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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 13 - Jahrgang 1928
Phil 4,6 – „Seid um nichts besorgt!“Phil 4,6 – „Seid um nichts besorgt!“
Wenn allein dieses Wort dastünde ohne den Nachsatz, „sondern in allem lasset durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kund werden“, so möchte es uns ganz unmöglich scheinen, es ausleben zu können, denn der Dinge sind so viele, die uns auf dem Lebenswege Sorge machen. Und sicher sind auch unter unseren Lesern nicht wenige, über deren Lebensweg dunkle Wolken hängen - Krankheit, Arbeitslosigkeit, Nahrungssorgen, die bei jeder Gelegenheit drücken, das Alter mit seinen mancherlei Gebrechen, und wenn ich den Kreis weiter ziehe, Kämpfe, Schwierigkeiten der Gemeinde, falsche verderbliche Lehren, Mangel an Bekehrungen - das Brüllen und Schäumen der Wogen im Völkermeer, die Ratlosigkeit der Nationen -, mit allem diesen um uns scheint es fast unglaublich, daß eine sanfte Stimme uns da auffordert, um nichts besorgt zu sein.
Wer ist es, der uns durch die Feder des Apostels sagt, nicht ängstlich besorgt zu sein? Es ist Gott - unser Vater, ohne dessen Willen kein Sperling zur Erde fällt, der alles sieht und alles weiß. Er ist es, der uns auffordert, um nichts besorgt zu sein - Er, der Seines eigenen Sohnes nicht verschonte, sondern Ihn für uns alle hingab, Er, von dessen Liebe uns nichts im Himmel noch auf Erden zu scheiden vermag (Röm 8,32.39). Dieser ist es, der uns zuruft, um nichts besorgt zu sein. Können dies wirklich Seine Worte sein? Ja, wirklich, so sagt uns Gott. Und das Wort „nichts“ schließt alles aus, was geneigt ist, uns besorgt zu machen. Was es auch sei und was auch immer kommen mag, Er sagt unserem Herzen: „Seid um nichts besorgt!“
Wohl mögen wir die Schwere der Dinge empfinden, und es ist auch nicht Sein Wille, daß wir ihnen gleichmütig gegenüberstehen. Der Gläubige ist kein Stoiker, der kalt und unberührt von Freud und Leid bleibt, nein, es ist sein Vorrecht, sich zu freuen mit den sich Freuenden und zu weinen mit den Weinenden (Röm 12,15), aber unser Gott will uns frei sehen von Unruhe und Sorge. Unsere Schultern sind nicht stark genug, die Lasten des Lebens zu tragen, darum gebietet uns der Herr , sie alle auf Ihn zu werfen und nicht angstvoll und besorgt zu sein.
Er ist bei uns, Seine Ohren sind offen für uns, Sein Herz schlägt voll Liebe für uns und Seine Hand ist stark. Er wirbt um unser Vertrauen. „Kommet her zu Mir“, sagt Er, „sagt Mir alles, schüttet Mir euer Herz aus und vertraut Mir allen euren Gram und Kummer an!“
Kein irdischer Freund, auch nicht der beste, ist uns so nahe wie Er, dessen Ohr niemals verschlossen und dessen Arm in jeder Lage Rettung bringen kann. Sage Ihm alles - alle deine Sorgen, deinen Kummer und Schmerz, deine Befürchtungen, deine Enttäuschungen, deine vernichteten Hoffnungen, deine durchkreuzten Pläne. Halte nichts zurück, schütte Ihm dein ganzes Herz aus, entleere es von allen Sorgen, still lege dich an Sein Herz, dort darfst du ruhen, denn du weißt, daß Ihm alle Dinge möglich sind. Stelle Ihm alles anheim, laß Ihn wählen und führen, wie es gut für dich ist!
Welch ein Trost, einen solchen Herrn zu haben! Jederzeit können wir zu Ihm kommen; nie klopfen wir an Seiner Tür zu oft, und nie wird Er unserer müde und überdrüssig. Ja, wir können Ihm vertrauen, ja, wir können uns selbst und alles, was uns angeht, Seinen Händen überlassen, Er kennt den Weg, den wir gehen, und wir wissen, „daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach Vorsatz berufen sind“. (Röm 8,28).
Gewiß, manches ist uns unverständlich; vieles, was wir anders machen oder gemacht haben würden, wenn die Ausführung in unsere Händen gelegt wäre. Aber Gott ist weiser als wir, Er macht keine Fehler! Auch wenn es so scheint, als ob unser Weg dem wellenförmigen Lauf dieser Welt überlassen wäre und unter der Willkür und dem Beschließen anderer stehe, so ist doch nichts vor Ihm verborgen und nichts, was nicht von Seiner Hand überwaltet würde.
Im Bewußtsein Seiner Liebe gehen wir im Glauben unseren Weg, bewahrt in Seinem Frieden, der allen Verstand übersteigt. Er gibt Kraft für heute, und Er gibt Kraft für morgen, wenn es morgen ist. Wie auch der Weg sein mag, rauh und steil oder glatt und eben, er führt heimwärts!
Friede im Herrn ! Auch wenn dich Kummer drückt,
Jesus ist nah, Der dir dein Herz erquickt.
Friede im Herrn ! Er führt dich, und Er siegt,
Wenn auch die Zukunft dunkel vor dir liegt.
Friede im Herrn ! Vertrau Ihm alles an,
Er weiß, wie Er dich sicher leiten kann!
Das ist genug! Der Herr bleibt völlig treu,
Wie manche Meile auch der Weg noch sei!
U.
Erstellt: 20.03.2024 14:05, bearbeitet: 16.10.2024 15:21