verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Unsere Gebete (5)Unsere Gebete (5)
5. Gebetsanliegen.
Unsere Gebetsanliegen werden der Leitung des Heiligen Geistes, unserem Herzenszustand und unseren Bedürfnissen entsprechend sein. Wir beten für uns persönlich, für andere oder für das Werk des Herrn. „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden.“ (Phil 4,6) In allem dürfen wir Gott nahen, sei es in großen oder kleinen Dingen, Ihm dürfen wir unser Herz ausschütten. „Rufe Mich an in der Not, so will Ich dich erretten.“ (Ps 50,15) Welche wunderbare Gnade und Hilfsbereitschaft offenbart Gott in diesen Worten! Seien es Nöte gleich Bergen, Er vermag sie zu versetzen; seien es Nöte gleich Zwergen, Ihm sind sie nicht zu klein, an ihnen vorüberzugehen. Unsere Nöte können sehr verschieden sein. Es können solche in bezug auf unsere leiblichen Bedürfnisse oder solche unserer Seele oder unseres Geistes sein. Wir dürfen um das tägliche Brot bitten (Mt 6,11), sollen beten, daß wir nicht in Versuchung kommen (Lk 22,40), und dürfen Gott um Weisheit bitten, wenn uns solche mangelt (Jak 1,5). Wir dürfen um Erkenntnis und Einsicht bitten, damit wir prüfen mögen, was das Vorzüglichere sei, damit wir lauter und unanstößig sind auf den Tag Christi (Phil 1,9.10). In den Fällen, wo uns die Heilige Schrift klare Weisungen gibt, sollten wir natürlich nicht um besondere Weisheit bitten, sondern um Gnade zur Ausführung des göttlich geschriebenen Gebotes. Denn alle Schrift ist uns gegeben zur Unterweisung (2Tim 3,16), und sie bewahrt sicher vor jedem Irregehen. Möchten wir sie mehr kennen! Siehe auch Jak 3,17 für die Fälle, wo man etwa aus der Schrift keine Weisung finden kann.
Das Gebot der Liebe weist uns an, auch für die Brüder zu beten. „Einer trage des anderen Lasten.“ (Gal 6,2) Es ist dazu nötig, daß wir auch die Lasten unserer Geschwister kennen, damit wir tragen helfen oder sie vor dem Thron der Gnade niederlegen können. - Der Apostel bat die Hebräer um Fürbitte: „Betet für uns.“ (Heb 13,18.19) Eine besondere Anweisung gibt uns Gott in bezug auf die Welt nach 1Tim 2,1.2: „Ich ermahne nun vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind ...“
Für das Werk des Herrn zu beten ist ein besonderes Vorrecht und eine Mitarbeit. „Übrigens Brüder, betet für uns, daß das Wort des Herrn laufe und verHerrlicht werde ... und daß wir errettet werden von den schlechten und bösen Menschen.“ (2Thes 3,1.2) Wie gar mancher Segen bei der Wortverkündigung wird auf die verborgene stille Fürbitte im Kämmerlein zurückzuführen sein, und wie gar manche Gefahr wird Gott von Seinen Knechten abgewendet haben, weil treue Beter hinter ihnen standen! - Ein Knabe betete z.B. treu für einen Missionar, daß ihn Gott vor den Bären bewahren solle, und das Gebet des Knaben wurde erhört. Der Missionar wurde in der Stunde der Gefahr, von einem Bären angefallen zu werden, gnädig bewahrt. -
So wichtig wie das einsame Gebet im Kämmerlein ist, so wichtig ist auch das gemeinsame. Wir sollten viel Wert auf das Gebet zu zweien, dreien oder mehreren legen und auf die Gebetstunden der Gemeinde, der wir zugehören. „Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgendeine Sache, um welche sie auch bitten mögen, so wird sie ihnen werden von Meinem Vater.“ (Mt 18,19) Voraussetzung ist hierbei nach Vers 20, daß die zwei oder drei „in Seinem Namen“ versammelt sind, dann ist Er, der Herr, in ihrer Mitte. Welche Wirkung ein gemeinsames Gebet haben kann, das zeigt uns auch Apg 4,23-31 und 12,5-17.
O. D.
Erstellt: 16.05.2024 22:02, bearbeitet: 27.10.2024 22:14