Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 21 - Jahrgang 1936
Gottes Wege mit unsGottes Wege mit uns
Die Schrift sagt den Gläubigen, daß sie in Christo sind, und auch, daß Christus in ihnen ist. Wenn diese Wahrheit in unserem Leben Ausdruck finden soll, muß das Fleisch danieder gehalten werden. Das Fleisch wird nie in uns verändert; wir haben beständig über dasselbe zu wachen.
Paulus ward in das Paradies entrückt. War das Fleisch nicht mehr in ihm? Er sagt, daß ihm ein Dorn für das Fleisch gegeben wurde, ein Engel Satans, auf daß er ihn mit Fäusten schlage, damit er sich nicht überhebe (2Kor 12,1-10). Wir wissen nichts Näheres hierüber. Aber es war etwas, was ihn demütigte. Der Herr setzte Seinen Diener den Faustschlägen des Satans aus, aber Er begegnete diesen durch etwas, das Paulus in den Staub legte. Der Herr nimmt die hohe Offenbarung nicht von ihm weg, aber auch nicht den Dorn.
Auf ähnliche Weise handelte Gott mit Hiob. Er konnte von ihm zu Satan sagen: „Hast du acht gehabt auf Meinen Knecht Hiob, denn niemand auf der Erde ist wie er.“ Gott hatte ihn so gesegnet, daß Hiob von sich selbst sagen konnte: „Wenn das Auge mich sah, zeugte es von mir.“ Das war wahr, aber es hatte Hiob dahingeführt, groß von sich zu denken, und deshalb gab der Herr ihn hin, auf daß er zerbrochen würde. Dann sprach Hiob nicht mehr von sich: „Wenn das Auge mich sah, zeugte es von mir“, sondern: „nun siehet Dich mein Auge, darum verabscheue ich mich“. (Hiob 29 und 42)
Das ist es, was wir alle nötig haben, ein volles Bewußtsein von dem, was wir in uns selbst sind. Nie aber soll dadurch abgeschwächt werden, was wir in Christo sind.
Diesen Schatz haben wir in irdenen Gefäßen. Das
Fleisch will uns hindern, diese Wahrheit zu verwirklichen, und muß deshalb beständig danieder gehalten werden. Ich muß lernen, daß das Fleisch keinen eigenen Willen haben darf, und in dem Maße ich dies lerne, wachse ich zu Ihm, meinem Haupte, hin. Gottes Treue und erziehende Hand lehrt mich immer mehr, von Ihm abhängig zu sein und mir meine völlige Schwachheit zum Bewußtsein zu bringen, um dann gleich Paulus sich der „Schwachheit zu rühmen, damit die Kraft Christi über mir wohne. Dann haben wir Wohlgefallen an Schwachheiten, an Schmähungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten für Christum; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2Kor 12,9.10). Das Geheimnis der Kraft ist das Bewußtsein, daß ich gar nichts tun kann, aber daß Seine Kraft in meiner Schwachheit sich auswirkt.
Wir sind noch hier gelassen, um das Leben Jesu in dieser Welt, die Er verlassen hat, zu offenbaren. Dies ist der Zweck aller Wege Gottes mit uns (Vgl. 2Kor 4,10.11). Wenn Gott Seinen Sohn dahingegeben hat, um uns zu Seinem Eigentum zu machen, sollten nicht unsere Herzen dann so für Ihn schlagen, daß wir nur Ihm leben, der für uns starb? Wir haben kein Recht mehr, uns selbst zu leben, sondern nur Dem, der für uns gestorben und auferweckt ist. Möchten wir uns doch mehr dessen bewußt sein, daß Christus einen Anspruch an unser Leben hat, damit wir für Ihn da sind, bis Er kommt!
J. N. D.
Erstellt: 23.05.2024 21:55
Quelle: www.clv.de