Ps 133,2; Jes 61,1 (Lk 4,18); Apg 10,38; 2Kor 1,21.22; 1Joh 2,20.27, vgl. Joh 14,17.26 usw.
Ebenso zeigt uns die Schrift, daß die Füße als ein Sinnbild des Wandels durch diese Welt anzusehen sind. Darüber belehrt uns ganz besonders die oben schon erwähnte Fußwaschung von Joh 13 (vgl. Jahrb. 5, Frage 27 und Jahrb. 12, Frage 18 u. a.! s. u)., mit der der Herr Jesus andeutete, daß es sich für uns gebühre, unseren Wandel von dem stets aufs neue unseren Füßen anhaftenden Schmutz der Wüste zu reinigen durch das Wasser, das Symbol des Wortes Gottes (vgl. Eph 5,26 und Jahrb. 12, Frage 18 sowie die oben angeführten Ausführungen über die Fußwaschung)! Auch andere Stellen der Schrift, besonders solche, welche auf der ohnehin orientalischen Sitte des Füßewaschens nach dem Eintritt ins Haus beruhen, wie z. B. Lk 7,38.44, besagen, daß oft die Füße ein Sinnbild des Wandels sind. Man vergleiche ferner Mt 18,8 usw.; Joh 11,44; Apg. (5,9!)!; 14,8-10; 26,15; Eph 6,15; Off 10,1.2 u. a. (Dazu aus dem Alten Testament statt vieler nur einige Stellen: 2. Mose 3,5; Hiob 23,11; 31,5 usw.; Ps 119,105; Spr 19,2b; Pred 5,1)
Wenn wir dieses anerkennen, daß das Öl ein Bild oder Symbol des Heiligen Geistes ist (vergl. auch Mt 25,1-13)! und der Fuß ein solches des täglichen praktischen Wandels, dann sehen wir ohne Mühe, daß die dem Aser gegebene köstliche Verheißung, in neutestamentliche Sprache übertragen, verglichen werden darf mit der den Galatern und damit uns gegebenen Ermahnung „Wandelt im Geist!“ oder „Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch durch den Geist wandeln!“ (Gal 5,16.25) Ich habe bei früheren Gelegenheiten eingehend über „die Frucht des Geistes“ nach Gal 5,22 schreiben dürfen (Jahrb. 6, Seite 37, 69 u. 92 und Jahrb. 11, Seite 225) und dabei auf unseren Wandel im Geist hingewiesen, jedoch möchte ich heute einmal wieder solche praktischen Dinge berühren, wie sie aus der Aser gegebenen Verheißung sich für uns leicht ergeben. Wir haben als Gläubige alle den Geist empfangen, als wir gläubig wurden (Joh 7,37-39; Apg 2,38 [am Pfingsttage!]; Apg 5,32; 19,2; Röm 8; Gal 3,2 u. a)., Er, diese göttliche Person, hat Wohnung in uns gemacht, wir sind einzeln „Tempel des Heiligen Geistes“ (1Kor 6,19) - wäre Er nicht eine Person, so könnte nie dieser Ausdruck angewandt werden! (vgl. das Alte Testament)! - wir sind durch Ihn versiegelt und mit Ihm gesalbt (vgl. 2Kor 1,21.22 u. a)., „Er gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind“ (Röm 8,16) usw. usw. - das alles sind (seit jenem Pfingsttage) für die Gläubigen herrliche, unantastbare Tatsachen - aber, aber! aus diesen Tatsachen erwächst für uns auch eine außerordentlich ernste Verantwortung: und das ist - die praktische Verwirklichung dieser Dinge im täglichen Leben! Es genügt nicht, sich seiner Stellung in Christo, seines Gesalbt- und Versiegeltseins mit dem Heiligen Geist und dieses herrlichen Unterpfandes usw., kurz, aller dieser Erkenntnis und dieses lehrhaften Besitzes zu freuen und zu rühmen - es genügt nicht, meine ich, wenn man nämlich im praktischen Leben wandelt, wie wenn man nicht durch den „Geist aus Gott“, sondern durch den „Geist dieses Zeitlaufs“ geleitet wird, hinter dem der Feind steht! (Eph 2,2!)!
Es ist mir einmal ein Wort zu Ohren gekommen über Gläubige, das mich aufs tiefste erschüttert hat, es lautete: „Christentum und Geschäft haben nichts miteinander zu tun!“ Ich sagte darauf, dann habe Beruf und Christentum oder Familie und Christentum usw. auch nichts miteinander zu tun, dann sei überhaupt das Christentum keine praktisch zu verwirklichende Sache, und hunderte von diesbezüglich ermahnenden Stellen (z. B. aus den Tim.-Briefen und sonst, auch Jakobus)! seien ganz überflüssig! Obiger Satz erscheint mir wie ein Selbstbetrug ernstester Art, und er degradiert (würdigt herab) das Christentum zu einer Sonntagsangelegenheit ohne praktischen Wert für die sechsmal so häufigen Werktage! Hat der Heilige Geist, durch den wir das Leben haben (Gal 5,25), nicht größere Macht und Kraft? Hat der Herr Jesus Sich geirrt, als Er uns den Sachwalter verheißen hat, der uns hienieden „vertritt in allen Lagen“? Nein, und abermals nein! Die Kraft unseres Wandels ist der Heilige Geist, und sie reicht aus auch für die geschäftlichen Verhältnisse, für Familie und Haus, für unser ganzes öffentliches und privates Leben, auch für das im Kämmerlein, wo uns nur Gott und die unsichtbare Welt sieht; nur, Geliebte, es kommt darauf an, ob wir im Geiste wandeln! Tun wir das nämlich nicht, so wandeln wir im Fleisch! (Gal 5,16ff)., und dann ist unser Leben in all seinen Beziehungen das Gegenteil von einer Verherrlichung Christi Jesu! Der Geist ist stets darauf aus, Ihn, den Herrn , zu verherrlichen (Joh 16,12ff).; das Fleisch aber macht stets uns, den ersten Menschen groß, rühmt unsere Vorzüge, verbindet uns mit dem Wesen der Welt (Eph 2,1-3)!, betrübt den in uns wohnenden Geist (Eph 4,30) und läßt uns in der Welt wandeln, als gehörten wir noch zu ihr und seien nicht „entflohen dem Verderben, das in der Welt ist durch die Lust“ (2Pet 1,4). Der Geist lehrt uns, Christum zu sehen und „aufsehend auf Jesum“ (Heb 12,2) Ihm nachzueifern, das Fleisch richtet unsere Blicke allein auf das, „was vor Augen ist“ - und unser Wandel wird und muß demgemäß irdisch sein!
Darauf also kommt es an, daß wir „mit Geist erfüllt (Eph 5,18) - im Geiste wandeln“, ganz praktisch im allertäglichsten Leben sowohl wie auch innerhalb der Gemeinde Gottes! (Weiter unten habe ich noch ein wenig darüber hinzufügen dürfen, wie das Wandeln im Geist geschieht).
Und - und nun komme ich auf die dem Aser gegebene mahnende Verheißung zurück - dann, wenn wir unseren Fuß in Öl tauchen, dann werden wir einen Wandel führen, „wohlgefällig unseren Brüdern“ nach jener
Verheißung, und dann auch werden wir die Kraft und Schönheit des Schlusses derselben erfahren und verwirklicht finden: „Wie deine Tage, so deine Kraft!“ (V. 25)
Darum, Geliebte, Brüder und Schwestern, lassen auch wir uns durch jene Stelle mahnen, unseren Fuß (unseren Wandel) in Öl (das Öl des Heiligen Geistes) zu tauchen, um in allen unseren Tagen in Seiner Kraft zu wandeln und zu handeln! Tauche deinen Fuß in Öl, d. h. laß deinen Wandel „mit Geist erfüllt“ sein, mein Bruder, wenn du an deine Tagesgeschäfte gehest, du wirst es erfahren, daß die Salbung, die uns über die höchsten und erhabensten Dinge Gottes belehrt (1Joh 2,20.27), wahrlich auch mit den kleinen Dingen und Fragen dieser Welt fertig zu werden weiß!
Tauche deinen Fuß in Öl, wenn du eine schwierige geschäftliche oder häusliche Frage vor dir zur Erledigung hast, mein Bruder, meine Schwester! „Der Geist der Weisheit“ (Eph 1,17) wird dir zur rechten Zeit, wenn du um Weisheit bittest, das Nötige darreichen (Jak 1,5), nur tauche zuvor deinen Fuß in Öl! Gehe nicht anders als „im Geist“ an die schweren Dinge heran!
Und tauche deinen Fuß in Öl, o Bruder, wenn du eine ernste Aussprache mit Brüdern vor dir hast, von der vielleicht viel für das Wohl oder Wehe der Gemeinde Gottes am Platze und darüber hinaus abhängt! Wie gar oft sind unsere Worte nicht „allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt“ (Kol 4,6), wenn wir in solche Unterredung gehen, wie gar leicht ist das Fleisch an der Arbeit und läßt „dem Lästerer Raum“, und großer Schaden statt Nutzen wird angerichtet, der vielleicht nie wieder gutgemacht werden kann. Tauche deinen Fuß in Öl, ehe du deinen Gegnern (deren Gegner du aber womöglich noch viel mehr bist)! unter den Brüdern entgegentrittst, laß dich anziehen (umhüllen) mit „Sanftmut“ und „Gelindigkeit“ durch den Geist (Phil 4,5, Gal 5,16.22; Tit 3,2), vielleicht machst du dann die kostbare Erfahrung von Spr 25,15: „eine gelinde Antwort zerbricht Knochen“, und alle werden erbaut, und der Herr wird verherrlicht!
Tauche deinen Fuß in Öl, ehe du vor die Welt trittst, um ihr „das Brot des Lebens“, das Wort vom der in Christo Jesu gewordenen „Gnade und Wahrheit“ zu bringen, auf daß du nicht dich selber bringest, sondern in Kraft des Geistes nach Lk 24,44-48 und Apg 1,8 ein treuer Zeuge und Knecht des Herrn seiest, der, „nichts unterschlagend“ (Tit 2,10), sowohl das ganze „Wort der Wahrheit“ (2Kor 6,6) wie auch die köstliche „heilbringende Gnade“ (Tit 2,14) darbietet! Das tat auch die Tochter Phanuels aus dem Stamme Aser (in der Stelle Lk 2,36-38, die oben schon einmal genannt ist), sie, die Prophetin Anna im Tempel zu Jerusalem, die von dem Herrn redete zu allen denen, die auf Erlösung warteten. Sie hatte in Wahrheit die Verheißung verwirklicht und ihren Fuß in Öl getaucht und - Verherrlichung Christi war die Folge!
Tauche deinen Fuß in Öl, wenn du morgens dich auf den Wandel durch die arme Welt rüstest, und habe ihn in Ol getaucht, ehe du mit solchen in Berührung kommst, die Spötter und Leugner der Wahrheit sind, auf daß du ihnen entgegentreten und ihnen dienen kannst, wie sie es brauchen. Vielleicht mußt du „zügellosen Schwätzern den Mund stopfen“ (Tit 1,10.11), vielleicht aber auch „Widersacher in Sanftmut zurechtweisen“ nach 2Tim 2,24-26 - und nach beiden Richtungen hin können nicht wieder gutzumachende Fehler begangen werden, wenn wir nicht „im Heiligen Geist“ (2Kor 6,6) handeln.
O, daß der Herr dies uns lehre, vielmehr: daß wir uns mehr darin belehren ließen! So unsagbar wichtig wie es ist, sich täglich die Füße waschen zu lassen mit dem Wasser des Wortes (Joh 13), so unsagbar wichtig ist es, den also gereinigten Fuß in das Öl des Geistes zu tauchen, d. h. einen täglichen „Wandel im Geist“ zu führen in Wort und Werk und allem Wesen! Wir sollen und dürfen „Darsteller des Wortes des Lebens“ sein nach Phil 2,16; wie not tut uns aber dazu das Öl des Geistes! Laßt uns darüber wachen, Ihn nicht zu betrüben (Eph 4,30), damit Er uns immer mehr in das Wesen Christi Jesu umgestalten kann, dessen Fuß gleichsam stets in Öl getaucht war (wie schon oben gesagt)!, so daß wir umgestaltet in Sein Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit als durch den Herrn , den Geist (2Kor 3,18), den hienieden verherrlichen, in dem wir berufen sind zu der ewigen Herrlichkeit des „Gottes aller Gnade“! (1Pet 5,10) Seine Gnade genügt dazu!
Das ist ja das Begehren der göttlichen Person des Heiligen Geistes, uns so zu erfüllen - wozu unsere Bereitwilligkeit nötig ist! -, daß Er uns Christum Jesum, den zweiten Menschen vom Himmel, unser neues Haupt, vor Augen stellen kann, damit wir, d. i. der erste Mensch, der nur im Fleische und für dasselbe lebt, als gekreuzigt verschwindet und unser Blick derart auf Christo ruht, daß der Geist uns, wie oben gesagt, hineinverwandeln kann in Sein Bild. Das Fleisch, angestachelt durch den Feind, sagt zu uns: ich will es gut haben - aber der Geist zieht unser Auge von uns, den mit Christo Gekreuzigten, ab auf Ihn hin, der des Anschauens allein wert ist, und dadurch wird das Verwandeltwerden in dies Bild ermöglicht. Wir „wandeln im Geiste, wenn wir Ihn, den Herrn , zu sehen wünschen, um Ihn auszuleben, und gerade zu diesem Leben befähigt uns der Geist; und das ist Sein erhabenes Ziel, in und durch uns Ihn (Christum) zu verherrlichen. Darum müssen wir - wollen wir im Geist wandeln, wollen wir unseren Fuß in Ol tauchen - im Glaubensgehorsam uns stets aufs neue entleeren lassen von allem Eigenen und uns füllen lassen mit Seinem Geist, d. h. Ihm unser ganzes Herz einräumen. Manche möchten dies erreichen durch die immer erneute Bitte um den Geist, aber nach Pfingsten gab es kein Bitten mehr um Ihn, denn was man - durch Glauben! - hat, kann man nicht mehr erbitten, ohne „Gott zum Lügner“ zu machen; und jeder Gläubige hat Christi Geist, er wäre sonst nicht gläubig. Es ist auch sehr bequem, durch eine (schriftwidrige) Bitte den Weg des Erfülltwerdens zu umgehen; aber nein, es ist so nicht möglich, sondern nur durch Gehorsam gegen Seinen Willen, indem wir Ihm uns völlig öffnen und Ihn in uns wirken lassen, „was vor Ihm wohlgefällig ist“; nur dadurch werden wir stets wieder mit Geist erfüllt gemäß der Mahnung von Eph 5,18 (vergl. Apg 4,23-31)!. Das also will der Ausdruck: „Tauche deinen Fuß in Öl“ besagen: Lasse dich von Mal zu Mal neu erfüllen mit Seinem Geist, auf daß dein Wandel ein „Wandel im Geist“ sei, durch den Christus Jesus verherrlicht und gesehen werde - Er, den zu verherrlichen der Heilige Geist auf die Erde gekommen ist (Joh 16).
(Ich habe letzteren Absatz besonders hinzugefügt, weil oft gefragt wird: „Wie kann man im Geist wandeln? Was heißt das?“ Der Herr gebe uns rechtes Licht darüber, hoffentlich mit durch obige Ausführungen)!
So laßt uns treulich unseren Fuß in Öl tauchen, Geliebte!
Nicht wahr, es ließen sich wohl leicht noch mehr Beispiele finden, wo das „Tauchen des Fußes in Öl“ am Platze wäre, aber der oben ausgeführten sind völlig genug. Immer und überall benötigen wir des Geistes, um zur Ehre des Herrn und zum Segen für andere wandeln zu können. Und immer und überall ist es möglich für uns, mit „Geist erfüllt“ zu sein, wenn wir die schriftgemäßen Bedingungen dazu beobachten. Nicht eine erneute „Geistestaufe“ ist nötig für uns, sie ist einmalig und wird nie wiederholt12; aber, wie eben ausgeführt, das wieder und wieder Erfülltwerden und Erfülltsein tut uns not, das wieder und wieder erneute Eintauchen unseres Fußes in Öl brauchen wir, um das hienieden zu sein, als was der HErr, der uns mit Seinem Blute erkauft hat und mit dem wir gekreuzigt und gestorben sind, uns sehen will: als „Seine Zeugen“ (Joh 15,26.27; Apg 1,8). Nur an uns ist jetzt zu sehen, wer der Herr ist und was Er für die in Sünden und Elend verschmachtende Menschheit sein will: der Heiland-Gott! Viel hängt von uns ab, aber wieviel es auch für den einzelnen sein mag, draußen oder in der Gemeinde, noch einmal sei hingewiesen auf die Verheißung an Aser: „Wie deine Tage, so deine Kraft!“ (V. 25) Aber zuvor steht unser Wort: „Er tauche in Öl seinen Fuß!“
Wie unsere Aufgaben (unser Tag) auch sein mögen, es ist Kraft da, Kraft im Geist! Das Öl ist vorhanden, es soll nur benutzt werden, es braucht gleichsam nur leere Gefäße nach 2Kön 4,1-7! Dazu kommt es auf uns an, auf jeden, in dem der Geist wohnt (2Tim 1,14). Die Treue muß unser Teil sein, diese Treue, die uns stets, und frühzeitig genug, wie auch der Tag sein mag, unseren Fuß in das Öl tauchen heißt, auf daß unser Wandel im Geist sei, in Licht und Liebe! Vorrecht und Verantwortung ist mit dem Wohnen des Geistes in uns verbunden, möge im Hinblick darauf bei uns tägliche Treue gefunden werden! „Jehova, sind Deine Augen nicht auf die Treue gerichtet?!“ (Jer 5,3a) Seien wir treu im Blick auf die tägliche Reinigung unserer Füße durch das Wasser des Wortes (Joh 13; Eph 5,26), aber seien wir auch treu darin, rechte „Aser“ zu sein, indem wir handeln nach dem Worte Gottes: „Er tauche in Öl seinen Fuß!“
Der Herr gebe uns Gnade dazu zu Seiner alleinigen Verherrlichung!
F. K.
12 Vergl. das Büchlein von A. v. d. Kammer: „Der Heilige Geist, der in uns wohnt“! F. K.↩︎