Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
1Thes 4,16-18 - Entrückt werden zum Herrn hin1Thes 4,16-18 - Entrückt werden zum Herrn hin
„Denn der Herr Selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein. So ermuntert nun einander mit diesen Worten.“ (1Thes 4,16-18).
Das nächste große Ereignis für den Himmel und für die Gemeinde auf Erden ist das Herniederkommen des Herrn vom Himmel und die Entrückung der Gemeinde. Der Herr weilt seit dem Tage der Himmelfahrt zur Rechten Gottes. Dort verwendet Er Sich für die Seinen, die noch in der Welt, aber nicht von der Welt sind. Es steht jetzt die Stunde vor der Tür, wo Er den Platz zur Rechten Gottes verläßt, um Seiner Gemeinde entgegen zu gehen und sie heimzuholen, d. i. die Brautgemeinde, die Ihm von dem Vater gegeben ist.
Er kommt hernieder vom Himmel. Wir lesen nicht, daß Er bei diesem Kommen die Erde betritt. Er bleibt in den Luftregionen; denn wir werden Ihm entgegengerückt werden in die Luft. - Wunderbares Ereignis! Der Herr steht auf vom Throne Gottes und kommt Seiner Brautgemeinde entgegen. Er hat sie geliebt und Sich Selbst für sie hingegeben am Kreuze. Er hat sie Sich erkauft mit Seinem Blute. Er hat sie geheiligt, „sie reinigend durch die Waschung mit Wasser durch das Wort, auf daß Er die Versammlung Sich Selbst verherrlicht darstellte“. (Eph 5,26.27)
Der Herr Selbst kommt hernieder „mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes“. Was wird das für ein wunderbarer Zuruf sein! Welche gewaltige Stimme wird die Stimme eines Erzengels und welch gewaltiger Weckruf der Ton der Posaune Gottes sein! Alle Heiligen werden erreicht werden. Hinter diesem gewaltigen Rufen Gottes aber steht zugleich Seine Allmacht. Er gebietet mit Kraft, und es steht da.
Wir staunen, wenn wir an die Erschaffung der Welt denken. Welche Macht Gottes war dabei doch wirksam! - Wenn wir aber an den Tag der Auferstehung der Entschlafenen und an die Verwandlung der Erlösten denken, was beides in einem Augenblick geschieht, so stehen wir innerlich still und beten an in Staub und Asche. - Ja, welch ein Machtakt unseres HErrn! Welche Taten der Macht waren schon die Wunder, die der Herr in Niedrigkeit tat! Denken wir an die drei Totenauferweckungen, besonders an die des Lazarus! Wie gewaltig groß ist aber erst die Verwandlung und Auferweckung der vielen Tausende, ja, Millionen, von Heiligen. In einem Nu erhalten wir den Leib der Herrlichkeit, gleichförmig mit Seinem Leibe der Herrlichkeit (Phil 3,21). - In einem Augenblick verlassen wir, die Seinen, diese Welt. Irgend etwas noch schnell zu ordnen oder Versäumtes nachzuholen ist dann nicht mehr möglich.
Und dann werden wir dem Herrn entgegengerückt in die Luft. Die Schwerkraft der Erde hat keine Wirkung an den himmlischen Leibern. Wir werden emporgehoben durch Gottes Macht in Wolken. In Apg 1,9 lesen wir von unserem Herrn Selbst: „Eine Wolke nahm Ihn auf von ihren Augen hinweg.“ In einer Wolke verließ Er die Welt, in Wolken verlassen auch wir die Welt. - Ob wir bei den Wolken auch an die Engel denken können, die dienstbaren Geister, die ausgesandt sind zum Dienst um derer willen, die die Seligkeit ererben sollen? Wir wissen nicht, ob sie dabei einen Dienst zu tun haben. - Doch das brauchen wir nicht zu wissen.
Als der Herr am Tage der Himmelfahrt durch die Luftregionen auffuhr, war das ein herrlicher Triumphzug für Ihn. Wenn aber der Herr die Beute Seines Sieges, Seine Brautgemeinde, entrückt, - was wird das sein vor der Engelwelt, und was wird das sein für unseren Herrn Selbst! Einst ging Er hin unter Weinen und trug den Samen zur Aussaat, dann aber erfüllt sich das andere Wort: „Er kommt heim mit Jubel und trägt Seine Garben.“ (Ps 126,6)
In einem Augenblick werden wir verwandelt. In einem Augenblick sind alle Heiligen um den Herrn geschart. Was wird das sein! Die Zäune, die auf der Erde aufgerichtet sind durch die verschiedenen Benennungen, sie sind dann nicht mehr. Und - nun sehen wir Ihn, schauen Sein Angesicht, sehen die Hände und Füße, die uns aufs neue Zeugnis geben von Seiner Liebe, die sich einst hingab für uns. Er hat Großes an uns getan, des werden wir fröhlich sein. Dann wird wohl das erste sein, daß wir niederfallen und Ihn anbeten und Ihn loben und Ihm danken, daß „Er es getan hat“. Dann werden wir sein wie Träumende, und unsere Zunge wird voll Jubels sein. Ja, der Herr hat Großes an uns getan, des werden wir fröhlich sein. - Doch schon jetzt sind wir dessen fröhlich und bringen Ihm, wenn auch in Schwachheit, von Herzen Lob und Dank!
Dann werden wir allezeit bei dem Herrn sein. Wir, d. h. alle die Seinen, alle durch Sein Blut Erlösten. Unsere Brüder und Schwestern, die vor uns von der Erde gingen, auch alle, die vor uns gelebt haben - wir alle werden bei dem Herrn sein allezeit. Wir werden eine große Familie sein. Und wir werden unseren Herrn nie mehr verlassen und Er uns nicht. Denn Sein Wort sagt ja, wir werden „allezeit“ bei dem Herrn sein -
Du, geliebter Bruder, und du, vom Herrn geliebte Schwester, - freuen wir uns auf Sein Kommen? Sehnen wir uns danach? - Ja, wir freuen uns. - „Komm, Herr Jesus!“ - „So ermuntert einander mit diesen Worten.“
O. Dietrich.
Erstellt: 24.05.2024 23:14, bearbeitet: 28.10.2024 13:40
Quelle: www.clv.de