Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 17 - Jahrgang 1932
Mt 19,13-15; Mk 10,13-16; Lk 18,15-17 - Sie brachten Kindlein zu IhmMt 19,13-15; Mk 10,13-16; Lk 18,15-17 - Sie brachten Kindlein zu Ihm
Wenn wir diese Stellen der Heiligen Schrift lesen, dann liegt es uns nahe, anzunehmen, daß es Mütter waren, die die Kindlein zum Herrn brachten. Die Heilige Schrift sagt dieses jedoch nicht; sie redet nur von einem: „Sie brachten Kindlein zu Ihm!“ Und das ist sehr köstlich. Wohnt nicht in jedem gläubigen Vater- und Mutterherzen der Wunsch, die geliebten Kinder, deren Bestes man ersehnt, zum Herrn Jesus zu bringen? Ja, selbst jeder Kinderfreund möchte sie dem großem Freund der Kinder bringen, der gesagt hat: „Lasset die Kindlein zu Mir kommen!“
In vielen Versammlungen mehrt sich jetzt erfreulicherweise der Drang und die Erkenntnis der Wichtigkeit, Kinderarbeit zu tun und Kinderstunden einzurichten. Was können uns die obigen Schriftstellen hierzu sagen?
Die Namenchristenheit bringt gewohnheitsmäßig einige Zeit nach der Geburt den Säugling zur Taufe. Arme Menschen! Was haben sie aus jenen vorgenannten Stellen der Heiligen Schrift gemacht? In keiner Weise ist hier von der Taufe geredet, noch, daß man die Kindlein zu Ihm bringen solle, indem man sie taufe. So hat man aus dem Bringen der Kinder zu Jesu einen Ritus und ein Geschäft gemacht.
Jeder Gedanke an eine Taufe ist in diesen Schriftstellen ausgeschlossen, sowohl an die jüdische Bußtaufe des Johannes wie auch an die vom Herrn angeordnete christliche Taufe, denn diese wurde erst nach Seiner Auferstehung von dem Herrn angeordnet und konnte nur an Gläubigen vollzogen werden.
So, wie der Satan damals die wehrenden Jüngerhände gebrauchte, so kann er auch heute noch Jüngerhände gebrauchen, Kinder von dem Segen des Herrn fernzuhalten, sei es durch Widerstand, sei es durch Gleichgültigkeit der Kinderarbeit gegenüber. Des Feindes Ziel ist erreicht, wenn der Wille des Herrn : „Lasset die Kindlein zu Mir kommen!“, nicht ausgeführt wird.
Der Herr hatte über ernste Dinge mit Seinen Zuhörern gesprochen. Vielleicht wünschten die Jünger, zum Nachdenken ungestört zu sein - vielleicht wollten sie dem Herrn auch Ruhe gönnen oder dachten, daß es nicht schicklich sei, den Herrn mit den kleinen Kindern zu bemühen. Was wir auch zur Entschuldigung der Jünger anführen mögen, wir kommen nicht an jenen Worten vorbei: „Als aber Jesus es sah, wurde Er unwillig.“ Selten berichtet die Schrift, daß der Herr unwillig wird. Hier geschieht es in Verbindung mit dem Wehren der Jünger. Damit rechtfertigte Er den
Wunsch derer, die die Kindlein zu Ihm brachten, daß Er sie anrühren und mit ihnen beten möge.
Diese Zurechtweisung der Jünger spricht von der Liebe des Herrn zu den Kindern. Er bekannte Sich zu denen, die die Kinder zu Ihm brachten, während Er für die wehrenden Jünger nur Worte des Tadels hatte.
Kann es in unseren Tagen, wo Satan in allerlei Weise sich der Kinderherzen zu bemächtigen sucht, etwas Köstlicheres geben, als diese Kinder zum Herrn zu bringen und sie mit Dem zu beschäftigen, der die Kinder liebt? „Wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.“ Dieses Wort soll uns ermuntern, alle (also nicht nur unsere oder der Geschwister Kinder) zum Herrn Jesus zu führen. Wie wichtig ist es, Kinder zu sammeln (man mag dies „Sonntagsschule“, „Kinderstunde“ usw. heißen) und zu ihnen von dem großen Kinderfreund und dem Wert der Erlösung durch das Blut des Heilandes zu sprechen! Alle können hier mithelfen! Zwar kann nicht jeder an der direkten Arbeit an dem Kinde teilnehmen, wohl aber durch Einladungen, Fürbitte usw. Möchten viele willig werden, die Arbeit an den Kindern zu unterstützen! Kinderstunde zu halten ist heiliger, schöner Dienst, aber oft sehr schwer, und er sollte nicht durch wehrende Hände und tadelnde Worte noch mehr erschwert werden. Laßt uns vielmehr einander ermuntern und nicht müde werden, in der Arbeit an den Kinderherzen dem Herrn in Treue zu dienen!
H. Hdt.
Erstellt: 13.05.2024 22:00, bearbeitet: 29.10.2024 17:14
Quelle: www.clv.de