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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 9 -Jahrgang 1923/24
Mk 16,3.4Mk 16,3.4
Was fehlt uns so oft, teure Geliebte des Herrn?
Der Aufblick, das Aufwärtsblicken auf unserem Wege! Wir verstehen wohl, daß jene Frauen auf ihrem Pfad der Liebe zu ihrem toten Meister den Blick nicht emporrichten konnten! Sie mögen leise geflüstert haben mit halberstickter Stimme, und ihre noch an das Nachtdunkle gewöhnten Augen mögen trauernd am Boden gehaftet haben - wie verständlich ist das! -, aber warum machen wir ihnen das nach? Warum gehen wir so oft durch dies Tränental mit abwärts gerichtetem Blick, als sollte uns Heil werden von dieser armen Erde aus, in deren Gruft einst unser geliebter Heiland eingeschlossen lag? Warum denken wir so oft an die (sicherlich)! so sehr großen Sorgensteine und so schwer und zögernd daran, daß der Heiland nicht mehr zwischen denselben eingeschlossen liegt, sondern daß „der Stein weggewälzt“ ist? Müssen wir jener Weiber Weg nachempfinden und nacherleben? Es ist gut, sich in die Leiden anderer versetzen, tief zu ihnen hinabblicken und hinabsteigen zu können unter ihre Last (Gal 6,2), um ihnen dienen zu können. Aber was uns selbst betrifft - uns gebührt der aufwärts gerichtete Blick, wie uns auch Heb 12,1ff. mahnt und viele andere kostbare Worte. Haben wir diesen Blick und üben wir uns in demselben, so sehen wir manchen Sorgenstein vielleicht erst, wenn wir an ihm vorbeigeführt sind, und er darf uns kein Leid bereiten, da unser Blick und damit unser Herz an sehenswerteren Dingen hängt, ja an Ihm Selbst, den „der große Stein“ nicht halten konnte im Grabe, d. h. im Bereich dieser Welt und dieser Zeit, sondern der als auferstandener Siegesheld alles überwunden hat, was den Seinen den Pilgerpfad durch die Wüste und den Glaubenskampf erschweren konnte, Sünde und Tod, Sorge und Leid dieses Zeitlaufs. „Sursum corda!“ Die Herzen empor! Die Blicke empor! Der Herr ist nahe - sorget nichts! Lasset uns dem teuren Herrlichen Herrn Jesus, dem um unserer Sünden willen Gekreuzigten und um unserer Rechtfertigung willen Auferweckten, dem Sieger über Satan, Welt und Sünde, Dem, der bald wiederkommt, mit dem wir schon jetzt innig und ewig verbunden sind, keine Schande machen, indem wir nutzlosen kleinlichen Sorgen Raum geben, selbst nicht in solch ernster Zeit, in der wir heute leben, sondern laßt uns den Blick aufwärts gerichtet halten über die Steine dieser Welt und dieser Zeit hinweg, wissend, daß sie denen kein Hindernis bereiten dürfen, die da gelernt haben und im Glauben zu verwirklichen trachten, was 2Kor 5,15 steht: „Und Er ist für alle gestorben, auf daß die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern Dem, der für sie gestorben ist und ist auferweckt worden!“ Nicht mehr uns selbst und unseren Sorgen und Leiden, sondern Ihm, und Ihm allein! - Er gebe uns Gnade dazu!
F. K.
Erstellt: 01.04.2024 14:36