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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 23 - Jahrgang 1938
Anbetung und DanksagungAnbetung und Danksagung
Anbetung ist gar wohl von Danksagung zu unterscheiden. Diese geht aus von den Gaben und einzelnen Segnungen, die Gott dem Geschöpf zuteil werden läßt, jene von der Person und dem allgemeinen Wesen des Gebers Selbst. Die Danksagung preist Ihn für alle Taten und Erweise Seiner Herrlichkeit; die Anbetung aber schaut hin auf das Innere dieser Herrlichkeit, auf die Göttlichkeit selbst. Wohl spricht auch sie von den großen Tatsachen des Heils und der Erlösung; aber bei ihr steht nicht, wie bei der Danksagung, der Nutzen und Segen im Vordergrund, den wir aus ihnen gewinnen und für den wir Gott preisen; sondern sie erblickt in ihnen Kundgebungen und Offenbarungsweisen des inneren Wesens der Gottheit. Die Danksagung betont also besonders das herrliche Ergebnis der göttlichen Heilstaten für das erlöste Geschöpf; die Anbetung aber lobpreist ihren göttlichen Urgrund und Ursprung im Herzen des Schöpfers. In der Danksagung freut sich das Herz über das, was sein Heiland und Herr ihm persönlich geworden ist; in der Anbetung jubelt die Seele über das, was der heilige Gott aller Liebe und Macht in Sich Selber ist. Die Anbetung steht darum höher als die Danksagung; denn sie ist freier vom Geschöpf und lebt mehr in dem Ewigen. Von allen Erscheinungen der Zeitlichkeit, ja sogar bis zu einem gewissen Grade auch von den zeitlichen Offenbarungen der Gottheit, schaut sie hinweg, erhebt sich direkt bis zum Herzen des Höchsten und beschäftigt sich dort mit Seinem überzeitlich-ewigen, allheiligen und alliebenden Wesen. Die Anbetung bildet also in der Liebesgemeinschaft zwischen Schöpfer und Schöpfung den Höhepunkt der geschöpflichen Gegenliebe, und insofern der Mensch schon von Anfang an zu einer solchen Gottesgemeinschaft in Liebe berufen worden war, ist er auch schöpfungsmäßig zur Anbetung bestimmt. Sie ist der erste und vornehmliche Hauptzweck seiner ewigen Berufung. In alle Zeitalter der Zeitalter hinein darf er im Verein mit den heiligen Engeln des Himmels den Herrn aller Herren mit frohlockendem Herzen lobpreisen und sagen: „Das Heil steht bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm.
Amen! Preis und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Stärke gebühren unserem Gott in alle Ewigkeit! Amen!“ (Off 7,10.12) „Es kommt aber die Zeit und ist schon jetzt da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn in Geist und Wahrheit anbeten.“ (Joh 4,23.24)
Er. Sr.
Erstellt: 25.05.2024 15:42