Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 11 -Jahrgang 1926
Joh 5-6 -„Einige Gedanken über den Text“Joh 5-6 -„Einige Gedanken über den Text“
Gesammelt auf der Osterkonferenz in Homburg 1926.
Kap. 1-4: Offenbarung des fleischgewordenen Wortes.
Kap. 5-12: Kampf der Juden gegen diese Offenbarung. Feindseliger Widerstand der Religion des Fleisches gegen die geoffenbarte Herrlichkeit Gottes in Christo, in Gnade und Wahrheit (= Wirklichkeit), in Licht und Liebe.
Der Sohn Gottes ist die Exegese des Vaters:
Kap. 5: Feindschaft gegen den Sohn Gottes. Nach dem Wunder am Teiche Bethesda - Gnadenhaus.
Kap. 6: Feindschaft gegen den Sohn des Menschen (aus Bethlehem = Brothaus), das Brot des Lebens. Nach der Speisung der 5000.
Kap. 7 u. 8: Feindschaft am „Laubhüttenfest“ gegen Den, der größer war als das Fest, der durch Seine Gabe - 7,37-39 - allein zur wahren Ruhe bringt. Das Laubhüttenfest ist ja ein Bild dieser Ruhe. Die Herrschaft Christi macht das Glück des Tausendjährigen Reiches aus. Unser Herz soll schon jetzt eine Darstellung dieses Reiches sein.
Der feindselige Widerstand:
Kap. 9 u. 10: nach der Heilung des Blindgeborenen,
Kap. 11: nach der Auferweckung des Lazarus,
Kap. 12: nach dem Einzug in Jerusalem.
Ev. Joh Kap. 5 zeigt uns also die Herrlichkeit des Sohnes Gottes. Kap. 6 dagegen die Herrlichkeit des Sohnes des Menschen. In Kap. 5 vertritt der Sohn Gottes die Rechte Gottes vor uns. In Kap. 6 vertritt Er uns vor Gott.
Kap. 5,18: Die Feindschaft der Juden hatte zwei Gründe; a) Heilung am Sabbat (Gesetz) gegenüber der Offenbarung der Gnade; b) Gott, Sein Vater = Offenbarung der Wahrheit (Wirklichkeit) als Sohn Gottes, 1,14.
Wir sehen diesen zwei Gründen für die Feindschaft der Juden in 5,21.22 zwei Ausstrahlungen Seiner Herrlichkeit als Sohn Gottes gegenübergestellt, nämlich:
1. Er gibt Leben = Gnade,
2. Er ist Gerichtsherr = Wahrheit. „Richtet nicht nach dem Schein“, das taten die Juden, und so urteilt das Fleisch, „sondern richtet ein gerechtes Gericht!“ So handelt der Herr des Sabbats. Vergl. 5,30 mit 7,24. Die Beschneidung - 7,22.23; 3Mo 12,3 - geschah am achten Tage, auch wenn dieser ein Sabbat war; sie war schon den Vätern gegeben 1Mo 17,12. Der Herr des Sabbats (Mk 2,27.28) hatte am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht; die
Beschneidung bedeutete nur den Eintritt in eine vorbildliche Bundesgemeinschaft (Bild der Anwendung des Todes auf das Fleisch). Die Tat des Herrn am Teiche Bethesda hatte innere Heilung und Wiederherstellung der Gesundheit zur Folge. Vergl. 5,14 und 7,23.
Kap. 5,31-47 enthält ein vierfaches Zeugnis Seiner Offenbarung als Sohn Gottes: a) das Zeugnis des Täufers, V. 31-35, b) das Zeugnis Seiner Werke, V. 36, c) das Zeugnis des Vaters, V. 37, d) das Zeugnis der Schriften, V. 38-47.
Das 5. Kapitel schließt mit dem Nichtglauben der geistlichen Führer in Israel. Grund: Sie wollten nicht auf eigene Ehre verzichten, verbunden mit dem Sterben des eigenen Ich. 5,40-44; 6,66.
In diesem Kapitel finden wir die Worte „Leben“ siebenmal, „Gericht, richten“ siebenmal, „tun“, vom Herrn gesprochen, siebenmal, „Werke“ dreimal, leben, „lebendigmachen“ dreimal. -
Kap. 6,1-14: Speisung der Fünftausend. Das ist ein Bild der Gnadenzeit. Innerlich befriedigt ist nur ein Mensch, der sich von Christo nährt. Satt sind wir erst droben, wenn wir Ihn sehen. Wir wollen Jesum genießen, um Ihn darzustellen. Wir wollen Brot essen, nicht nur darüber reden. Jer 15,16; 2Mo 29,33; Hes 3,1-3; Off 10,9. Im Munde ist das Wort „süß“, aber beim Nachdenken und Anwenden desselben auf Herz und Leben oft „bitter“.
Kap. 6,15-21:
Die Jünger auf dem Meere, der Herr auf dem Berge.
Auch wir sind heute auf dem Meere; die See erhebt sich; ein starker Wind weht. Es ist finster, und der Herr ist noch nicht wieder zu uns gekommen. Aber Er verwendet Sich auf dem „Berge Gottes“ für uns und kommt bald, um uns in den ersehnten Friedenshafen zu führen.
Vers 22-59:
Jesus als das Brot des Lebens = Offenbarung der Gnade.
Vers 60-71: „Diese Rede ist hart!“ = Offenbarung der Wahrheit.
Vers 26.27 und 35:
Essen des Wortes = aneignen, aufnehmen,
Nachdenken = kauen,
Anpassen, Tun = Kraft.
Gott will, daß wir mittels der Gaben zum Geber gehen. Er wirkt durch die Gabe das Verlangen nach Ihm Selbst.
Im 6. Kapitel finden wir das Wort „Brot“ in seiner Bedeutung als irdische Speise siebenmal; in seiner Anwendung auf den Herrn vierzehnmal, davon siebenmal „Brot aus dem Himmel“.
Ferner können wir auch in diesem Kapitel vier Glaubensstufen unterscheiden:
1. Vers 35: Kommen,
2. Vers 40: Sehen, Anschauen,
3. Vers 53: Leben durch Glauben, sich nähren vom Herrn, von der Frucht Seines Todes, Ihn aufnehmen. Das Brot des Lebens kann man nur mit leeren Händen nehmen.
4. Vers 54: Nahrung dieses Lebens.
Vers 57: Unser Herr lebte auf dieser Erde in vollkommener Abhängigkeit vom Vater, so auch wir. Jede Glaubenshandlung hat in Ihm ihre vollkommene Darstellung. Er ist die Verkörperung des Glaubens, der große Glaubende (Sein Glaubensleben als abhängiger Mensch begann bei Seiner Geburt, Ps 22,9.10; 16,1; unser Glaube beginnt bei der Wiedergeburt). Der Herr lebte als vollkommener Mensch durch Vertrauen. „Er hat Gott vertraut“, Heb 2,13; Mt 27,43; vergl. mit Röm 1,17. v. W.
Erstellt: 31.03.2024 20:41, bearbeitet: 23.10.2024 21:00
Quelle: www.clv.de