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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 20 - Jahrgang 1935
Vier KennzeichenVier Kennzeichen
Der Brief an die Philipper zeigt uns viererlei Dinge, die den Wandel desjenigen kennzeichnen, der sich seiner Verbindung mit Christus in der Herrlichkeit bewußt ist.
Erstens, er trägt den ernsten Wunsch und Entschluß in seinem Herzen, daß Christus hoch erhoben werde an seinem Leibe, sei es durch Leben oder durch Tod (Phil 1,20). Was könnte schöner und gesegneter sein, als daß das Werkzeug, durch welches Satan Unehre auf den Namen Gottes brachte, nun so völlig ein Gefäß für Christum wird, daß Er, Christus, durch dasselbe hoch erhoben werden kann? Der leitende Grundsatz eines solchen Lebens ist: „Denn das Leben ist für mich Christus.“ (V. 21)
Christus hatte in dem Herzen Seines treuen Dieners Paulus alles andere verdrängt. So sehr er die Heiligen liebte und auf ihr Wohlergehen bedacht war, so hingebend er sich in seinem Dienst und seiner Arbeit zeigte, so nahmen doch diese nicht den ersten Platz in seinem Herzen ein, sondern allein Christus war sein Beweggrund, seine Kraft und der Mittelpunkt all seiner Gedanken. Wenn es so bei uns ist, dann wird Christus auch an unserem Leibe hoch erhoben. Möchten wir in diesen letzten Tagen mehr verstehen, daß wir berufen sind in die Gemeinschaft Seines Sohnes Jesus Christus, unseres HErrn! (1Kor 1,9)
Ein zweites Kennzeichen finden wir im 2. Kapitel des Philipperbriefes. Die Gesinnung der Demut, der Gnade und der Selbstlosigkeit, welche in Christo Jesu war, wird auch unsere Gesinnung, so wie wir es bei Paulus, Timotheus, Epaphroditus und anderen sehen. Die Beweise der „Beschneidung“ werden offenbar, indem wir durch den Geist Gottes dienen, uns Christi Jesu rühmen und nicht Vertrauen auf Fleisch haben (Phil 3,3). Christus und die Kraft des Heiligen Geistes lösen uns vom eigenen Ich und vom Fleische, und wir wandeln den Fußtapfen Christi nach. Gesegnet sind solche Wege, welche die Gemeinschaft mit dem unsichtbaren Haupte und die Entfaltung dieser nie versiegenden Kraft in sich schließen.
Drittens wird uns gezeigt (Kap. 3), daß wir ein abgesondertes Volk auf dieser Erde sind, weil wir in ganz neue Verbindungen gebracht worden sind. Es heißt: „Unser Bürgertum ist in den Himmeln.“ Gepriesen sei der Herr für diesen Trost! Wir sind im wahrsten Sinne Bürger „der Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“. Unser Vaterland befindet sich droben, wo Christus ist. Daher versteht es sich, daß wir auf Erden Fremdlinge und Pilgrime sind. Möchten wir es immer mehr erkennen, wie sehr unsere Verbindung mit Christus in der Herrlichkeit uns von der Welt trennt, damit unser Wandel die Wirklichkeit des Bekenntnisses, daß unser ewiges Vaterland und unsere Heimat droben sind, beweist.
Ein viertes Kennzeichen des Wandels eines Gläubigen, der sich seiner Verbindung mit Christus in der Herrlichkeit bewußt ist, finden wir darin, daß er sich über die Umstände zu erheben vermag. Das Bewußtsein der Allgenügsamkeit Christi erfüllte das Herz des Apostels derart, daß er sagen konnte: „Ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen. Ich weiß sowohl erniedrigt zu sein, als ich weiß Überfluß zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als Mangel zu leiden. Alles vermag ich in Dem, der mich kräftigt.“ (Phil 4,11-13) Wie köstlich ist ein solcher Wandel! Obwohl er über die Umstände durch das Schauen der Herrlichkeit Christi erhoben war, so rührte und erfreute die Liebe und Sorge der Philipper doch sein Herz, und er, der auch ihre Nöte kannte, nimmt teil an diesen, und er tröstet sie: „Mein Gott aber wird alle eure Notdurft erfüllen nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christo Jesu.“ (Phil 4,19)
Dies sind einige wenige Züge im Wandel und Wesen eines himmlischen Menschen auf der Erde - eines Menschen, der sich seiner Verbindung mit Christo in der Herrlichkeit bewußt ist und sich deshalb abgesondert von einer Welt hält, in welcher sein Herr verworfen ist. Möchte das Licht Seiner Herrlichkeit auch unser Herz immer mehr erleuchten!
H. H.
Erstellt: 20.05.2024 19:54