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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 14 - Jahrgang 1929
1Kor 9,24 – „In der Rennbahn“1Kor 9,24 – „In der Rennbahn“
Paulus will die Gläubigen ermutigen, den himmlischen Preis, das köstliche Kleinod zu erlangen. Er schreibt ihnen: „Wisset ihr nicht, daß die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, aber einer den Preis empfängt? Laufet also, daß ihr ihn erlangt“ (1Kor 9,24). Er sagt ihnen weiter, daß jeder, der kämpft, enthaltsam sein muß in allem. Jene ringen um eine vergängliche Krone, wir aber um eine unvergängliche. Jeder, der in der Rennbahn läuft, hat den festen Vorsatz, den Preis zu erlangen, keiner steht still. Jeder läuft, soviel er kann, und doch kann von diesen nur einer den Preis erlangen. Nun will der Apostel uns in diesem Bilde nicht sagen, daß nur einer von uns den Preis erhält, sondern daß wir mit einem solchen Ernst und Eifer und einer solchen Selbstverleugnung wie diese Wettläufer in der vorgeschriebenen Bahn laufen müssen, um den
Preis zu erlangen. Laßt uns dieses Bild recht ins Auge fassen. Wie laufen und ringen die Weltkinder, die doch nur dem Gott dieser Welt dienen, um einen nichtigen Preis! Wie sollten wir, die eine unvergängliche Krone erlangen können, das Ziel anschauen und hinjagen zu dem Kampfpreis der Berufung Gottes nach oben in Christo! (Phil 3,14)
Wenn dein Herz wirklich auf das Ziel droben gerichtet ist, dann ist es auch mit den Dingen des Herrn auf dieser Erde verbunden - mit Seiner Gemeinde, die Sein Leib ist. Dann trittst du ein in den „großen Kampf“ für das Wohl und Wachstum Seiner Gemeinde (Kol 2,1). Ach, wie viele sind in Gottes Gemeinde, ohne ein Bewußtsein von ihrer Aufgabe zu haben! Gehörst du dazu? Gehst du gedankenlos zur Versammlung, nur aus Gewohnheit, weil eben zu dieser Stunde die Versammlung stattfindet und du fühlst, da sein zu müssen? Sind deine Gedanken vielleicht nur damit beschäftigt, wer wohl dort reden wird? Was aber ist deine Verantwortung? Bist nicht auch du als Gelenk der Darreichung an dem Leibe Christi gesetzt? (Eph 4,16) Hast du keine Aufgabe? Ist dein Benehmen, dein Verhalten, dein Betragen eine Hilfe? Ist dein Erscheinen eine Ermutigung für andere? Wenn du nicht zuvor im Heiligtum warst, kannst du den Wohlgeruch Christi nicht verbreiten. Vielleicht wußtest du, daß in der Versammlung das Evangelium verkündigt werden soll. Was tatest du vor der Versammlung? Hat der Herr dich in der Verborgenheit gesehen, daß du deine Hände zum Thron der Gnade emporhobest? Hast du deine Hände mit an das Netz gelegt? Hast du die Einladung des Herrn weitergegeben? Nötigtest du sie, hereinzukommen? Die das Netz zogen, winkten ihren Genossen, ihnen zu helfen. Wie viele Winke zur Hilfe sind vielleicht von dir unbeachtet vorübergegangen. Du sahst, wie hier ein „Josua“ kämpfte, dort ein „Gideon“ ermattet dem Feinde nachjagte (Ri 8,5). Du sahst zu und hattest kein Gefühl von der Notwendigkeit deiner Unterstützung und Hilfe. Wo sind die „Moses“, die mit erhobenen Händen den Sieg über den Feind erringen? Wo die „Aarons“ und „Hurs“, die die erlahmten Hände unterstützen? Bist du ein solcher? Läufst du in der Rennbahn? Willst du den Preis erlangen?
A. v. d. K.
Erstellt: 06.04.2024 11:08, bearbeitet: 15.11.2024 17:18