Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 20 - Jahrgang 1935
Die Gefahren der JugendDie Gefahren der Jugend
Eine der größten Gefahren der Jugend ist die Welt. „Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist.“ (1Joh 2,15) Was das Herz liebt, dem strebt es nach. Liebe ist die stärkste aller Kräfte, und sie sucht jedes Hindernis, das sich ihren Wünschen in den Weg stellt, zu überwinden. Möchte sich deshalb die Jugend bewahren lassen vor der Liebe zur Welt. Sie ist der Feind der gläubigen Jugend; sie untergräbt das geistliche Leben und raubt seine Kraft, so wie einst Simsons Kraft dahin war, als er sein Haupt in den Schoß der Delila gelegt hatte. Armer Simson! Einst war er stark, einst trieb Gottes Geist ihn (Ri 13,25; 14,6.19), und er vermochte den Löwen zu zerreißen, die Tore von Gaza fortzutragen und die Feinde mit einem Eselskinnbacken zu zerschlagen; doch als er durch die Delila seiner Kraft beraubt war, wurde er gebunden, geblendet, ein Spott und Spielball der Feinde Gottes (Ri 16,25). „Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist“, stehet in flammender Schrift über der Geschichte dieses noch nicht alten Mannes geschrieben.
Von den Jünglingen sagt die Schrift, daß sie stark sind (1Joh 2,14). Abgesehen von dem geistlichen Sinn dieses Schriftwortes ist auch die natürliche Kraft ein Kennzeichen der Jugend; und diese sucht nach einem Ausgleich. Und so locken Fußballklub, Tennisplatz und sportliche Spiele usw. als harmlose Ausgleiche die Jugend an. Ist denn irgendwie Böses darin, wenn man einen Ball über den Spielplatz treibt oder sich sonstwie an Sport betätigt? Sind dieses nicht harmlose und gesunde Betätigungen? Vielleicht sind sie das, obwohl gar manche durch solche zu Schaden gekommen sind. In was für Verbindungen, Freundschaften, Verwickelungen aber führen sie hinein!? Gibt es keine besseren Ausgleiche für die Kräfte der gläubigen Jugend als solche, die mit der Welt und ihrer Freundschaft verknüpft sind?
Vor einigen Jahren kannten wir einen Jüngling; er war ein ernster Christ, treu in dem Besuch der Versammlungen und ein fleißiger Arbeiter unter der Jugend. In den Gebetsversammlungen hörten wir oft seine Stimme, die vor dem Throne der Gnade Kraft und Hilfe erflehte. Wie vielversprechend war das Leben dieses jungen Mannes! Er glich einem Baume im Obstgarten, der im Frühling mit den schönsten Blüten übersät ist. Aber in einer unglücklichen Stunde betrat er den Tennisplatz. Allmählich und stufenweise kam er in den weltlichen Verkehr, und schließlich gab er alles auf, was das Leben eines Christen kennzeichnet. Und nun gleicht er einem hoffnungslosen Wrack, ruiniert - gänzlich ruiniert durch die Liebe zur Welt und die Dinge, die von der Welt sind.
Jugend, hüte dich vor dem ersten Schritt auf dieser Bahn! Es ist die breite Straße, die von Christus hinwegführt. Denkt an Simson, denkt an sein Ende und nehmet die göttliche Warnung an! Niemals kann zu gleicher Zeit in unserem Herzen die Liebe der Welt und die Liebe des Vaters wohnen. Es ist darin kein Raum für beides zu gleicher Zeit. Kein Mensch vermag zwei Herren zu dienen. Er wird einem anhangen und den anderen verachten. Einer muß zurückstehen. Gott und der Mammon können nicht auf ein und demselben Throne sitzen.
Die Welt und all ihre Lust und Herrlichkeit vergeht, und wer sie liebt und die Dinge, die in ihr sind, gleicht einem Menschen, der seine besten Güter preisgibt und dann als ein Verirrter sich auf den Straßen des Lebens verlassen findet. So erging es Lot. All seine Besitztümer gingen in der Umkehrung Sodoms in Rauch auf. Seine Sonne erlosch am Abend seines Lebens. Er selbst wurde gerettet, doch wie durchs Feuer. (1Kor 3,15) Seine Geschichte aber redet heute noch zu uns als eine Warnung durch all die Jahrhunderte hindurch: „Liebet nicht die Welt, noch was in der Welt ist ..., die Welt vergeht und ihre Lust; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“ (1Joh 2,14-17)
St.-E. K.
Erstellt: 20.05.2024 19:54
Quelle: www.clv.de