Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Nicht von der WeltNicht von der Welt
„Sie sind nicht von der Welt, gleichwie Ich nicht von der Welt bin“ (Joh 17,16) Wir kennen dieses Wort aus dem Gebet unseres Herrn, das Er vor Seinem Weggang im Blick auf die Seinen betete. Wenn wir dieses Wort, das auch uns gilt, erwägen, so wird uns aufs neue bewußt, welchen Platz uns der Herr in der Welt gegeben hat.
Durch das Wort der Wahrheit gezeugt, sind wir nicht mehr solche, die der Welt angehören und in den Dingen der Welt Befriedigung finden. Errettet aus der Gewalt der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes Seiner Liebe, sollten wir in heiliger Absonderung von allen Dingen der Welt der Finsternis uns als Himmelsbürger erweisen. Selbst die alttestamentlichen Heiligen bekannten, daß sie Fremdlinge und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien, und brachten zum Ausdruck, daß sie ein Vaterland suchten. Sie trachteten „nach einem besseren, das ist himmlischen.
Darum schämt Sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn Er hat ihnen eine Stadt bereitet“. (Heb 11,13-16)
Wohl leben und arbeiten wir noch in dieser Welt, aber nicht als Bürger, die hier im Vollsinn des Wortes „wohnen“. Wir sind Fremdlinge und sollten von der Welt genug haben, wenn wir Nahrung und Bedeckung haben. Abraham wohnte in Zelten; unser Herr hatte nicht, da Er Sein Haupt hinlegte.
Die Schrift ist uns zur Belehrung gegeben. Vielleicht ist es gut und nötig, daß wir uns besonders an diese Dinge erinnern, damit wir nicht abirren vom schmalen Wege.
Der Herr Selbst war nicht von der Welt. Wie hätte Er, der Himmlische, Sich eins machen können mit der Welt, die unter dem Fluche stand und steht und die die Finsternis mehr liebt als das Licht? Er suchte einzelne Seelen herauszuretten für Sich und Sein himmlisches Reich, denn Sein Reich war und ist jetzt nicht von dieser Welt. Er begehrte nicht die Ehre von einer solchen Welt der Finsternis, nicht ihren Reichtum, nicht ihre Herrlichkeit. Er, der zwar das Wohl der Menschen suchte, bewahrte Seinen Charakter als der himmlische Fremdling, der in vollkommener Treue die Aufgaben erfüllte, die Ihm Sein Vater gegeben hatte. Nein, Er war nicht von der Welt. Er suchte in der Welt nicht die wirtschaftlichen Verhältnisse umzugestalten, das war nicht Seine Aufgabe, das war und ist Aufgabe besonderer Werkzeuge Gottes. Auch nicht die Befreiung von den Römern erstrebte Er. Seine Aufgabe war eine himmlische, die ewiges Gewicht hatte. Die irdischen Verbesserungen sind gut, aber sie haben nur zeitlichen Wert, die himmlischen Dinge im Reiche Gottes aber haben ewigen Wert.
Geliebte Geschwister, die wir Genossen der himmlischen Berufung aus Gnaden durch unseren Herrn Jesus Christus geworden sind, laßt uns Seine Herrlichkeit anschauen, damit auch wir verwandelt werden möchten in Sein Bild mehr und mehr, und daß wir bewahrt bleiben möchten vor Abirren vom schmalen Wege Seiner Nachfolge! Denn gleichwie Er ist, sind auch wir in dieser Welt. „Wir sind nicht von der Welt, gleichwie Er nicht von der Welt ist.“
O. D.
Erstellt: 16.05.2024 22:02
Quelle: www.clv.de