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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 15 - Jahrgang 1930
Die Gemeinden der Heiligen (2)Die Gemeinden der Heiligen (2)
Bau, Leib und Herde.
(Fortsetzung).
Nur in zwei Schriftstellen finden wir, wie bereits gesagt, daß der Herr Selbst von der Gemeinde spricht, und es ist sehr bemerkenswert, daß in diesen beiden einzigen Stellen uns auch der Herr die Gemeinde in ihrer zweifachen Gestaltung zeigt. Das erste Mal (Mt 16,18) spricht Er von der Gemeinde als der Gesamtheit der Gläubigen des gegenwärtigen Zeitalters und das zweite Mal (Mt 18,17ff). von den wenigen (oder auch vielen) Gläubigen eines Ortes, die Ihn als ihren Herrn bekennen und deren Gewohnheit es ist, sich in Seinem Namen zu versammeln. Mit dieser örtlichen Gemeinde konnte jedes Glied sprechen, wie anderseits auch die Gemeinde zu jedem einzelnen in ihrer Mitte reden konnte.
Diese Verschiedenheit und doch wiederum Gleichheit der Gemeinde finden wir auch in anderen Bildern bestätigt, die der Heilige Geist von der Gemeinde gebraucht, um den Charakter, die Aufgaben und Befugnisse sowohl der großen Gesamtgemeinde als auch der örtlichen Gemeinde klarzustellen.
So lesen wir Epheser 2,21: „In welchem der ganze Bau, wohl zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.“ Dies ist die eine Seite. Dann folgt die andere Vers 22: „In welchem auch ihr (die örtliche Gemeinde in Ephesus) mitaufgebaut werdet zu einer Behausung Gottes im Geiste.“
Und ebenso in 1Kor 12. In diesem Kapitel wird von der Gemeinde als von einem Leibe geredet. Vers 12 lesen wir: „Denn gleichwie der Leib einer ist und viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich viele, ein Leib sind: also auch der Christus“. Der Herr Jesus ist das Haupt, und alle die Seinigen sind Glieder und bilden den einen wunderbaren Leib. In Vers 27 dagegen finden wir wieder die andere Seite: „Ihr aber seid Leib Christi, und Glieder insonderheit.“ Der Apostel läßt hier den Artikel „der“ vor dem Worte „Leib“ fehlen. Er konnte der örtlichen Gemeinde in Korinth nicht schreiben: „Ihr seid ‚der Leib‘ Christi“ - dies konnte nur von der Gesamtheit aller Gläubigen gesagt werden, von allen Gläubigen, die durch den Empfang des Heiligen Geistes zu einem Leibe getauft waren. Diese bemerkenswerte Auslassung des Geschlechtswortes „der“ besagt deutlich, daß die Gläubigen in der Stadt Korinth wohl das Kennzeichen des Leibes Christi trugen, sie aber an sich doch nicht den ganzen Leib Christi bildeten.
Wieder ein anderes Bild von der Gemeinde finden wir in den Worten des Herrn in Joh 10,16. „Ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hause sind; auch diese muß Ich bringen, und sie werden Meine Stimme hören, und es wird eine Herde, ein Hirte sein.“ Die Gläubigen aus dem jüdischen Schafhofe und die Gläubigen aus der Heidenwelt sollten alle vereint eine Herde werden. Und auch dieses Bild wird wiederum für die örtliche Gemeinde der Heiligen gebraucht. Paulus ermahnt die Ältesten der Gemeinde in Ephesus: „Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der Heilige Geist als Aufseher gesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu hüten.“ (Apg 20,28)
Ob also die Gemeinde mit einem Bau, einem Leibe oder einer Herde verglichen wird, wir sehen immer, daß jedes dieser Bilder sowohl für die eine große Gesamtgemeinde als auch für die. einzelnen Ortsgemeinden der Heiligen gebraucht wird, und daraus lernen wir, daß Gottes Gemeinde (von welchem Gesichtspunkte aus wir sie auch sehen mögen) einen einheitlichen Charakter trägt; und es kann nicht anders sein, weil der Herr Jesus mit der örtlichen Gemeinde genau so verbunden ist wie mit der Gesamtgemeinde, deren Haupt Er ist.
Wir finden aber, wie schon auf Seite 4 gesagt, auch Gegensätzliches, und ein wichtiger Punkt des Gegensatzes ist schon angedeutet worden: „Auf diesen Felsen will Ich Meine Gemeinde bauen.“ (Mt 16,18) Diese Schriftstelle sagt uns, daß allein Christus der Bauende ist. Hierzu gleichsam im Gegensatz schreibt Paulus 1Kor 3,10: „Als ein weiser Baumeister habe ich den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.“ Hier sind Menschen die Bauenden, und bei ihnen sind im Gegensatz zu Christo Irrtümer und Fehler möglich, und somit kommt die menschliche Verantwortlichkeit in Betracht. In den folgenden Versen zeigt der Apostel deshalb die Möglichkeit, daß wir auf den wahren Grund Holz, Heu, Stoppeln bauen können. Ein solches Werk würde die Feuerprobe des künftigen Tages nicht bestehen, und der Verlust würde für uns groß sein.
Angesichts dieser großen Verantwortung und der Schwere des Anrechtes, nicht nach der göttlichen Ordnung zu bauen, fragt er sie: „Wisset ihr nicht, daß ihr Tempel Gottes seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1Kor 3,16) Wieder läßt der Apostel den Artikel „der“ aus, um zu zeigen, daß die Gemeinde in Korinth nicht der ganze Tempel Gottes ist, obwohl sie den gleichen Charakter trägt. Sie waren mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geiste (Eph 2,22). (Wir dürfen hier natürlich nicht an den Leib des einzelnen Gläubigen denken, der ein Tempel des Heiligen Geistes ist. Dies ist gewiß wahr, wie wir aus 1Kor 6,17-20 sehen, aber darum handelt es sich in obiger Schriftstelle nicht).
Wir haben also gesehen, daß bei dem Bau der Gemeinde die Möglichkeit des Irrens und Fehlens mit der menschlichen Verantwortung in Zusammenhang steht, und weiter, daß die ganze Gemeinde in Korinth als Tempel Gottes an dieser Verantwortung teil hat.
In bezug auf die Gesamtgemeinde hat der Herr gesagt, daß Er der Allein-Bauende sei, und Er fügt dann hinzu: „Und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.“ (Mt 16,18) Warum können des Hades Pforten diese Gemeinde nicht überwältigen? Weil das, was der Herr baut, vollkommen ist. Auch nicht ein toter Stein befindet sich in diesem Bau; nur aus lebendigen Steinen baut Er Sein Haus (1. Petrus 2,5). Kein „lebendiger Stein“, den der Herr in Seinen Bau eingefügt hat, kann je aus diesem wieder entfernt werden; kein Glied des Leibes, dessen Haupt Er ist, kann jemals abgetrennt werden; kein Schaf der Herde, welches Er Seiner Gemeinde zugeführt hat, kann je verloren gehen.
Sobald wir aber von der „Gemeinde“ zu den „Gemeinden“ kommen, finden wir einen großen Unterschied. Der Bau, an dem Menschen bauen, ist nicht vollkommen; was sie in den Bau einfügen, mag wieder entfernt werden müssen, und manche, die einen Teil der Herde bildeten, mögen sich so verirren, daß sie ihren Platz in der Herde verwirken.
Wir sehen, wie wichtig diese Unterscheidungen sind und erinnern an das früher Gesagte. Gott allein fügt jedes Glied Seiner Gemeinde, die Christi Leib ist, hinzu, und zwar ohne daß der Hinzugefügte oder irgend eine Person einzuwilligen hätten oder auch nur davon zu wissen brauchten; aber in „den Gemeinden der Heiligen“ verhält es sich ganz entgegengesetzt. Wenn wir in Apg 2,42 lesen, daß jene, welche das Wort gern aufnahmen und sich taufen ließen, „verharrten in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, in dem Brechen des Brotes und in den Gebeten“, so konnte dieses alles nicht ohne irgendwelche Handlungen von der einen oder anderen Seite geschehen. Es handelte sich hier um eine Gemeinschaft, in der man bleiben oder auch nicht bleiben konnte. Aber man kann nie von einem Gläubigen sagen, daß er ein Glied am Leibe Christi bleiben wolle oder nicht oder daß er beständig verharre, ein Glied des Leibes Christi zu sein! Ob er es selbst weiß oder nicht, er ist eben ein Glied am Leibe Christi! Nichts kann ihn je vom Leibe Christi entfernen. Von einem beständigen Verharren oder Bleiben seinerseits kann deshalb gar nicht geredet werden, ebensowenig wie wir solches von den Gliedern unseres Leibes sagen können. Eine ganz andere Sache aber ist es, wenn wir das Verbundensein in und mit einer örtlichen Gemeinde betrachten. Um in diese Gemeinschaft zu kommen, bedarf es sowohl unseres eigenen Entschlusses und Handelns als auch des Handelns von seiten der Gemeinde für den Eintritt. Ist jemand „drinnen“, so wird er drinnen bleiben, wenn er treu ist; wenn er aber in der Treue fehlt, so kann er wieder hinausgetan werden. Ja, es kann der traurige und ernste Fall eintreten, daß die Gemeinde dem Befehl gehorchen muß: „Tut den Bösen von euch selbst hinaus.“ (1Kor 5,13) Damit kommen wir auf den so wichtigen Aufseher- oder Ältesten-Dienst in der Gemeinde zu sprechen.
Die Aufsicht in den Gemeinden.
Um hierauf einzugehen, laßt uns die Anfangsworte des Apostels in seinem Briefe an die Philipper betrachten. „Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christo Jesu, die in Philippi sind, mit den Aufsehern und Dienern.“ (Kap. 1,1) In vielen Übersetzungen ist das Wort „Aufseher“ mit Bischof übertragen worden. Dieser
Ausdruck wird von einem Zeitwort, welches „beaufsichtigen“ bedeutet, hergeleitet, während das Wort „Diakon“ von einem Zeitwort stammt, das den Sinn von „dienen“ hat. Der Brief ist deshalb an alle Heiligen, die in Philippi sind, mit den Aufsehern und Dienern, gerichtet.
Auf den ersten Blick könnte, weil der Apostel seinen Brief nicht an die „Gemeinde“, sondern an „alle Heiligen“ in Philippi richtet, die Vermutung aufkommen, daß der Gemeinde-Charakter diesen „Heiligen“ gefehlt habe. Aber die Tatsache, daß die Gläubigen in Philippi mit den Aufsehern und Dienern zusammen angeredet werden, genügt, solche Vermutung zu widerlegen. Und überdies spricht der Apostel in diesem Briefe auch von den Philippern als von einer „Gemeinde“: „Ihr wisset aber auch, ihr Philipper, daß im Anfang des Evangeliums, als ich aus Mazedonien wegging, keine Gemeinde mir mitgeteilt hat in bezug auf Geben und Empfangen, als nur ihr allein. Denn auch in Thessalonich habt ihr mir einmal und zweimal für meine Notdurft gesandt.“ (Phil 4,15.16) Gerade die Tatsache der Teilnahme an des Apostels Notdurft beweist deutlich, daß sie miteinander verbunden waren und gemeinsam handelten.
Manche haben auch angenommen, weil der Brief an „alle“ Heiligen in Philippi gerichtet ist, daß deshalb alle Heiligen an irgendeinem Orte die örtliche Gemeinde seien, ohne Rücksicht darauf, ob dieselben zusammenkommen und in Anbetung, im Dienst und gegenseitiger Sorge miteinander verbunden sind oder nicht. Für eine solche Ansicht gibt uns aber Gottes Wort keine Bürgschaft. In den Tagen der Apostel war es eine köstliche Tatsache, daß die Gemeinde in irgendeiner Stadt aus allen Heiligen dieser Stadt bestand, wenn sie sich auch äußerer Umstände wegen in verschiedenen Räumen versammeln mochten. Aber die Gläubigen eines Ortes würden keine Gemeinde bilden, wenn sie sich nicht im Namen Jesu versammeln und so mitaufgebaut würden zu einer Behausung Gottes im Geist. Und gerade diese Worte „mit den Aufsehern und Dienern“ legen hierfür Zeugnis ab. Durch die göttliche Aufsicht und demütige Hirtensorge wird die Eigenart der Gemeinde am besten gekennzeichnet.
Die Schrift spricht von dem Herrn Jesus Selbst als „Aufseher“: „Ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und
Aufseher eurer Seelen.“ (1Pet 2,25) So wie Er den Schafen Seiner Herde „Hirte und Aufseher ihrer Seelen“ ist, so bezieht sich der Dienst der Ältesten auch auf die Herde und hat es mit dem „Hüten“, dem „Achthaben“ und der Sorge um die „Seelen“ der Schafe zu tun. In unserer Sprache tritt der lautliche Zusammenhang von Hirt und und Herde nicht so hervor wie in der griechischen Sprache des Neuen Testamentes, in welcher diese beiden Wörter ihre Zusammengehörigkeit schon durch den gleichen Klang bekunden. Das griechische Wort für Hirt ist „Poimen“: „einer, der hütet“, während das Wort für Herde „Poimne“ ist: „das, was behütet oder versorgt wird“. Der Herr sagt uns dies so schön in Joh 10. Alle Schafe, ob sie aus dem jüdischen Hofe oder aus der Heidenwelt gerettet worden sind, haben Seine Stimme gehört und sind zu Ihm gekommen. Er hat ihnen Leben gegeben. Er führet sie auf grüner Aue. Er ist bei ihnen. Er versorgt und beschützt sie. Sie sind Seine Herde, und Er ist ihr Hirte. So trägt die örtliche Gemeinde dieselben charakteristischen Züge der großen Gemeinschaft, der Christus Hirte und Aufseher ist; „alle Heiligen in Christo Jesu ... mit den Aufsehern und Dienern“ geben ein getreues Abbild von dem, was Gottes Gemeinde sein soll.
Gegenseitige Verantwortung.
Die Tätigkeit der Ältesten tritt natürlich in dem Wachen über die Seelen der Gemeinde in besonderer Weise hervor, z. B. bei der Aufnahme, dem Empfang in der Gemeinde oder dem Hinaustun solcher, die der Herr gebietet, hinauszutun. Aber doch ist die Verantwortung nicht einseitig auf ihren Schultern, sondern die ganze Gemeinde trägt die Verantwortung in ihrer Aufsicht mit. Und nicht allein dieses, es besteht auch eine gegenseitige Verantwortung. Wenn Petrus einerseits die Ältesten ermahnt, die Herde Gottes zu hüten und die Aufsicht nicht aus Zwang zu führen, so ermahnt er anderseits die Jüngeren, den Ältesten unterwürfig zu sein (1Pet 5,2.5). Wenn jene, die größere Erfahrungen im Worte der Wahrheit besitzen, die Heiligen zu führen suchen, indem sie die Unordentlichen zurechtweisen, die Kleinmütigen trösten, der Schwachen sich annehmen und langmütig gegen alle sind, so werden wiederum die Heiligen allgemein ermahnt, die anzuerkennen, die unter ihnen arbeiten und ihnen vorstehen im Herrn , und sie über die Maßen in Liebe zu achten um ihres Werkes willen. (1Thes 5,12-14)
Gewiß, eine große Verantwortung ruht auf den Schultern der Ältesten, aber ihre besondere Verantwortung entbindet die Gemeinde nicht von deren Verantwortung. Die Gemeinde trägt eine Verantwortung, an welcher jeder einzelne in seinem Maße Anteil zu nehmen hat. Manche haben kaum ein Bewußtsein davon, daß sie für das Wohlergehen der Gemeinde auch eine Verantwortung haben. Solche können, wenn die Gemeinde zum Brotbrechen, Gebet usw. zusammenkommt, ohne Gewissensbisse fern bleiben; sie denken gar nicht darüber nach, daß sie durch ihr Fernbleiben die Wohlfahrt der Gemeinde untergraben. Von dieser gegenseitigen Verantwortung - jeder dem anderen und der Gemeinde gegenüber - hängt so viel für das Wohl der Gemeinde ab!
Es ist wie in einer Familie. Die Schrift heißt zuerst die Weiber, ihren Männern unterwürfig zu sein, die Männer, ihre Weiber zu lieben; dann die Kinder, ihre Eltern zu ehren, und die Väter, ihre Kinder nicht zu reizen; alsdann die Knechte, ihren Herren zu gehorchen, und die Herren, ihre Knechte nicht zu bedrohen; und alle zusammen ermahnt der Apostel, „einander unterwürfig in der Furcht Christi“ zu sein (Eph 5,21). Wie wäre es möglich, dieses alles auszuführen, wenn die Glieder eines Haushaltes sich nicht gegenseitig kennten und das Verhältnis, in dem sie zu einander stehen, nicht anerkennen würden?! Genau in dieser Weise ist es auch mit der Gemeinde und den einzelnen Gliedern derselben. Jeder hat die Verantwortung und auch die Verpflichtungen anzuerkennen und zu übernehmen, wie sie seiner Stellung in der Gemeinde entsprechen. Wohl mag das Maß der Erkenntnis dieser Dinge sehr verschieden sein, aber dies darf keine Schwierigkeit verursachen in bezug auf den Empfang und die Aufnahme von Kindern Gottes in die Gemeinde, die willig sind, dahin geführt zu werden, wo Gott Seine Kinder sehen will.
Das Nötigste, vor allem für die Jüngeren, ist, unterwürfig zu sein. Wie wenig einzelne auch wissen oder verstehen mögen, wenn sie willig sind, zu lernen, und willig sind, sich zu unterwerfen, so können sie glückliche Glieder der Gemeinde des Volkes Gottes werden. Aus dem, was wir bisher betrachtet haben, ist klar zu ersehen, daß der wichtige Hirten- und Aufseherdienst nur dann in richtiger Sorge ausgeführt werden kann, wenn die Gläubigen als Gemeinde nach dem Muster der Schrift zusammenkommen. Dieses ist so wichtig und grundlegend für das rechte Verständnis von dem, was die Gemeinden der Heiligen sind, daß es nötig sein dürfte, noch einiges weiter auszuführen.
Laßt uns die folgenden Stellen der Heiligen Schrift sorgfältig betrachten: „Von Milet aber sandte er nach Ephesus und rief die Ältesten der Gemeinde herüber.“ (Apg 20,17) „Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der Heilige Geist als Aufseher gesetzt hat.“ (Apg 20,28) „Deswegen ließ ich dich in Kreta, daß du, was noch mangelte, in Ordnung bringen und in jeder Stadt Älteste anstellen möchtest.“ (Tit 1,5) „Die Ältesten, die unter euch sind, ermahne ich, ... hütet die Herde Gottes, die bei euch ist.“ (1Pet 5,1-2)
In diesen Stellen finden wir an verschiedenen Orten Älteste, denen der Heilige Geist die Sorge für die Gläubigen ins Herz gegeben und die die Aufsicht ausübten, daß in Gottes Gemeinde auch alles in gottgemäßer Weise geschah. Die Gläubigen in diesen Orten kannten diese Ältesten in ihrer Mitte, und die Ältesten kannten wiederum jede einzelne Seele, die ihrer Sorge anvertraut war.
(Forts. folgt, s. G. w).