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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
Sorgen?Sorgen?
Haben wir als Gläubige ein Recht, uns durch Sorgen, Gram und Kummer an Leib und Seele zu zermürben? Zwar kann durch mancherlei Not und die verschiedensten Umstände unser Herz niedergebeugt werden (Spr 12,25), aber das soll und darf niemals zum Dauerzustand werden. Das ist nicht der Wille Gottes. Vielmehr sollen wir unsere Sorgen auf Ihn werfen. (1Pet 5,7)
Die Sorgenkranken werden vom Herrn Jesus „Kleingläubige“ genannt (Mt 6,30; 8,26; 14,31; 16,8; Lk 12,28). - Neben dem Kleinglauben nennt der Herr Furchtsamkeit und Zweifel als Ursache unseres Sorgengeistes.
Professor Bettex schreibt einmal: „Woher Klagen, Seufzen, Verzagen,
Sorgen, Sich-Grämen, trübe Gesichter, Hin- und Herraten, Mißgunst unter
den Kindern Gottes? Das macht: sie haben einen zu kleinen Gott.“ Ja
wahrlich, das läßt uns ein schlechtes Zeugnis der Welt gegenüber sein im
Gegensatz zu solchen Gläubigen, die damit rechnen, daß die größte Macht,
die Allmacht Gottes, auf unserer Seite steht. (Röm 8,28 u. 31;
Sind wir felsenfest von dieser Seiner Macht überzeugt, dann werden wir Ihm unsere Sorgen anvertrauen, und zwar in der Weise, daß wir Ihm nicht Vorschriften machen, wie Er helfen soll, sondern so, wie der Herr es tat: „... nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!“
Wie schnell vergessen wir die Erfahrungen, die Gott uns von Seiner Treue und Durchhilfe hat machen lassen! Wie wir von ihnen Gebrauch machen sollen, zeigt uns David, als er Goliath gegenüberstand. Man bedenke: Ein Jüngling, in Kriegswaffen ungeübt, spricht von dem größten Krieger dieser Zeit: „Es entfalle keinem Menschen das Herz seinetwegen!“ Woher dieser Mut? Er sagt es selbst: „Der Gott, der aus den Klauen des Löwen und des Bären mich errettet hat, wird mich auch aus der Hand dieses Philisters erretten.“ (1Sam 17,32 u. 34-37) Das war kein Kleinglaube! Dieser Jüngling hatte keinen kleinen
Gott! Er hatte die Erfahrungen nicht vergessen, die ihn Gott hatte erleben lassen.
Auch wir haben durch Gottes Treue wunderbare Durchhilfen erlebt. Haben wir sie vergessen? Dann sind wir einerseits sehr undankbar, und andererseits leiden wir selbst dadurch Schaden, indem wir so verzagt, niedergebeugt und sorgenkrank werden. Durch Kummer und Sorgen können wir empfindliche Nervenstörungen oder andere Schädigungen davontragen. Vor allen Dingen aber werden wir durch sie an unserer Seele krank.
Das Schlimmste solcher Sorgenkrankheit jedoch ist, daß wir durch sie Gott vorgreifen und Ihm damit das Recht vorenthalten, für uns zu sorgen, ja, Ihn durch unsere Zweifel sogar entehren! Halten wir es aber so wie David, dann ehren wir Ihn. Dann haben wir selbst den Gewinn davon und sind anderen ein lebendiges Zeugnis.
Und ferner werden wir bewahrt, dem Kleinglauben anheimzufallen, wenn wir die Wunder in der Schrift, die Wunder in der Natur und in unserem Leibe, ja, all die Wunder um uns herum anschauen. Sind sie doch eine Offenbarung der gewaltigen Größe und Erhabenheit unseres Gottes! Und diesem Gott sollten wir nicht zutrauen, daß er uns helfen kann?! Stehen wir staunend und anbetend still vor Seiner Majestät und Liebesmacht, dann kann Kleinglaube, Sorge und Angst keinen Platz in unserem Herzen finden.
Was aber wird es erst sein, wenn wir droben einmal alles verstehen und bestaunen dürfen, was wir hier noch nicht zu erkennen vermögen? Herrlich wird das einmal sein! Und doch wird nur unser Herr allein Grund aller Freude und Anbetung sein! Mit dieser Freude und Anbetung aber können, dürfen und sollen wir schon hier auf Erden beginnen, anstatt uns mit Sorgen und Ängsten zu quälen.
Hans Schaebs
Gott hört auf dein Rufen, wenn du Ihn dabei suchst.
Er hört dich aber nicht, wenn du durch Ihn anderes suchst.
Erstellt: 24.05.2024 23:14