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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 9 -Jahrgang 1923/24
Kleine GedankenKleine Gedanken
1Pet 1,8a: „Welchen ihr, obgleich ihr Ihn nicht gesehen habt, liebet.“ - Ist es nicht etwas Wundersames, daß wir wie jene Briefempfänger des Petribriefes die Fähigkeit haben, den Herrn Jesus, den wir nicht gesehen, der in der Welt nur verachtet, wenn nicht gar gehaßt wird, zu lieben? Das sollte uns größer werden, dann würde von dieser Fähigkeit mehr praktischer Gebrauch gemacht, d. h. die Liebe würde sich mehr offenbaren. Wie denn? Einmal darin, daß wir mehr die liebten, die in gleicher Weise wie wir erkauft und erlöst sind, die den gleichen Geist empfangen haben, die mit uns zusammen Sein Eigentum hienieden darstellen, mit denen daher Seine Gedanken in Liebe beschäftigt sind - darum sollten's auch die unseren sein! -, und dann darin, daß wir mehr und willig-freudiger handeln nach Joh 14,15-21! Bedenken wir wohl, was Sein Wort sagt in 1Joh 3,18: „Kindlein, lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern in Tat und Wahrheit!“ Laßt uns dies Wort anwenden auf Joh 14 und 1Pet 1,8, und der Herr wird verHerrlicht werden durch uns. Er gebe uns Gnade dazu!
F. K.
Off 3,18a: „Ich rate dir!“ Wer? Der Herr Jesus als Richter unter den sieben Leuchtern (Gemeinden nach 1,20). Wem? Den Lauen und Trägen in Laodizea, der Gemeinde der Endzeit. Gehörst du, lieber Leser, zu den Lauen? Gott geb's, daß es nicht so sei! Mußt du, muß irgend eines von uns sich aber anklagen dieser Sünde, so höre, was Er sagt: „Ich rate dir!“ Unser deutsches Sprichwort „wem nicht zu raten ist, dem ist auch nicht zu helfen“ ist sehr ernst, und das ganz besonders, wenn es sich um solchen Ratgeber handelt. Menschen, die sich nicht raten lassen, sind arme Menschen. Sie mögen sich reich vorkommen wie eben jene in Laodizea, aber sie wissen nicht (V. 17)!, wie arm sie sind! Menschen, die sich nicht sagen lassen können, büßen viel ein, solche, die sich sagen, raten und helfen lassen, machen nicht so wie jene den Eindruck hochmütiger Leute, gewinnen viel und werden mehr fähig zum Dienst als solche, die „sich dünken“, alles zu wissen, zu haben, zu können, niemandes zu bedürfen, in „allen Sätteln gerecht zu sein“, nichts mehr von anderen annehmen und zu lernen nötig zu haben. Aber wieviel wichtiger noch, sich raten zu lassen von Ihm! Und muß man da erst zu den Lauen gehören, um von Ihm Rat annehmen zu brauchen? Gewiß nicht! Ach, möchten wir viel wie Maria zu Seinen Füßen sitzen und bereit sein, uns von Ihm raten, zurechtweisen und unterweisen zu lassen! Möchten wir doch gerne lernen und ja nie und nimmer V. 17 zu unserer Richtschnur gemacht haben! Das ist „Tod im Topf“! O Herr, rate Du uns, rate Du mir - wir wollen hören und gehorchen!
F. K.
2Thes 2,5: „Erinnert ihr euch nicht?“ Hatten die Thessalonicher ein kurzes Gedächtnis? Es scheint fast so, sonst wäre das von V. 2 nicht eingetreten. Aber laßt uns uns nicht über sie erheben! Der Gegenstand von Kap. 2 im 2. Brief ist sehr ernst, und worüber sie im unklaren waren - aber vor, gewiß nicht mehr nach Empfang dieses Briefes, darüber sind leider heute nicht wenige Gläubige im unklaren, trotz dieser kostbaren Thessalonicherbriefe. Aber mehr: wie viele Gläubige haben noch ganz andere Dinge vergessen, an die sie sich erinnern sollten: Wie ernst unter vielen anderen z. B., „die Reinigung seiner vorigen Sünden vergessen zu haben“! (nach 2Pet 1,8.9.12)! Möchten wir doch ja darin kein kurzes Gedächtnis haben! Und noch mehr: wie manche gleichen so leicht den Jüngern, die nach
Mt 14 die wunderbare Speisung der 5000 erlebt hatten und kurz darauf nach Mt 15 besorgt und kleinmütig fragten: „Woher nehmen wir Brot?“ (V. 33), und noch ein wenig weiter, in Kap. 16,8, offenbaren sie eine Kleingläubigkeit, die beschämend wirkt angesichts solcher gehabten Erlebnisse, und hier muß der Herr wie später Paulus fragen: „Erinnert ihr euch nicht?“ (V. 9). Brüder, Schwestern, die Zeiten sind höchst schwierig, vielleicht sogar schwieriger denn je, aber sind sie größer als der Herr? Erinnern wir uns nicht häufiger, wunderbarer Durchhilfen, - und wollen dann doch noch ins Zagen, Klagen oder gar Murren geraten? „Erinnert ihr euch nicht?“ Möge der Herr in Seiner Gnade unser Gedächtnis stärken! - Laßt uns auch daran denken, daß Er Sich sehnt, wir möchten uns Seiner erinnern, Seiner gedenken! und im Blick darauf sagt Er bei Einsetzung Seines Erinnerungsmahles: „Dies tut zu Meinem Gedächtnis!“ (Lk 22 und 1Kor 11). Wann taten wir es zuletzt? Am vorletzten oder sogar letzten Sonntag? Möchte es so sein! - Und schließlich überhaupt: „Halte im Gedächtnis Jesum Christum!“ (2Tim 2,8). „Erinnert ihr euch nicht?“
F. K.
Erstellt: 01.04.2024 14:36