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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 23 - Jahrgang 1938
Joh 1,17 – Unsere Stellung zu den alttestamentlichen GesetzesforderungenJoh 1,17 – Unsere Stellung zu den alttestamentlichen Gesetzesforderungen
„Das Gesetz wurde durch Moses gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“
1. Für wen ist das Gesetz?
Das alttestamentliche Gesetz war für Israel und ist für den, der sich unter dasselbe stellt. Das zeigen die folgenden Schriftstellen: „Zuerst sind ihnen (den Juden) die Aussprüche Gottes anvertraut worden.“ (Röm 3,2; siehe auch Gal 3,19). „Wir wissen aber, daß alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind.“ (Röm 3,19). „... daß für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist ...“ (1Tim 1,9).
2. Welchen Nutzen hat das Gesetz heute?
Es soll zu einer Sündenerkenntnis verhelfen, die zuverlässiger ist als die, welche das Gewissen zu geben vermag. Es offenbart Gottes Heiligkeit. „Durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ (Röm 3,20). „Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt, als nur durch Gesetz. Denn auch von der Lust hätte ich nichts gewußt, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: ‚Laß dich nicht gelüsten.‘ “ (Röm 7,7). „Das Gesetz aber kam daneben ein, auf daß die Übertretung überströmend würde.“ (Röm 5,20).
3. Das Gesetz treibt zum Ergreifen der Gnade in Christus.
Die durchs Gesetz bewirkte Sündenerkenntnis zeigt uns unser Unvermögen gegenüber den Ansprüchen Gottes und bringt uns zu den Füßen des Herrn Jesus, dem von Gott gegebenen alleinigen Retter von unserer großen Schuld. Das Mittel ist der Glaube (Sichanvertrauen). „Denn Christus ist des Gesetzes Ende, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit.“ (Röm 10,4). „... daß der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben au Jesus Christus.“ (Gal 2,16). „Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, auf daß wir aus Glauben gerechtfertigt würden.“ (Gal 3,24).
4. Christus trug das Urteil des Gesetzes für uns.
Das Kreuz ist der Inbegriff von Gnade und Wahrheit. Es zeigt uns Gottes Gnade und Liebe zu uns und zugleich auch Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit in bezug auf unsere Sünde, die dort gerichtet wurde. „Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem Er ein Fluch für uns geworden ist.“ (Gal 3,13). Gott verurteilte die Sünde im Fleische in Christus, „auf daß die gerechte Forderung des Gesetzes erfüllt würde in uns“. (Röm 8,4).
5. Wir sind jetzt dem Bereich des Gesetzes entnommen und mit Christus verbunden.
Mit Christus verurteilt und gestorben, sind wir außer Bereich des Gesetzes, aber in Lebensverbindung mit dem auferstandenen Herrn getreten. Das Gesetz gilt nur für den Menschen ohne Christus, für den von neuem oder von oben Geborenen nicht. „... ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.“ (Röm 6,14). „Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten.“ (Röm 7,4). Dasselbe zeigt der ganze Galaterbrief.
6. Das Gesetz bleibt für den Menschen ohne Christus bestehen.
Gottes Forderungen, die Er im Gesetz niedergelegt hat - der christlichen Welt besonders in den zehn Geboten -, bleiben für den Unbekehrten bestehen. Bekehrt er sich nicht zum Herrn Jesus Christus, dem Sohn Gottes, so bleibt er unter dem Urteil des Gesetzes, das ihn einst verurteilen muß, da er die Gnade durch Christus verschmäht hat. „Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir bestätigen das Gesetz.“ (Röm 3,31; siehe auch Mt 5,17-20).
7. Freiheit vom Gesetz für den Erlösten ist kein Freibrief zum Sündigen.
Gott erwartet von dem Erlösten viel mehr als von dem, der unter Gesetz lebt. Der Erlöste hat den Heiligen Geist empfangen. Er steht mit dem auferstandenen Herrn in Lebensgemeinschaft. Hieraus erwächst Heiligkeit und Fruchtbarkeit für Gott als natürliche Folge. „Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander.“ (Gal 5,13). „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit; wider solche gibt es kein Gesetz.“ (Gal 5,22.23). „Wer in Mir bleibt und Ich in Ihm, dieser bringt viel Frucht; denn außer Mir könnt ihr nichts tun.“ (Joh 15,5).
Das Neue Testament lehrt uns, kurz gesagt, folgendes:
1. Das Gesetz gilt dem, der es kennt und noch nicht an den Herrn Jesus glaubt.
2. Das Gesetz gibt Erkenntnis der Sünde.
3. Das Gesetz treibt durch diese Erkenntnis zur Gnade in Christus.
4. Christus trug das Urteil des Gesetzes am Kreuze.
5. Der an Christus Gläubige ist frei vom Gesetz, da er mit Christus gestorben ist vor Gott.
6. Für den Menschen ohne Christus ist das Gesetz nicht aufgehoben.
7. Für den Erlösten bedeutet die Freiheit vom Gesetz nicht Freiheit zum Sündigen, sondern Gemeinschaft mit Christus und damit Fruchtbringen für Gott durch den Geist. -
Unerfüllbar groß sind Gottes heilige Ansprüche an den natürlichen Menschen! Wunderbar und herrlich und groß aber ist die dargebotene Errettung durch unseren Herrn Jesus Christus! - Gepriesen sei Gott, gepriesen sei der Name des Sohnes Gottes, unseres Herrn, für solche große Errettung!
O. D.
Erstellt: 25.05.2024 15:42, bearbeitet: 09.10.2024 03:12