verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Lk 19,1-10Lk 19,1-10
Immer wieder ist es köstlich, die Person des Herrn anzuschauen. Nichts auf dieser Erde kann das Herz wirklich glücklich machen. Viele haben versucht, durch die Genüsse dieser Welt glücklich zu werden, aber diese können unser Herz nicht stillen. Alle aber, die den Herrn kennengelernt haben, erfahren, daß Er allein es ist, der das Herz wahrhaft glücklich machen kann. Dies sehen wir auch aus dem kleinen Abschnitt in Lk 19,1-10.
Zachäus begehrte, Jesus zu sehen. Er wünscht, Ihn kennenzulernen. Dieses eine, tiefe Verlangen erfüllte seine Seele und ließ ihn alle Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellten, überwinden. Seine kleine Gestalt und auch sein Reichtum waren Hindernisse für ihn. Aber das Verlangen seiner Seele, den Herrn Jesus zu sehen und kennenzulernen, war größer als die Schwierigkeiten.
Zachäus kletterte auf einen Maulbeer-Feigenbaum, um Jesus zu sehen; und wie merkwürdig: wir lesen nicht, daß Zachäus Jesus sah, sondern daß der Herr Jesus den Zachäus sah. Es ist sehr schön, dieses in dem Worte Gottes zu bemerken. Der Herr las das Verlangen in Zachäus Seele, Ihn zu sehen, Ihn kennenzulernen. Jesu Auge war auf Zachäus gerichtet, so wie wir es von dem Vater in Lk 15 lesen, dessen Auge auch auf den verlorenen Sohn gerichtet war, als dieser begehrte, zum Vater und ins Vaterhaus zurückzukehren.
Was muß es für Zachäus gewesen sein, als der Herr Jesus seinen Namen rief: „Zachäus!“ Muß es ihn nicht gewundert haben, daß der Herr Jesus seinen Namen kannte, und noch mehr, daß Er sagte: „Steige eilends hernieder, denn heute muß Ich in deinem Hause bleiben!“? Das hatte Zachäus nicht erwartet, sicher nicht gedacht, daß der Herr Jesus ihn anblicken und mit ihm reden würde.
Und ist es nicht groß und wunderbar, daß Er, der Schöpfer Himmels und der Erde, Sich herabläßt, Sich mit einem einzelnen Menschen zu beschäftigen? Aber als Er in Zachäus das Verlangen nach Seiner Person sah, sollte Er dieses Verlangen nicht stillen? Er, der dazu vom Himmel auf die Erde herniedergekommen ist, um zu suchen und zu retten, was verloren ist!?
Wir können es uns vorstellen, wie schnell Zachäus vom Baum herab zu Ihm kam, um Ihn nun in sein Haus zu führen. Können wir uns eine größere Freude vorstellen? Aus dem Munde des Herrn Jesus hören wir nun die Worte: „Heute ist diesem Hause Heil widerfahren.“
Vielleicht sagt ein Leser: „Auch ich möchte den Herrn Jesus besser kennenlernen. Zachäus konnte Ihn mit seinen Augen sehen und in Person in sein Haus aufnehmen, aber Er ist nicht mehr hienieden, wie kann ich Ihn jetzt kennenlernen?“ Laß mich dir sagen, daß der Herr Jesus dich nicht weniger liebt als den Zachäus, daß Er auch dein Herz liest und dein Verlangen kennt. Du kannst den Herrn Jesus nicht mit deinen leiblichen Augen sehen, aber in dem Worte Gottes siehst du Ihn, und wie du Ihn dort kennenlernst, so ist Er heute noch; Er ist Derselbe gestern und heute und in Ewigkeit (Heb 13,8). Es ist heute noch Seine Lust und Seine Freude, jede Seele glücklich zu machen, die im Glauben sich Ihm anvertraut und sich Ihm überläßt. Und wenn du dieses tust, so wirst du mit all den vielen Tausenden, die an Ihn glauben, die Erfahrung an deinem eigenen Herzen machen, daß Er, und nur Er allein, uns wahrhaft glücklich machen kann.
L. Abb. „Sinnet auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.“ (Kolosser 3,2.3)
Erstellt: 16.05.2024 22:02, bearbeitet: 12.10.2024 16:34