Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 17 - Jahrgang 1932
Joh 1,19-28; 3,29 - Des Bräutigams StimmeJoh 1,19-28; 3,29 - Des Bräutigams Stimme
„Wer bist du? ... Was sagst du von dir selbst?“ Diese Fragen wurden Johannes, dem Täufer, vorgelegt. Die Pharisäer, die Priester und Leviten in Jerusalem wollten wissen, was er von sich selber sage. Sie waren gewohnt, viel aus sich selbst und aus dem Menschen zu machen, und sie wollten hören, was Johannes von sich selber sage und wofür er sich selbst hielte. Johannes aber war durch Gottes Gnade frei von diesem pharisäischen Geist und religiösen Dünkel. Er antwortete demütig: „Ich bin die Stimme eines Rufenden in der Wüste. Machet gerade den Weg des Herrn , wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat.“ Damit sagte er gleichsam: „Ich bin nichts, daß sich das Auge der Menschen auf mich richte - ich bin nur eine Stimme an einem wüsten Ort, die Zeugnis gibt von dem Einen, der den Weissagungen der Schrift gemäß nach mir kommt.“ So schätzte er sich selbst ein.
Manche aber finden auch Freude an ihrem eigenen Zeugnis - an dem Klang ihrer eigenen Stimme. War es so bei Johannes, dem Täufer? Fand er seine Freude an dem Zeugnis, das er von dem nach ihm Kommenden ablegte? Durchaus nicht. Denn wiederum sagt er: „Der die Braut hat, ist der Bräutigam. Der Freund des Bräutigams aber, der da steht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams; diese meine Freude ist nun erfüllt.“ (Joh 3,29) Hier lernen wir, daß er seine Freude nicht an seiner Stimme, auch nicht an seinem Zeugnis, sondern an der Stimme dessen fand, von dem er zeugte. Nicht das, was er anderen sagte, so groß und wichtig es auch war, war die Quelle seiner Freude, sondern das, was ihm durch die Stimme seines Herrn mitgeteilt wurde. Können wir hierin nicht von Johannes, dem Täufer, lernen? Welches auch immer das Zeugnis sein mag, das wir von unserem Herrn abzulegen begnadigt sind, möchte es nie der Grund unserer Freude sein, sondern möchte die Freude unseres Herzens sich immer allein auf Den gründen, von Dem wir zeugen und Der uns Seine Liebe kundgetan hat.
J. R. - A. v. d. K.
Erstellt: 13.05.2024 22:00, bearbeitet: 29.10.2024 17:13
Quelle: www.clv.de