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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
2Mo 34,29.30 - „Ein strahlendes Angesicht“2Mo 34,29.30 - „Ein strahlendes Angesicht“
Mose kam aus der Gegenwart des Herrn, und sein Angesicht strahlte. Er brachte etwas von der Stätte mit, wo er gewesen war. Er trug etwas von dem Glanze der Herrlichkeit Dessen an sich, mit Dem er geredet hatte.
Wir alle kennen die Gnade, den geöffneten Zugang zu Ihm zu haben, und es ist sicher etwas Großes, zum Herrn zu gehen. Wir tun dies nicht nur in unseren Gebeten, sondern auch, wenn wir zusammenkommen in der Gemeinde. Er Selbst sagt uns, daß Er da ist, wo zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind. Wir sind da in Seiner Gegenwart, wie Mose es war auf dem Berge.
Es ist etwas Großes, zum Herrn zu gehen, aber nicht minder groß ist es, von dem Herrn zu kommen. Wir alle wissen, wie gesagt, etwas davon, was es ist, zu Ihm zu gehen, aber wissen wir auch, was es ist, von Ihm zu kommen? Als Mose von dem Herrn kam, spürte es das ganze Volk, daß er aus Seiner Gegenwart kam. Bemerken andere es, wenn du von dem Herrn kommst? Wenn wir mit einem Großen in dieser Welt verkehrt haben oder von einer ernsten und feierlichen Handlung kommen, so tragen wir etwas davon in unserem Äußeren, in unserem Ton und in unserem Benehmen. Wie ist es mit uns, wenn wir von dem Herrn kommen? Wir waren bei Ihm an Seinem Mahle - mit Ihm in der Versammlung, wo Er uns Unterweisung gab, oder gar in Seiner Gegenwart, um Böses zu richten -, trugen wir etwas von dem an uns, wo wir waren? - von Ihm an uns, aus Dessen Gegenwart wir kamen? Wenn der Herr nach einer solchen Versammlung an unserer Seite ginge und uns wie einst die Emmaus-Jünger fragen würde: „Was sind das für Reden, die ihr wandelnd miteinander wechselt?“ - würden wir nicht oft ebenso schweigen müssen, wie die Jünger, die Er fragte: „Was habt ihr auf dem Wege verhandelt?“ Sie hatten sich „auf dem Wege untereinander besprochen, wer der Größte sei“. Sie fühlten das Licht Seiner Gegenwart, das ihre Herzen erforschte, und „sie schwiegen“. (Mk 9,33.34). Ach, wie oft zeigt unser ganzes Wesen und Reden, daß wir wohl in der Versammlung, aber nicht in Seiner Gegenwart waren.
In der Gegenwart des Herrn finden wir Stärkung und Zubereitung für die Aufgaben, die Er für uns hat. Wie aber können wir für diese Aufgaben geschickt sein, wenn wir nichts aus Seiner Gegenwart mit hinaus nehmen? Sind wir uns beim Gehen zum Herrn nicht der Tatsache Seiner Gegenwart bewußt, wie können wir dann etwas von dem Herrn empfangen? So leer, wie wir zu Ihm gingen, so leer werden wir von Ihm hinweggehen. Wohl waren wir in der Versammlung, aber wir waren nicht beim Herrn. Wir waren bei Brüdern, und von ihnen angefüllt gingen wir hinweg und redeten von Menschen. Trotzdem mögen unsere Lippen bekennen, beim Herrn gewesen zu sein.
Wenn wir etwas für den Herrn sein wollen, müssen wir zuerst zu Ihm gehen, von Ihm lernen und empfangen, dann werden wir auch mit einem von Ihm leuchtenden Wesen zurückkommen.
Welche Kraft liegt in den Worten und dem Wesen derer, die in Wahrheit von dem Herrn kommen! Abraham kam aus der Gegenwart des Herrn, und dann verließ er Vaterhaus und Vaterland und wandelte den Weg des Glaubens. Und als er aus der Gegenwart Melchisedeks kam, trug er das Bild des himmlischen Menschen an sich, der den Segen des Königs von Sodom verweigerte und keine Anerkennung noch Belohnung von der Welt haben wollte. - Ebenso die Propheten des Alten Testamentes, sie kamen aus der Gegenwart Jehovas, und alsdann redeten ihre Lippen die Worte, die sie von Ihm gehört hatten. Die alte Prophetin Hanna kam aus der Gegenwart des Herrn „und redete von Ihm zu allen, welche auf Erlösung warteten in Jerusalem“. Paulus und Silas im Gefängnis zu Philippi kamen aus der Gegenwart des Herrn, und aus ihnen strahlte das Bild der Herrlichkeit der Gnade Gottes, und sie brachten das Evangelium einem vor dem Selbstmord stehenden Kerkermeister, der sie gemißhandelt hatte.
Möchten wir alle mehr verstehen, was es ist, nicht nur zum Herrn gehen, sondern auch von Ihm zu kommen, damit auch an uns als solchen, die vom Ihm kommen, der Glanz Seiner Herrlichkeit mehr sichtbar werde. v. d. K.
Erstellt: 29.03.2024 15:15, bearbeitet: 14.02.2025 07:15