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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
1Kor 15 - Die Vernichtung des letzten Feindes1Kor 15 - Die Vernichtung des letzten Feindes
Der Tod ist Gottes Gericht über den Menschen; und doch wird er von Gott als ein Feind angesehen, der vernichtet werden muß. Der Tod ist etwas Schreckliches für den Menschen; er nimmt ihn heraus aus allem, womit er seiner Natur nach verbunden ist, und führt ihn in die Ewigkeit, in der er es mit Gott zu tun hat. Was der Tod aber für Gott ist, davon können wir uns wohl kaum eine Idee machen.
Als Gott im Anfang den Menschen bildete, umgab Er ihn mit den reichen Geschenken Seiner Gnade, setzte ihn über die Werke
Seiner Hände und segnete ihn. Alles war nach Gottes Wohlgefallen gebildet, und Er ruhte darin.
Dann kam der Versucher. Er verführte den Menschen, seine Untertanenstellung Gott gegenüber aufzugeben. Diese Sünde brachte den Tod als Gottes Gericht über den Menschen. So führte der Satan ein Element in Gottes Schöpfung hinein, das den Gedanken und dem Herzen Gottes vollständig fremd war. Statt daß die Welt eine Stätte friedvollen Genusses Seiner Gnade war, wurde sie ein Gebiet der Sünde, des Todes und der Verwesung. Gott aber wollte die Dinge nicht so lassen; sie sollten dem Willen Gottes Platz machen, wie die Schriften es uns bezeugen. Der Tod kann aber nicht aufgehoben werden, wenn nicht das hinweggetan ist, was ihn hereinbrachte: Das ist die Sünde. Deshalb muß, ehe der Tod hinweggetan werden kann, die Sünde ihre Verurteilung und Beseitigung gefunden haben.
Im Anfang unseres Kapitels wird uns gesagt, daß Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften. In Seinem Tod ist Gottes Gerechtigkeit kundgetan. Wir ersehen daraus, daß Gott die Sünde weder dulden kann noch will. Er richtet sie schonungslos; aber es ist eine ergreifende Tatsache, daß dies im Opfer Christi geschah. Christus starb für unsere Sünden nach den Schriften und wurde begraben. Sein Sterben und Begraben-werden beendete Sein Leben dem Fleische nach auf Erden und war damit nicht nur das Gericht über unsere Sünden, sondern auch der Abschluß unserer Geschichte als Sünder. Christi Opfertod hat die gerechten Forderungen Gottes betreffs der Sünde befriedigt und den Menschen, der gesündigt hat, durch den Tod beseitigt.
Der Apostel schließt daher seine Unterweisung nicht mit dem Tode und dem Begräbnis Christi ab, sondern fährt fort: „Daß Er auferweckt worden ist am dritten Tage nach den Schriften.“ Von Anfang an war dies Gottes Zeugnis. Als Satan durch die Sünde den Tod über den Menschen gebracht hatte, wurde ihm gesagt, daß der Same des Weibes ihm den Kopf zermalmen würde. Das tat der Herr Jesus, als „Er durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und alle die befreite, welche durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren“ (Heb 2,14.15). Die Auferstehung Christi ist der Triumph über den Teufel, der die Macht des Todes hat.
Abel, der Gerechte, war der erste Mensch, der nach Gottes Willen starb, Henoch aber wurde entrückt, auf daß er den Tod nicht sehen sollte. Daraus ersehen wir, daß, wenn auch der von Gott als gerecht angesehene Abel starb, Gott doch in Henoch zeigte, daß Er zu Seiner Zeit eingreifen werde, um die Seinigen vom Tode gänzlich zu befreien. Christus ist als der Erstling der Entschlafenen auferstanden. Damit ist der Tod vernichtet und durch das Evangelium Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht. Obgleich wir als Gläubige uns noch in einer Welt der Sünde befinden und dem Tode, Kummer und Schmerz noch unterworfen sind, können wir doch frohlocken und triumphieren in all dem, was Christi Opfer für uns gewirkt hat.
Obwohl alles dieses bei Gott feststeht, ist die Ausführung desselben noch nicht vollendet. In den Versen 20-28 unseres Kapitels gibt uns der Heilige Geist in großen Zügen einen Überblick, wie Gott alles vollenden wird. Das erste Eingreifen Gottes zur Ausführung Seines Willens fand statt in der Auferstehung Christi als Erstling aus den Toten. Dann folgt die Auferstehung der Gläubigen bei der Ankunft des Herrn, dann Seine Herrschaft, wenn Er jede feindliche Gewalt und Macht Sich unterworfen und hinweggetan hat; alsdann wird Er das Reich Seinem Gott und Vater übergeben, und Gott wird alles in allem sein.
Alles dieses wird uns durch die von Johannes geschauten Gesichte im Buch der Offenbarung bestätigt. Christus regiert mit denen, die an der ersten Auferstehung teilhaben, tausend Jahre. Nachdem werden die gottlosen Toten, deren Namen nicht in dem Buche des Lebens gefunden werden, auferweckt, gerichtet und in den Feuersee geworfen. Dies ist der zweite Tod (Off 20,14). Auch der Tod und der Hades werden in den Feuersee geworfen. Der Feuersee ist das ewige Gericht Gottes, in welchem alles Böse für alle Ewigkeit seinen Platz findet. Wenn vom Tode und vom Hades gesagt wird, daß sie dahineingeworfen werden, so bedeutet das, daß sie nie nach den Gedanken Gottes waren und daher in dem enden, was der Ausdruck Seines Gerichtes und Unwillens ist.
Gottes Wege sind wunderbar, und Sein Gericht über alles, was mit Seinem eigenen Wesen nicht übereinstimmt, ist unabänderlich. Und doch hat Er einen Weg geöffnet für Seine Liebe und ihre Befriedigung. So schrecklich auch Satans Werk war, Gottes Ratschluß konnte dadurch nicht aufgehoben werden. Gottes Gericht über den Menschen ist in Gerechtigkeit vollzogen; und doch hat Er den Menschen für Sich Selbst in einem Zustand wiedergewonnen, der Seinen ewigen Gedanken entspricht. Er hat durch den einen Mann jeden Feind vernichtet und alles wiederhergestellt und zur Herrlichkeit gebracht. Noch steht die Vollendung Seines Ratschlusses bevor. Dann aber wird Gott alles in allem sein und das ganze Universum mit Seiner Herrlichkeit erfüllen.
Übers. a. d. Engl. v. A. Brachmann.
Erstellt: 24.05.2024 23:14, bearbeitet: 28.10.2024 13:38