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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 23 - Jahrgang 1938
1Sam 3,11-21; 4 – Ewigneues Altes Testament, Gedanken zum 1. Buch Samuel, Das Gericht über Eli und sein Haus1Sam 3,11-21; 4 – Ewigneues Altes Testament, Gedanken zum 1. Buch Samuel, Das Gericht über Eli und sein Haus
Es fällt manchen Menschen schwer, an die Wirklichkeit und den Ernst der Gerichte Gottes zu glauben. Das Gericht über Elis Haus sollte so schrecklich werden, daß den Leuten beide Ohren gellen würden. (V. 11). Derselbe Ausdruck findet sich im Blick auf den gottlosen König Manasse. Er war auch der mißratene Sohn eines gottesfürchtigen Vaters. (2Kön 21,12).
Der Apostel Paulus drückt in seiner ersten Predigt in Antiochien einen ähnlichen Gedanken aus. „Sehet, ihr Verächter, und verwundert euch und verschwindet; denn ich wirke ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählt.“ (Apg 13,41; vgl. Hab 1,5). Es gibt Menschen, die allmählich das Gefühl verlieren für Sünde und die nicht verstehen können, daß Gottes Zorn über all das ungerichtete Böse sich anhäuft und eines Tages losbrechen wird. Die Leute zu Noahs Zeiten glaubten Noah nicht. Lot war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt. Heute noch flüstert der Teufel den Menschen ins Ohr: „Sterben? Nein. Ausgelöscht werden - hinübergehen in das selige Nichts, jawohl. Aber nicht sterben!“ Jesus hat klar und deutlich von einem Ort der Qual gesprochen, aber dem heutigen gebildeten Menschen scheint es lächerlich, an eine Hölle zu glauben. Das Bewußtsein von Schuld und Sünde schwindet langsam aus den Herzen der sogenannten Christen und damit die Furcht vor einem richtenden Gott.
Der alte Eli glaubte an Gottes Gericht. Er beugte sich darunter: „Er ist Jehova; Er tue, was gut ist in Seinen Augen.“ Das Gericht kam über sein Haus. Aber wir können dem alten Priester trotz seiner Schwäche nicht unser Mitgefühl versagen. Er erzog Samuel in den Wegen Gottes. Er trauerte aufrichtig über das Benehmen seiner Söhne, und sein Herz war durch das Schicksal der Bundeslade so getroffen, daß er zusammenbrach und starb, als er hörte, daß die heilige Lade in Feindeshand gefallen war.
Die bösen Söhne Elis, Hophni und Pinehas, holten die Lade auf das Schlachtfeld. Für sie war die Lade eine Art Zaubermittel, und auch die Feinde betrachteten sie als solches (Vers 3 und 7). Aber Gott, der zwischen den Cherubim thront, war nicht mit der Lade ins Lager gezogen. Die „Schechinah-Wolke“ weilte nicht mehr über dem Gnadenstuhl. Es war die letzte böse Tat der gottlosen Söhne Elis, daß sie die Lade ins Lager holten. Beide starben noch am selben Tag. Mit Recht nannte Pinehas' Weib in ihrer letzten Stunde das neugeborene Knäblein: Ikabod = die Herrlichkeit ist gewichen!
Zum Nachdenken: Wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer mehr für Sünden übrig. (Heb 10,26).
Samuel als Richter in Israel
(Kap. 7; 8,1-9)
Aus vorhergehenden Stellen sehen wir, daß Samuel als Prophet des Herrn bestätigt war (Kap. 3,20), und sein Wort erging an ganz Israel. (Kap. 4,1). Jetzt tritt Samuel deutlich aus seiner Zurückgezogenheit hervor. Es waren äußerst traurige Zeiten, als Samuel das Richteramt übernahm. Das ganze Volk wehklagte dem Herrn nach (V. 2). Für einen Mann des Glaubens sind traurige Zeiten keine Schwierigkeit. Samuel rief das Volk zur Buße, und seine Entschiedenheit riß das ganze Volk mit. Sie tun die fremden Götter hinweg, versammeln sich in Mizpa und bringen ihre Angelegenheiten vor den Richterspruch Samuels.
Aber schon regt sich der Feind, um dieses Volk Gottes zu stören. Die Philister, die alten Gegner, ziehen zum Streit heran. Das Volk Israel tut in seiner Angst das Beste in dieser Notlage. Sie bitten Samuel, für sie vor Gott einzutreten, und erleben ein wunderbares Eingreifen des Allmächtigen.
Zuerst schlachtet Samuel ein fehlerloses Lamm zum Brandopfer. Die Sünde muß gesühnt sein, ehe die Befreiung erfolgen kann. Immer geht der Errettung durch Gottes Kraft die Versöhnung durch Blut voraus.
Wie damals am Roten Meer durften die Israeliten stillstehen und die Rettung Jehovas schauen. Gott kämpfte für sie. Der Sieg wurde nicht errungen, sondern geschenkt, wie einst bei der Einnahme Jerichos. Und der Sieg war dauernd. Die Philister beunruhigten sie nicht mehr, solange Samuel lebte (V. 13.14). Die gewonnenen Städte wurden zurückgegeben, und es ward Friede. Nie war Israel glücklicher als unter der Herrschaft Gottes in den Tagen Samuels.
Doch Samuel wurde alt, und seine Söhne folgten dem Beispiel der Söhne Elis. Das Volk wünschte nun einen König zu haben wie alle anderen Völker um sie her (Kap. 8,5). Sie vergaßen ganz, daß es gerade ihr besonderer Ruhm gewesen war, daß sie anders waren als die Nationen ringsum! Sie wünschen ein sichtbares, irdisches Haupt, das für sie verantwortlich ist. Sie wollen nicht mehr unmittelbar vom Herrn abhängig sein. Sie hätten wohl besser daran getan, Gott um einen neuen Propheten zu bitten. Gottes Gedanke für Sein Volk war die Gottesherrschaft. Deshalb sagt Er zu Samuel: „Mich haben sie verworfen, daß Ich nicht
König über sie sein soll.“ (V. 7).
Zum Nachdenken: „Welche große Nation gibt es, die Götter hätte, welche ihr so nahe wären, wie Jehova, unser Gott, in allem, worin wir zu Ihm rufen?“ (5Mo 4,7).
Erstellt: 25.05.2024 15:42, bearbeitet: 04.10.2024 18:06