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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
Jes 7,14 - Ein Zeichen (3)Jes 7,14 - Ein Zeichen (3)
(Fortsetzung von Seite 183). „Der Herr Selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau ... wird einen Sohn gebären, und wird Seinen Namen Immanuel nennen“. Jes 7,14.
Die Reise und die Eile.
Nun kommen wir zu Lk 1,39: „Maria aber stand in selbigen Tagen auf und ging mit Eile nach dem Gebirge.“ Auch diese ist schwer zu erklären, ohne daß die Jungfrau im Begriff gestanden hätte, Mutter zu werden. Man hätte es von keinem Weibe erwartet, daß es allein eine weite Reise von 100 Kilometern machte, und gar einem verlobten Mädchen war so etwas ganz und gar unerlaubt. Man sah die Verlobung für ebenso heilig wie die Heirat selbst an. Und warum „in Eile“? Weil Joseph durch ihre Freunde von ihrem Zustande benachrichtigt war und weil sie nirgends anders Trost wußte für ihr zerspringendes Herz als bei ihrer Verwandten auf den Bergen Judäas, die sie trösten würden: darum ging sie mit Eile zu Elisabeth. Die Jungfrauengeburt veranlaßte beides, die Reise und die Eile.
Der nächste Punkt bezieht sich auf Lk 2,5, wo erzählt wird, daß Joseph nach Bethlehem ging, um sich einschreiben zu lassen mit Maria, seinem verlobten Weibe. Nur weil sie ihr Erbrecht auf den Thron Davids aufrechterhalten wollte, ging sie nach Bethlehem und ließ sich dort einschreiben.
Himmel und Erde in Einigkeit.
Wenn die Geburt des Herrn, wie ich glaube, im September stattgefunden hat,13 dann hat über dem Stall der Herberge von Bethlehem, in dem der Herr geboren wurde, am Himmel das Sternbild der Jungfrau aus dem Tierkreis gestanden. Die Sonne stand in jenem Jahre im September in der Jungfrau, und hat man Psalm 19,1-6 gelesen, so weiß man, daß der Geist Gottes die Himmel ausschmückt. Dieser Tierkreis hat wahrscheinlich eine große Bedeutung. Die Jungfrau am Himmelsgewölbe, die über der Jungfrau in Bethlehem stand, hat in ihrer Hand einen Zweig. Es gibt im Hebräischen über zwanzig verschiedene Worte für Zweig, aber das Wort für den Zweig in der Hand der Jungfrau hieß im Hebräischen stets „Zemach“, und das ist dasselbe Wort, das in der Schrift viermal für Christus, und zwar für Christus allein, gebraucht wird. Jeremias spricht von dem gerechten Sproß (Zemach 23,5 und 33,15), der Christus in Seiner Geburt ist, und Zemach war der Zweig, der in der Hand der Jungfrau in dem Tierkreis war, der über Bethlehem stand. - In der anderen Hand hält die Jungfrau im Tierkreis eine Garbe Ähren, und in dieser Garbe ist ein Korn, der herrliche Stern Spika, der zur Erde fällt und Christi Tod darstellt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt!“ Aber damit nicht genug: Jedes Sternbild aus dem Tierkreis hat drei Begleitsterne, und einer dieser Begleitsterne, der sich um die Jungfrau dreht, ist eine zweite Jungfrau mit einem Kind auf dem Arm. Es ist nicht zu bezweifeln, daß wir in diesen Sternbildern eine Darstellung am Himmel haben von den Dingen, die auf Erden geschahen. Wenn wir in Lk 1,78 lesen: „Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, in welchem uns besucht hat der Aufgang aus der Höhe“, so verstehen wir, daß der Aufgang aus der Höhe dieser Sproß ist. Dort stand er am Himmelsgewölbe, und als der Sproß kam Er, uns unten in Bethlehem zu besuchen. Das sind Wunder am Himmel und Abbilder der wunderbaren Wege Gottes, mit denen wir erst wenig vertraut sind.
Ich schließe mit der Feststellung, daß die einzige Lösung in Sache der Jungfrauengeburt für jeden, der einen gesunden und unbefleckten Verstand hat, der sich auch nicht auf vorgefaßte Meinungen stützt, die ist, daß sie tatsächlich stattfand. Und das haben wir auch durch die vorstehenden Ausführungen bewiesen.
A. T. S. - O. v. B.
13 In Joh 1,14 lesen wir: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte (eigentlich zeltete) unter uns.“ Die Ankündigung erfolgte etwa um Weihnachten, und das Zelten war etwa um Ende September. Man hat berechnet, daß das Laubhüttenfest (das Fest der Zelte) Ende September gefeiert ist, und so hat man angenommen, daß es sich bei diesem Ausdruck: „Er zeltete unter uns“ um eine Anspielung auf dieses Fest gehandelt habe. Zudem konnte die Einschreibung nur zu der Zeit stattfinden, wo die Ernte vorbei war, und so die einzelnen in ihre Stadt ziehen konnten.↩︎
Erstellt: 29.03.2024 15:15, bearbeitet: 23.10.2024 11:31