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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Unsere Gebete (3)Unsere Gebete (3)
3. Weitere Erfordernisse und Hindernisse.
Ein irdischer Vater liebt gerechterweise alle seine Kinder gleichmäßig, keines wird vorgezogen. Dennoch verhält er sich zu den Kleinen ganz anders als zu den Großen, von welchen er gemäß ihres Alters und Verstandes mehr erwarten kann. Auch zu den Gehorsamen wird er sich anders verhalten als zu den Ungehorsamen. Die Gehorsamen werden sich inniger mit dem Vater verbunden wissen und auch mehr
Freimütigkeit haben zum Vorbringen ihrer Bitten als die Ungehorsamen. Auch werden sie viel mehr mit der Erfüllung ihrer Bitten rechnen können, weil ihre Bitten dem Willen des Vaters gemäß sind und weil sie durch ihren Gehorsam des Vaters Wohlgefallen haben. Dieses irdische Bild sei uns ein Gleichnis für die himmlischen Dinge!
Wir lesen in 1Joh 3,22: „Was irgend wir bitten, empfangen wir von Ihm, weil wir Seine Gebote halten und das vor Ihm Wohlgefällige tun.“ Wenn unser Herz uns nicht verurteilt in bezug auf unser Tun und Lassen, dann haben wir Freimütigkeit zu zuversichtlichem Beten. Wenn wir nicht sorgfältig wandeln, es etwa gar mit der Sünde leicht nehmen, dann können wir nicht auf Erhörung rechnen.
Nach 1Tim 2,8 werden die Männer ermahnt, „an jedem Orte zu beten, indem sie heilige Hände aufheben, ohne Zorn und zweifelnde Überlegung“. Heilige Hände sollten den Beter kennzeichnen. Auch sollten wir frei von Zorn sein in irgendeiner Sache und auch frei von zweifelnden Überlegungen. In Vers 10-15 werden die Weiber besonders ermahnt und getröstet.
In 1Pet 4,7 lesen wir: „Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet.“ Wie sehr leicht geschieht es, daß wir beim Beten unnüchtern sind. Leicht machen wir viele unnütze Worte. Nicht um unserer vielen Worte willen werden wir erhört, wie uns der Herr Selbst sagt. Zudem weiß auch unser Gott und Vater, was wir wollen und was wir bedürfen, ehe wir anfangen zu beten. Kurz und inbrünstig sollte unser Gebet sein. Wir sollten bei öffentlichen Gebeten vor der Gemeinde auch deutlich reden, nicht dabei andere belehren wollen oder unseren Unwillen zum Ausdruck bringen über irgendeine Sache oder Person. Denn wir reden mit Gott, nicht zur versammelten Gemeinde, sondern in Übereinstimmung mit der Gemeinde, die das Amen sagen soll. Alles Überschwängliche oder Schwärmerische sollte jedem unserer Gebete fern sein. „Und wenn ihr im Gebet dastehet, so vergebet, wenn ihr etwas wider jemanden habt.“ (Mk 11,25) Möchten wir lernen, unseren Brüdern von Herzen zu vergeben, doch nicht nur diesen, auch allen Menschen, die sich an uns vergangen haben, damit kein Hindernis bei unseren Gebeten besteht!
In 1Pet 3,7 steht ein ernstes Wort für Verheiratete: „Ihr Männer, wohnet bei ihnen nach Erkenntnis, als bei einem schwächeren Gefäße, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend, als die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, auf daß eure Gebete nicht verhindert werden.“ Der Herr wolle uns helfen, daß wir mit Sorgfalt diesen ernsten Worten entsprechend wandeln! - Wie sehr ernst sind die Folgen der diesbezüglichen Verfehlung: Die Gebete werden nicht nur nicht erhört, sie werden sogar verhindert.
Ein Wort ist auch noch zu beachten: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt Er Gnade.“ (1Pet 5,5) Der Herr Jesus war von Herzen demütig. Die rechte Herzensstellung vor Gott ist durch Demut gekennzeichnet, und diese sollte auch beim Gebet zum Ausdruck kommen in unseren Worten und in unserer jeweils schicklichen Körperhaltung. Abraham „stand“ bittend vor Jehova (1Mo 18,22.23). David „setzte“ sich zum Gebet (2Sam 7,18). Daniel „kniete“ täglich dreimal nieder (Dan 6,11). Jona betete in dem Bauche des großen Fisches (Jona 2,2). Und von Ihm, unserem Herrn, lesen wir in den Gethsemaneberichten nach Lukas, Matthäus, Markus, daß Er niederkniete, auf Sein Angesicht fiel, ja sogar auf die Erde fiel, als das Leiden des Todes vor Ihm stand und Er für unsere Sünden und unsere Sünde ins Gericht zu gehen im Begriff stand.
O. D.
Erstellt: 16.05.2024 22:02, bearbeitet: 27.10.2024 22:14