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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
2Tim 1,14 - „Der Heilige Geist, der in uns wohnt“
2Tim 1,14 - „Der Heilige Geist, der in uns wohnt“ (1)2Tim 1,14 - „Der Heilige Geist, der in uns wohnt“ (1)
Wir erfreuen uns oft an der Liebe des Gottes, der Seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat (1Joh 4,9), und an der Liebe des Sohnes, der Sich Selbst für uns hingegeben hat (Eph 5,25), aber wie wenig denken wir nach über die Liebe des Geistes (Röm 15,30), ohne den wir keine Freude und Kraft und keine wahre Erkenntnis Gottes haben. Als der Herr im Begriff war, von den Seinigen wegzugehen, lenkte Er die Blicke der Jünger wieder und wieder hin auf den Heiligen Geist. Liegt darin nicht ein Hinweis für uns, mit Ernst zu erforschen, was die Schrift uns über den Heiligen Geist, der in uns wohnt, sagt?
Der Heilige Geist ist eine wirkliche Person, genau so wie der Vater und der Sohn. Und Er ist auch wirklich Gott. Petrus konnte zu Ananias sagen: „Warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den Heiligen Geist belogen hast? ... Nicht Menschen hast du gelogen, sondern Gott“ (Apg 5,3.4). Und doch wird der Heilige Geist klar unterschieden von dem Vater und dem Sohne, z. B. bei dem Taufauftrag sagt der Herr: „Und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Diese Worte sagen uns auch, daß Er die dritte Person der göttlichen Dreieinigkeit ist (Mt 28,19).
Wenn ich sage: Er ist eine „Person“, so gebrauche ich dieses Wort für Ihn (der Gott und Geist ist) in Ermangelung eines besseren und passenderen, um damit auszudrücken, daß Er, der Heilige Geist, nicht ein bloßer Einfluß oder nur eine Kraft ist, die von Gott ausgeht, wodurch wir in gewisser Weise beseelt und geleitet werden, sondern daß Er eine wirkliche Persönlichkeit ist, die bewußt leitet, redet, hört, betrübt werden kann usw. (Joh 16,13.14). Ein Einfluß aber kann nicht reden, hören oder betrübt werden.
Natürlich übt der Heilige Geist eine große Kraft und einen gesegneten Einfluß aus, aber Er Selbst ist mehr als eine Kraft und als ein Einfluß. Er ist eine wirkliche Person, die wirkt und einem jeden insbesondere austeilt, wie Er will (1Kor 12,11). Solches kann ein bloßer Einfluß aber nicht tun, sondern nur ein lebendes Wesen, welches einen Willen hat. Wo die Schrift auch von dem Heiligen Geiste redet, stets braucht sie für Ihn das persönliche Fürwort „Er“, welches nicht auf einen Einfluß angewandt werden kann.
Von dem Sohne lesen wir, als Er herniederkam: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“; nicht aber so der Heilige Geist. Er ist nicht im Fleisch gekommen und in Seiner Gestalt nicht wie ein Mensch erfunden worden, und dennoch ist Er eine jetzt auf der Erde wirkende Person. Der Sohn, die zweite Person der Gottheit, wurde in Seiner Person wie ein Mensch erfunden. Von Ihm konnte Johannes sagen, daß sie Ihn mit Augen gesehen und mit Händen betastet haben (1Joh 1,1).
Der Heilige Geist kann nicht mit Händen betastet werden. Die Hände der Sünder können Ihn nicht greifen. Sie würden Ihn sonst ebenso an das Kreuz nageln wie den Herrn, aber sie vermögen es nicht. Er wohnt in Menschen, die durch das kostbare Blut Jesu Christi von ihren Sünden gereinigt sind. In und durch diese wirkt Er auf Erden, und die Welt spürte es, daß ein anderer Geist in ihnen war, dem sie nicht widerstehen konnten. Um auch den Heiligen Geist aus der Welt zu schaffen, fingen sie mit Stephanus an, die Wohnungen des Geistes zu zerstören und zu zerschlagen. Aber sie konnten den Geist nicht töten noch Seiner habhaft werden (Apg 7,51.55.59). Der Herr hat gesagt: „Er wird bei und in euch sein bis in Ewigkeit“ (Joh 14,16).
Ferner sehen wir, daß der Heilige Geist noch nicht auf die Erde gekommen war, als der Herr mit Seinen Jüngern redete. Worte, wie: „Es ist euch nützlich, daß ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn Ich aber hingehe, werde Ich Ihn zu euch senden, und wenn Er gekommen ist usw.“
(Joh 16,7.8), können nur angewandt werden auf jemand, der noch nicht da ist, sondern der erst erwartet wird.
Aber war der Heilige Geist nicht schon da? Lesen wir nicht schon auf dem ersten Blatt der Bibel: „Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern“, und betete nicht David: „Nimm Deinen Geist nicht von mir“?
Gewiß war der Heilige Geist, aber Er wirkte vom Himmel aus auf der Erde. Vor den Augen des Herrn stand aber etwas ganz anderes, nämlich, daß der Heilige Geist in Person vom Himmel herniederkommen und in ihnen wohnen sollte.
Zwischen „wirken“ und „wohnen“ ist ein großer Unterschied. Gott kam zu den Menschen in den Garten Eden, aber Er wohnte nicht dort. Als Israel, durch das Blut erlöst, aus Ägypten herausgeführt war, sagte Gott: „Ich werde wohnen in der Mitte der Kinder Israel“ (2. Mose 29,45.46). Und später wohnte Er in ihrer Mitte (4. Mose 5,3). So ist es auch mit dem Heiligen Geist. Zu allen Zeiten wirkte Er auf Erden, aber erst am Pfingsttage kam Er herab, um in Menschen zu wohnen.
Das Alte Testament berichtet uns, daß der Heilige Geist zu Zeiten und Gelegenheiten auf Menschen kam, um sie für gewisse Aufgaben und Dinge zu befähigen. So lesen wir, daß Er auf Othniel kam, Er kam auf Gideon, auf Jephtha (Richter 3,10; 11,29), über David, über Saul (vgl. auch 2. Mose 31,1-3 und 35,30), usw. usw. Im Gegensatz zu diesen aber sagte der Herr: „Er bleibt bei euch und wird in euch sein“. Den Korinthern schreibt Paulus: „daß der Heilige Geist in ihnen wohne“ (1Kor 6,19) und ebenso den Römern: „daß der Geist in ihnen wohne“ (Römer 8,11).
Welch großer Unterschied liegt in den kleinen Worten: „Auf“ (über) und „in“. Diese kleinen Worte zeigen auch die Verschiedenheit der Gläubigen des Alten und Neuen Testaments. Als Bild hierfür hat man ein Segel- und ein Dampfschiff gebraucht. Ein Segelschiff hängt für seinen Lauf von einer Kraft ab, die es nicht in sich hat, sondern die von außen über das Schiff kommt, seine Segel füllt und es treibt. Ein Dampfschiff dagegen ist für seine Fahrt nicht von einer von außen kommenden Kraft abhängig, sondern trägt ständig die bewegende Kraft in sich. Es vermag gegen
Wind und Wellen zu gehen, weil eine Kraft in ihm wohnt, die es treibt. So kam der Heilige Geist über die Männer des Alten Testamentes: „Heilige Männer Gottes redeten, getrieben durch den Heiligen Geist“ (2. Petrus 1,21), während die Gläubigen der Jetztzeit den Heiligen Geist als eine bewegende Kraft in ihrem Herzen tragen.
Ehe das Werk der Erlösung vollendet war, war es unmöglich, daß der Heilige Geist vom Himmel herniederkommen und in Menschen Wohnung machen konnte. Zuerst mußte Christus verherrlicht werden. Deshalb lesen wir in Johannes 7,39: „Denn der Geist war noch nicht, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war“, und später sagte der Herr zu den Jüngern: „Es ist euch nützlich, daß Ich weggehe, denn wenn Ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen“ (Joh 16,7).
Vielleicht aber sagt jemand: der Heilige Geist fuhr doch schon wie eine Taube aus dem Himmel hernieder und blieb auf dem Herrn Jesus!? Gewiß! Er war der einzige Reine, auf den der Heilige Geist herabkommen und auf Ihm bleiben konnte. Dies war das Zeichen für Johannes den Täufer, woran er den Herrn erkennen sollte. Wir lesen: „Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und Er blieb auf Ihm. Und ich kannte Ihn nicht, aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: auf welchen du sehen wirst den Geist herniederfahren und auf Ihm bleiben, dieser ist es“ (Joh 1,32.33). Die Taube hatte in dem Herrn Jesus gleichsam einen Ruheplatz für ihren Fuß gefunden.
Dies erinnert uns an die Taube Noahs in den Tagen der Sintflut (1. Mose 8). Zweimal kam sie zurück. Warum? Die Schrift sagt uns: „Sie fand keinen Ruheplatz für ihren Fuß“. Der Rabe, den Noah zuvor ausgesandt hatte, kehrte nicht zurück. Er fand genug Tote, die ihm eine willkommene Ruhestatt gaben (Er ist das Bild unreiner Geister). Aber nicht so die Taube (Sie ist das Bild der Reinheit und Sanftmut). Sie konnte keine Stätte finden bei den Toten. Auch das zweite Mal kehrte sie zurück, aber mit einem Olivenblatt im Schnabel. Sie trug ein Zeugnis von dem beginnenden neuen Anfange in ihrem Schnabel. Das dritte Mal kehrte sie nicht wieder zurück. Sie hatte einen
Ruheplatz auf dieser Erde auf Grund eines neuen Lebens, des der Auferstehung, gefunden.
So schwebte auch der Heilige Geist 4000 Jahre über einer Welt der Sünde und des Todes. Überall Tote - geistlich Tote - in Sünde und Übertretung. - Wohl konnte Er in Kraft auf solche einwirken und mächtige Einflüsse auf sie ausüben, und dies sowohl bei Gerechten als bei Ungerechten, sowohl auf David und die Propheten wie auch auf Saul und Bileam -, aber bei keinem konnte Er bleiben und Wohnung machen.
Aber nach Verlauf dieser 4000 Jahre, gleichsam „nach anderen sieben Tagen“ (1. Mose 8), zeigte sich etwas Neues auf dieser Erde, „der zweite Mensch aus dem Himmel“ (1Kor 15,47) kam auf diese Erde. Er, der Sünde nicht kannte - „der Erstgeborene aller Schöpfung“ (Kol 1,15). Auf Ihn konnte die Taube herniederfahren und auf Ihm bleiben. Hier fand ihr Fuß einen Ruheplatz. Und in Ihm fand sie gleichsam „das Olivenblatt“, den Anfang einer „neuen Schöpfung“, das sie den auf Erlösung harrenden Menschen zeigte. „Nach Verlauf weiterer sieben Tage“ kehrte die Taube nicht zurück, sie fand auf dem neuen Auferstehungsboden - Ruheplätze in dieser Welt, wohin sie ihren Fuß niedersetzen konnte. Welch ein Gedanke, Menschen in einer Welt der Sünde, bei denen der Heilige Geist bleibend wohnen kann! Ist es möglich? Kann es Menschen geben, bei denen der Heilige Geist wohnen kann? Die Lösung liegt in dem Werte des kostbaren Blutes Jesu Christi, des Sohnes Gottes. Dies Blut macht uns rein von aller Sünde - ganz - völlig rein, rein, wie allein dieses Blut reinigen kann. Durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi geheiligt und auf immerdar vollkommen gemacht, sind wir jetzt die bleibende Wohnstätte des Heiligen Geistes. Welche Größe der Gnade Gottes!
Wäre das Wohnen des Heiligen Geistes in uns von unserer Treue abhängig, so hätten wir Ihn längst weggetrieben. Sein Wohnen aber in uns ist nicht die Folge unseres Wirkens, sondern Seines Werkes. Die Gegenwart des Heiligen Geistes hängt nicht von uns ab, nicht weil wir getreu sind, sondern weil Er die Erlösung für uns vollendet und verherrlicht zur Rechten Gottes ist, und deshalb konnte der Herr sagen, daß Er bei und in uns bleiben werde bis in Ewigkeit (Joh 14,16.17). Gelobt sei Sein Name!
Ehe der Herr von den Seinigen ging, sagte Er: „Ich werde euch nicht Waisen lassen, ich komme zu euch“ (Joh 14,18). Er kam zu ihnen am Auferstehungsmorgen, aber auch bis zum Tage Seines Wiederkommens sind wir nicht alleingelassen. Das erste Kapitel der Apostelgeschichte berichtet uns, wie der Herr die Erde verläßt und gen Himmel geht, und schon im zweiten Kapitel finden wir das Herabkommen der anderen göttlichen Person vom Himmel, um bei und in uns zu bleiben. Muß solches nicht unser Herz in Anbetung neigen? Wie gut können wir verstehen, daß die Jünger nach dem Tage der Pfingsten frohlockten und Gott lobten. Laßt auch uns darin einstimmen!
Vom Tage der Pfingsten an suchen wir vergebens in der Schrift nach einer Bitte um den Heiligen Geist. Alle solche Bitten waren am Platze vor Pfingsten, ehe Er kam, aber seitdem Er gekommen ist, geziemen sie sich nicht mehr. Kinder Gottes, die heute um das Kommen oder die Ausgießung des Heiligen Geistes bitten, übergehen die Wahrheit Seiner Gegenwart. Eine solche Bitte ist so, als wenn einer von den Jüngern Jesu den Vater um das Kommen des Messias gebeten hätte. Würden die anderen Jünger nicht einem solchen gesagt haben: „Glaubst du nicht, daß der Herr, der bei uns ist, der Messias ist?“ Wenn Gott uns in Seinem Worte sagt, daß Er uns Seinen Heiligen Geist gegeben hat und uns gesalbt hat und uns versiegelt hat und das Unterpfand des Geistes in unser Herz gegeben hat (1Thes 4,8; 2Kor 1,22; Eph 1,13.14), können wir dann, anstatt dafür zu danken, noch darum bitten? Wäre eine solche Bitte nicht Unglauben?
Nicht um den Heiligen Geist, sondern in dem Heiligen Geiste beten wir. Um den Heiligen Geist wurde gebetet vor Seinem Herniederkommen; in dem Heiligen Geiste beten wir jetzt in der Zeit Seines Wohnens in uns (Jud 20). Statt zu beten um die Ausgießung, danken wir Gott für die „Gabe Seines Geistes“, der uns leitet und uns in unserer Schwachheit vertritt, gottgemäß zu bitten (Röm 8,26.27). Manche Kinder Gottes meinen nicht das, was ihre Worte sagen, aber wir sollen auch nicht gedankenlos beten.
Können wir denn den Heilige Geist empfangen, ohne darum zu beten?
Laßt uns hören, was die Schrift sagt.
Johannes schreibt, daß nicht die um den Geist Betenden, sondern die an den Herrn Jesus Glaubenden den Geist empfangen sollen. (Ein Mensch kann um den Heiligen Geist beten, ohne an den Herrn Jesus gläubig geworden zu sein; aber niemand kann an den Herrn Jesus glauben, ohne dann auch den Heiligen Geist zu empfangen). Petrus predigte am Pfingsttage Buße und Vergebung der Sünden und fügt hinzu: „Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“ (Apg 2,38). Buße und Vergebung der Sünden mußten der Gabe des Heiligen Geistes voraufgehen. Paulus erinnert die Epheser (Kap. 1,13.14) daran, daß, nachdem sie das Wort der Wahrheit, das Evangelium, gehört hatten und nachdem sie geglaubt hatten, sie versiegelt worden seien mit dem Heiligen Geiste der Verheißung. In dieser Schriftstelle gibt uns Paulus gleichsam die Reihenfolge: 1. Sie hörten das Evangelium, 2. sie glaubten und 3. sie empfingen den Heiligen Geist.
Diese apostolischen Zeugnisse stimmen auch mit den Vorbildern des Alten Testamentes überein: Der Aussätzige mußte zuerst zum Priester gebracht werden, dann mit dem Blute berührt werden, und dann erst folgte das Öl (3. Mose 14). (Das Öl ist durchgängig in der Schrift ein Bild des Heiligen Geistes). So sehen wir auch aus dem Vorbilde, daß dem Empfangen des Heiligen Geistes das Blut voraufgehen muß. Die Gabe des Heiligen Geistes ist Gottes Antwort auf den Glauben.
Aber braucht man denn nicht zu beten? Ohne Zweifel haben wir zu beten, aber wir sollen nicht unverständig beten, sondern uns durch das Wort unterweisen lassen. Wir können nicht etwas auf unser Gebet empfangen wollen, wenn Gott uns sagt, daß Er es auf den Glauben hin geben will. Der Zöllner betete, der Schächer betete, Saulus und Kornelius beteten. Warum beteten sie? Sie suchten ihre Errettung in Buße und Selbstgericht. Buße und Glauben hat Gott zusammengefügt, und sie können nicht geschieden werden. Wenn ein Mensch anfängt, Gott zu glauben, so ist die erste Wirkung des Glaubens nicht Freude, sondern Buße - Sinnesänderung - Selbstgericht.
Wir sehen dieses an den Leuten von Ninive. Die Schrift sagt: Sie „glaubten Gott“, und die erste Wirkung ihres Glaubens war, daß sie sich in Sacktuch kleideten, heftig zu Gott riefen und umkehrten von ihren bösen Wegen (Jona 3,5-9). Dieses, was die Leute in Ninive taten als Folge ihres Glaubens, das nennt der Herr Jesus im Neuen Testament: „Buße“ (Mt 12,41).
Hieraus sehen wir, wie unzertrennbar Buße mit Glauben verbunden ist. Diese erste Wirkung des Glaubens, die Buße, schließt (wie wir es bei den Niniviten sehen) das Anrufen des Namens des Herrn um Errettung in sich. Wird über diese erste Wirkung des Glaubens leicht hinweggegangen, so wird auch die dann folgende Wirkung des Glaubens: die Annahme des Heils auf schwachen Füßen stehen, die mit dem Frieden und der Freude verbunden ist.
Diese beiden Seiten des Glaubens (Selbstgericht und Annahme des Heils) kennzeichnen den Glauben dessen, der den Heiligen Geist empfängt. In der Buße richtet der Glaube das Auge des Menschen auf sich selbst und bringt ihn dahin, sich vor Gott zu verurteilen. - In der Annahme des Heils richtet der Glaube das Auge von dem Menschen weg zu Christo hin. Und der Mensch nimmt die Vergebung seiner Sünden, über die er sich vor Gott als schuldig verurteilt, durch Sein Blut auf Grund Seines Wortes in Besitz.
Und feierlich bezeugt uns Gott, daß Er die Welt so geliebt, daß jeder, der an den eingeborenen Sohn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. Und der Herr Jesus bezeugt dasselbe mit einem „Wahrlich, wahrlich“, und der Heilige Geist gibt durch den Mund aller Propheten Zeugnis, daß jeder, der an Ihn glaubt, Vergebung seiner Sünden empfängt durch Seinen Namen. Als diese letzten Worte im Hause des Kornelius von den gläubigen Herzen aufgenommen wurden, da fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten (Apg 10).
Und jede Seele, die heute auf Grund solcher Zeugnisse Gottes an den Herrn Jesus glaubt, empfängt Vergebung der Sünden und den Heiligen Geist.
Glaubst du an Ihn? Dann wisse, daß Deine Sünden so sicher vergeben sind, wie die Sonne am Himmel steht. Eher werden Himmel und Erde vergehen, als Worte unseres Gottes zu Boden fallen. v. d. K.