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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 7 -Jahrgang 1920
Röm 7,18 ; 24.25 - „Unser größter Feind“Röm 7,18 ; 24.25 - „Unser größter Feind“
Ich hörte von einem Manne, der sich vornahm, aller Versuchung aus dem Wege zu gehen, um ein heiliges Leben zu führen. Er baute sich einsam im Walde eine Hütte, nahm Brot und einen großen Krug Wasser, um, abgeschlossen von dem Bösen, für sich allein zu sein.
Mit Freude schloß er die Tür, froh, daß Welt und Sünde draußen waren; und glücklich im Herzen fiel er auf seine Knie, um Gott zu danken, fern von allem Bösen zu sein. Ach, als er niederkniete, stieß er den Wasserkrug um, und über seine Lippen kam etwas, das weder Dank noch Gebet war. Traurig und enttäuscht stand er auf und ging heim. Er hatte entdeckt, daß sein größter Feind ein Mensch war, von dem er sich nicht trennen konnte.
Haben wir diese Entdeckung gemacht? Wie langsam lernen wir, daß wir in uns selbst untauglich und unverbesserlich sind. Die Lektion von Röm 7,18: „Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, nichts Gutes wohnt“, lernen wir durch Erfahrung. Es ist nicht die Frage der Vergebung der Sünden, die das Herz niederdrückt, sondern die Erfahrung der Kraftlosigkeit und gänzlichen Unfähigkeit, „Gott zu leben“, obgleich der Wille dazu im Herzen ist. Diese Erfahrung führt mich aber dahin, die Errettung auch von mir selbst, dem „Leibe des Todes“, „durch. Jesum Christum“ im Glauben anzunehmen. (Röm 7,24.25). So wie ich den Tod Christi als die Grundlage der Vergebung meiner Sünden annehme, so nehme ich den Tod Christi auch als das Gericht über mich, den unverbesserlichen Menschen im Fleische, an: das Gericht, das mich durch den Tod Christi für immer aus den Augen Gottes und darum auch den meinen entfernt und mich, von mir selbst frei gemacht, in Verbindung mit dem Auferstandenen gebracht hat. v. d. K.
Erstellt: 28.03.2024 20:49, bearbeitet: 03.10.2024 10:49