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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 14 - Jahrgang 1929
2Tim 4,10-11 – „Demas, Lukas, Markus“2Tim 4,10-11 – „Demas, Lukas, Markus“
In den obigen zwei Versen finden wir drei Namen von Kindern Gottes, die wir in ihrer Art als drei Klassen von Gläubigen ansehen können.
Demas wurde der Weg an der Seite des treuen Paulus zu schwer; sein Herz neigte sich dem Wesen der Welt zu. In Asien hatten die Gläubigen sich von Paulus abgewandt; seine Lehre war ihnen zu extrem. Anerkannte Brüder von Ruf, wie Phygelus und Hermogenes, gingen nicht mehr mit ihm - er konnte sich ihnen nicht anpassen. Er hielt in seinem Zeugnis „das Bild der gesunden Worte“ fest. Er verfälschte es nicht, sondern litt um des Wortes willen wie einer, der übel tat, so daß die Mehrheit der Gläubigen in Asien gegen Paulus stand; und auch Demas wandte sich von Paulus ab, der sein Ansehen und seinen Einfluß in Asien bei vielen verloren hatte, und fand wieder Interesse an dem jetzigen Zeitlauf. Einer, der den „jetzigen Zeitlauf“ liebte, konnte mit Paulus nicht zusammengehen. So verließ Demas den einsamen Gefangenen. Er wählte die besseren Aussichten des gegenwärtigen Zeitlaufes und verlor somit den köstlichen Lohn in der Ewigkeit. Wie viele Gläubige gibt es, die dieser Demas-Klasse angehören! Einst gingen sie mit denen, die das Bild der gesunden Worte festhielten, aber langsam gewannen Menschen von Ruf und Ansehen und Grundsätze der Welt wieder Raum in ihren Herzen. Langsam ging es auch mit Demas abwärts. Wir sehen dieses an der Erwähnung seines Namens an anderen Stellen der Schrift. Am Schluß des Briefes an Philemon nennt Paulus ihn noch seinen Mitarbeiter, während er am Schluß des Kolosserbriefes nur noch seinen Namen ohne jede Beifügung erwähnt, und nun berichtet er mit Schmerz, daß er ihn verlassen habe. Zeigt uns dieses nicht, wie die Liebe zur Welt oft langsam ihren Einzug in das Herz eines Gläubigen halten kann?!
Lukas ist „der geliebte Arzt“. Er schloß sich Paulus auf seinen Reisen an und teilte mit ihm die Beschwerden des Dienstes in dem Werke des Herrn . Als andere ihn verließen, verließ er ihn nicht, er blieb in seiner Nähe, und wer war so geeignet, Paulus auch in den Schwachheiten seines Leibes so zu dienen wie er, der Arzt! Gott würdigte ihn, uns das nach ihm genannte Evangelium zu schreiben und ebenso die Geschichte der Apostel. Wenn wir die letztere lesen, so sehen wir, mit welcher Bescheidenheit er sich in den Hintergrund stellte. Er machte nichts aus sich. Treu stand er an der Seite des Mannes, den der Herr zu so großen Dingen in Seinem Werke berufen hatte. Er war glücklich, in solch bescheidener Weise Gemeinschaft an der Arbeit des Apostels haben zu können. Er suchte kein Lob und keine Ehre in dieser Welt, er war zufrieden, auf den Lohn und das Lob seines Herrn zu warten. Möge Gott uns noch viele Männer gleich Lukas schenken!
Markus war der, welcher sich auch einst von Paulus absonderte und in dem Werke des Herrn nicht weiter mit ihm ging. Er war einem solchen Dienste, der soviel Selbstverleugnung forderte, noch nicht gewachsen. Wenn wir unsere Füße auf den Glaubenspfad stellen, dann wird offenbar, ob wir bereit sind, wirklich Glaubensschritte zu tun. Der Weg war nicht so leicht, wie er es sich vielleicht gedacht hatte, und er kehrte zurück. Dieser Markus wurde dann später vom Herrn gebraucht, in seinem Evangelium das Leben dessen zu schreiben, der nie zurückging, sondern der sein Angesicht fest machte, nach Jerusalem zu gehen. Markus ist das Bild jener müden Knechte, die in dem Dienst des verworfenen Herrn für eine Zeit ermatten, aber später durch die Gnade wiederhergestellt werden. Es ist köstlich, zu sehen, wie Gott solche Gläubige, die durch ihr Zukurzkommen gelernt haben, sich selbst zu mißtrauen, wiederherstellen und gebrauchen kann. Solche Markusse sind durch ihre Fehltritte so gedemütigt und so klein geworden in ihren Augen, daß jeder Dienst, den sie dem Herrn wieder tun können, und sei er noch so gering, von ihnen geschätzt und mit Freuden getan wird. Solchen, bei denen der Herr dieses hat erreichen können, vermag er dann auch größere Dienste wieder anzuvertrauen. So konnte auch Paulus am Schluß seiner Laufbahn wieder Markus zur Teilnahme an der Arbeit auffordern und ihm sagen, daß er ihm „nützlich“ sei. v. d. K.
Erstellt: 06.04.2024 11:08, bearbeitet: 15.11.2024 17:28