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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 20 - Jahrgang 1935
Etwas vom ÄltestendienstEtwas vom Ältestendienst
Verknüpfen mit: 1Tim 4,14; 5,17.19; Tit 1,5; Jak 5,14; 1Pet 5,1.5; 2Joh 1; 3Joh 11Tim 3,2; Tit 1,7; 1Pet 2,25Heb 13,7.17.24
In 1Tim 3,15 lesen wir: „auf daß du wissest, wie man sich verhalten soll im Hause Gottes“. In diesem Hause muß alles nach göttlicher Ordnung und Anordnung ausgeführt werden. Sein Wille, Sein Wort, Sein Wesen soll darin zum Ausdruck kommen und geoffenbart werden.
Im 2. Kapitel wird über das Gebet gesprochen. Das Gebet ist eine unumgängliche Notwendigkeit und unbedingte Voraussetzung für jeglichen Dienst. Denn nur im persönlichen Umgang mit Gott, nur wenn ich Seine Nähe suche und mich da aufhalte, lerne ich Ihn kennen, lieben und Ihm gehorchen. Das Gebet wird deshalb auch dem Ältestendienst vorausgeschickt.
In Kap. 3,1 lesen wir: „Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk.“ Beim Lesen eines solchen Wortes könnte vielleicht jemand auf den Gedanken verfallen, wir würden ermuntert, uns selbst zu Aufsehern über die Geschwister aufzuschwingen, um die Aufsicht über sie zu führen. In Kap. 5,17 steht sogar geschrieben, daß die Ältesten doppelter Ehre würdig geachtet werden sollen. Das wäre so ganz im Sinne des alten Menschen, ist aber im Hause Gottes ausgeschlossen und unmöglich. Über Gottes Haus steht und waltet der HausHerr Selbst, und Seine Ehre gibt Er keinem anderen.
Gott hat dafür gesorgt, daß Sein Wille klar zu erkennen ist und fleischliche Spekulationen ausgeschlossen bleiben. Er hat Selbst einen Maßstab gegeben, mit dem gemessen werden soll. In den ersten Versen des 3. Kapitels werden uns die Eigenschaften aufgezählt, die von einem Ältesten verlangt werden: „nüchtern, besonnen ... lehrfähig ... gelinde ... nicht geldliebend, der dem eigenen Hause wohl vorsteht ... nicht ein Neuling, auf daß er nicht, aufgebläht, ins Gericht des Teufels verfalle. Er muß aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draußen sind“, zuerst erprobt werden, und wenn sie untadelig sind, können sie dienen und „wohl vorstehen“. (5,17)
Für den Ältesten gilt in besonderem Maße die Ermahnung: „Sei ein Vorbild der Gläubigen in Wort, in Wandel, Liebe, in Glauben, in Keuschheit ... Habe acht auf dich selbst.“ (4,12.16)
Wir sehen also, daß für den Ältestendienst ein gottesfürchtiger, reiner und heiliger Wandel von Gott gefordert wird. Und darin besteht das schöne Werk, daß wir alles daran setzen, diesem göttlichen Maßstab in allem und jederzeit zu entsprechen, um befähigt zu sein, achtzuhaben - aufzusehen, daß im Hause Gottes alles gottgemäß zugehe.
Dieses Ziel ist aber nicht mit einem Schlage erreicht. Männer wie Mose, David, Paulus u. a. m. mußten in Gottes Schule zubereitet werden für ihren großen verantwortungsvollen Dienst, den sie in der Mitte des Volkes Gottes zu tun hatten. Auch sie mußten lernen, alles abzulegen und für Dreck zu achten, was ihnen bisher wichtig und wertvoll war, und lernen, in Gottes Gedanken, in Seinem Wort und Willen aufzugehen. Und weil sie das taten, wurden sie auserwählte Werkzeuge zur Ehre ihres Gottes und zu jedem guten Werke völlig geschickt. Genau so ist es bei den Ältestendiensten. Auch da gibt es ein Zubereitetwerden in Gottes Schule, ein göttliches Werden. Wie ernst ist also ein solcher Dienst, und wieviel Verantwortung für seinen eigenen Wandel ist damit verbunden!
Wenn wir unter der erziehenden Hand unseres Gottes gelernt haben, demütig zu werden und demütig zu bleiben, so wird dies auch in der Gemeinde offenbar. Dann erleben wir, was Josua (3,7) erlebte: „An diesem Tag will Ich beginnen, dich in den Augen von ganz Israel groß zu machen.“ Dann wird Gott wirken eine Achtung und ein vom Heiligen Geist ausgehendes „Geehrtwerden“; denn Gott
Selbst hat auf die Ältesten Ehre gelegt. Aber das ist das Letzte, das Gekröntwerden des treuen bewährten Dieners und seines Dienstes. Dann aber laßt uns auch recht beachten Heb 13,17: „Gehorchet euren Führern und seid unterwürfig; denn sie wachen über eure Seelen (als die da Rechenschaft geben sollen), auf daß sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen.“
P. S.
Erstellt: 20.05.2024 19:54