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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 10 -Jahrgang 1925
Mt 24,32-44 - „Einige Worte über den Text“Mt 24,32-44 - „Einige Worte über den Text“
Der Feigenbaum in V. 32 ist das bekannte Symbol der jüdischen Nation, so wie wir es auch im 21. Kapitel finden, wo der Feigenbaum Blätter trug und deshalb dem Fluche übergeben wurde; ein Bild von Israel, welches jetzt unter dem Fluche steht, bis daß Christus kommt und Sein Reich aufrichtet. Einen kleinen Unterschied finden wir in diesem Ausspruch in dem Lukas-Evangelium; dort heißt es Kap. 21,29: „Sehet den Feigenbaum und alle Bäume.“ Lukas zieht den Gesichtskreis weiter als Matthäus, er schließt die Nationen mit ein und spricht besonders im Blick auf die Zerstörung Jerusalems und auf die Zeiten der Nationen; deshalb der Unterschied. Es ist nicht der vertrocknete Baum, sondern der Baum in den Zeichen des Lebens.
Matthäus schreibt: „Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennet ihr, daß der Sommer nahe ist“ (Vers 32), d. h., daß das Ende dieses Zeitalters und der Anfang des neuen unter der Herrschaft des Messias nahe ist.
Wie feierlich warnt der Herr „dieses Geschlecht“ - dieses ungläubige Geschlecht. Er sagt: „Es wird nicht vergehen, bis alles dieses (was Er zuvor geredet hat) geschehen ist.“ Der Unglaube sieht den Himmel und die Erde als das Allerbeständigste an; aber der Herr sagt: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber (fügt Er hinzu) Meine Worte (ob es Worte über Israel oder über andere Dinge sind) sollen nicht vergehen.“
So sicher jedes Wort auch seine Erfüllung finden wird, so sagt der Herr doch, daß von dem Tage und der Stunde, wann dieses alles geschehen wird, nur der Vater weiß.
Dann sagt der Herr Vers 37: „Aber gleich wie die Tage Noahs waren, also wird auch die Ankunft des Sohnes des Menschen sein.“ Mit der Ankunft des Sohnes des
Menschen ist nicht Sein Kommen in die Luft gemeint, wohin die Seinigen Ihm entgegengerückt werden, sondern Sein Kommen inmitten Seiner heiligen Tausende, „Gericht zu halten“ und Sein Reich aufzurichten, von welchem wir in Vers 30 und Mt 25,31 lesen.
Jene Tage vergleicht der Herr in Vers 38 mit den Tagen Noahs. In diesem Vorbilde sehen wir die Errettung Noahs und seines Hauses aus der Sintflut; sie geschah, indem er, eingeschlossen in die Arche, bewahrt durch die Wasserflut, hindurchging und so gelassen wurde für den Segen der neuen Erde (Für die Errettung der Gemeinde gebraucht der Heilige Geist das Vorbild Henochs, der durch seine Entrückung gen Himmel aus dem Gebiete des Gerichtes hinweggenommen wurde). „Alsdann werden zwei auf dem Felde sein, einer wird genommen und einer gelassen, zwei werden an dem Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine wird gelassen (Vers 39.40). Dieses heißt, der eine wird durch das Gericht hinweggenommen, und der andere wird für die Segnung Seines Reiches hier gelassen. (Wie schon oben angedeutet, ist es umgekehrt, wenn die Gemeinde entrückt wird, die lebenden Gläubigen werden aufgenommen zur Herrlichkeit, und die Zurückgelassenen werden bleiben für die Gerichte in der großen Drangsalszeit).
Nach der Entrückung der Seinigen wird der Herr auf dieser Erde in den Tagen der großen Trübsal wieder mit Israel zu handeln beginnen, um die Dinge der irdischen Segnungen, die mit der Aufrichtung Seines Reiches auf Erden in Verbindung stehen, vorzubereiten. Wenn Er dann kommen wird inmitten Seiner heiligen Tausende, werden die Bösen (wie in dem Bilde der Tage Noahs) durchs Gericht hinweggenommen und die Gerechten gelassen werden zum Eingang in Sein Reich.
In den Versen 42-44 sagt der Herr: „Wachet, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt.“ Alle, die Ihn „Herr“ nennen, und auch alle, die Ihn als solchen anerkennen, werden in diesem Worte von dem Herrn zur Wachsamkeit ermahnt, da alles in überraschender Schnelle geschehen wird. Seine Handlungen in der Mitte des ungläubigen Geschlechtes enden mit der Befreiung der
Gerechten und andererseits mit dem Gerichte der sich in Sicherheit wiegenden Ungläubigen.
Diese Verse 42-44 sind schon Übergangsverse, die ein weiteres Gebiet berühren als allein das der Juden. Die Stimme der Warnung ist eine allgemeine und richtet sich an alle die, die Ihn (ob von Herzen oder nur mit den Lippen) als „Herrn“ bekennen. So wie Israel einst die Offenbarungen Gottes verwarf und das Gericht über sich brachte, so kann man schon hier in dieser Mahnung auch die Christenheit einschließen, die die noch größeren Offenbarungen Gottes verwirft. Alle, die Gott fürchten, erhalten hier die ernste Mahnung, bereit zu sein, da Sein Kommen ganz plötzlich und unerwartet geschehen wird.
Von Vers 45 bis Kap. 25,30 haben wir Gleichnisse, welche sich in besonderer Weise auf das Reich der Himmel beziehen, jener Zeit der Abwesenheit des Herrn, die das Christentums-Bekenntnis betrifft. v. d. K.
Erstellt: 02.04.2024 15:41, bearbeitet: 13.10.2024 20:41