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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 13 - Jahrgang 1928
Mancherlei kleine Winke für Schriftforscher
Mancherlei kleine Winke für Schriftforscher (2)Mancherlei kleine Winke für Schriftforscher (2)
Da es in dieser Lieferung an Raum fehlt, um einige neue Beispiele in der Weise zu betrachten, wie ich es in der vorigen Lieferung tun durfte, so möchte ich den letzten Aufsatz nur noch ein wenig erweitern durch eine schon letzthin beabsichtigte sehr ernste Bemerkung.
Ich hatte meine Ausführungen beschlossen mit einigen Hinweisen auf Schriftstellen (in den besprochenen Kapiteln Mt 2 und Lk 2), aus denen hervorging, was für Bezeichnungen die Schrift sonst habe für die herrliche Person dessen, von dem in jenen lieblichen Kindheitsausdrücken die Rede sei.
Dieser Punkt ist höchst wichtig, denn zu allen Zeiten ist es des Feindes Bemühen gewesen, die Person unseres teuren Herrn zu verunglimpfen, Ihm die Ehre und Herrlichkeit Seiner ewigen Göttlichkeit zu rauben und Ihn als hienieden uns Menschen gleichartig hinzustellen. Nicht immer haben die Vertreter solcher Irrlehren über Seine Person solche „Tiefen Satans“ (vgl. Off 2,24) erreicht, wie die vielleicht verderblichste Sekte (2Pet 2,1), die der fälschlich sog. „Ernsten Bibelforscher“, aber jede Verunglimpfung der Person des Herrn ist schändlich und aufs ernsteste abzuweisen!
Es war stets „der Sohn“, der „eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist“ (Joh 1,18), stets „das Wort“, stets „der Ewigseiende“ („Jehova“ des Alten Bundes), stets der Gott Gleichartige (vgl. Joh 1,1-3 und vgl. die in der vorigen Lieferung angegebenen Stellen Tit 2,13 u. Heb 1,8)! - wenn auch hienieden nicht der Gott Gleichgestaltete (Phil 2,5ff.)! -, mit dem wir es in jedem Abschnitt Seines Lebens hienieden zu tun haben. Er hatte Knechtsgestalt angenommen, aber Er blieb immer „Das Heilige“ (Lk 1,35), als „Kindlein“ in der Krippe sowohl wie als Knabe im Tempel, wie als Lehrer, Heiland und Arzt in Israel, wie als Ringender in Gethsemane, wie als Sterbender auf Golgatha! Er hatte Sich selbst zu Nichts gemacht, entäußert, Seine Herrlichkeit war den unreinen Blicken einer sündigen Menschheit verhüllt, aber Er war und blieb stets „derselbe gestern, heute und in Ewigkeit“ (Heb 13,8). Darum ist es so wichtig, daß in jenen beiden Kapiteln, welche Seine Erniedrigung in unsere menschliche Sphäre zeigen (in Mt 2 und Lk 2), so viele Ausdrücke Seine einzigartigen Herrlichkeiten andeuten. Der Herr blieb stets zu allen Zeiten „Er Selbst“ (vgl. Lk 24,15.36.39: wie wichtig ist diese letztere Stelle für die Art Seiner leiblichen Auferstehung, die z. B. von den genannten Sektierern auch verworfen wird)!.
In diesem Zusammenhang noch eine Kritik und Abwehr eines von obiger Sekte oft angewandten Satzes. Sie sagen: „Wir bekennen die Menschheit Jesu und die Gottheit Christi.“ Diesem Satz wird sehr mit Unrecht von urteilslosen Gläubigen eine gewisse Verführungsmacht zugeschrieben! Er enthält einen derartigen Grundirrtum, daß er für keinen wahren Gläubigen irgend etwas anderes als Empörung über diese Irreführung hervorrufen sollte! Nach der Schrift ist die Sache umgekehrt! Natürlich, der Herr Jesus war Mensch, das ist feststehend für alle Gläubigen, aber obiger Satz soll besagen, Er sei weiter nichts als das gewesen und zur Belohnung für
Seinen Tod (die „Auslöschung Seines Daseins“)! sei Er als Christus zur Gottheit erhoben ()!. Das soll jener irreführende Satz besagen! Aber in Wahrheit: die Schriftlehre sagt das Gegenteil: Der Mensch Jesus war und ist Gott von Ewigkeit, und als der Christus ist Er der erste verherrlichte Mensch droben in der Herrlichkeit! Er ist in Seiner Amtswürde als der Christus das Haupt einer neuen Menschheit (Röm 5; 1. Kor. 15) sowie das Haupt jedes Mannes (1Kor 11,3), das Haupt über alles (Eph 1,10) usw., und gerade die Tatsache, daß ein verherrlichter Mensch droben seinen Einzug gehalten hatte, wie Stephanus in Apg 7,55.56 bezeugt, ist für uns so unsagbar trostreich: Sie öffnet auch uns den Blick in die Herrlichkeit! „Gott hat Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt“ (Apg 2,36). „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen, denn sintemal durch einen Menschen der Tod kam, so auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten. Denn gleichwie in dem Adam (dem Haupte des ersten Menschengeschlechts) alle sterben, also werden auch in dem Christus, dem Haupte eines neuen Menschengeschlechts, dem ‚letzten Adam‘, dem zweiten Menschen, dem Menschen vom Himmel (1. Kor. 15,45.47), alle lebendig gemacht werden,“ - d. h. alle, „die des Christus sind“ (1Kor 15,20-23). Lies noch Kol 3,1-4 u. a.! -
Nur mit wenigen Worten wollte ich diese ernsten Dinge, über die in besonderer Weise noch Ev. Joh Kap. 1 näheren Ausschluß gibt, noch kennzeichnen, um zu betonen, wie wichtig es ist, ein klares Verständnis über die göttliche und menschliche Person unseres geliebten Herrn zu haben und sich in nichts Seine offenbare und verhüllte Herrlichkeit verunglimpfen zu lassen. Wir sollten die Schrift mehr durchforschen, um Ihn zu finden, kein höheres Ziel hat sie, als von Ihm zu zeugen (Joh 5,39). Und mit dem, der nur einen Schatten auf Ihn, Seine ewige Göttlichkeit und Seine unantastbare reine menschliche Vollkommenheit fallen läßt, mit dem können wir (nach der Schrift) keine Gemeinschaft machen (2Joh V. 9-11), wir, die wir von Gott „berufen sind in die Gemeinschaft („Teilhaberschaft“) Seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn “ (1Kor 1,9).
Sein Name sei ewig gepriesen!
F. K.
Erstellt: 20.03.2024 14:05, bearbeitet: 01.11.2024 19:39