Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
Die Verwaltung Gottes mit den Menschen
Die Verwaltung Gottes oder das Walten Gottes mit dem Menschen (1)Die Verwaltung Gottes oder das Walten Gottes mit dem Menschen (1)
(Aus dem Schwedischen übersetzt).
Als Gott den Menschen schuf, schuf Er ihn in Seinem Bilde. Alles, was Gott gemacht hatte, war sehr gut. Wie lange alles gut blieb, wissen wir nicht. Die Schlange kam zum Menschen und betrog ihn. Argwohn gegen Gott fand Raum in seinem Herzen, und die Folge war die Sünde. Gott hatte gesagt: „An dem Tage, an dem du von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen issest, sollst du sterben“. Der Tod ist Trennung, und Trennung kam nun zwischen Gott und den Menschen. Adam wurde aus dem Garten Eden vertrieben. Aber das Herz Gottes brannte von Barmherzigkeit. Er kleidete die Menschen in Röcke von Fell, ein Beweis dafür, daß Tiere mußten geschlachtet worden sein. Von dem Fell der Tiere bekamen sie Kleider. Dies war schon ein Hinweis darauf, daß Christus um unserer Übertretungen willen zerschlagen und wir mit den Kleidern der Gerechtigkeit Gottes bekleidet werden sollten.
Außerhalb des Gartens Eden gebiert Eva einen Sohn. Sie nennt ihn Kain und sagt: „Ich habe mit des Herrn Hilfe einen Mann geboren“. Sie fühlte die Not, in die sie durch die Sünde gekommen war, und im Glauben an die Verheißung Gottes über den Samen des Weibes dachte sie, daß Kain derjenige sei, welcher der Schlange den Kopf zermalmen sollte. Aber sie mußte es bald sehr schmerzlich erfahren, daß er nicht der verheißene Mann war. Im ersten Johannesbrief heißt es, daß Kain von dem Bösen war.
Anstatt der Schlange den Kopf zu zermalmen, wurde er von der Schlange überwunden. Die Prophezeiung wartete noch ihrer Erfüllung. Dann wurde Abel geboren. Er wurde ein Schafhirte. Sein Opfer bewies, daß er das Wort bedachte: „Verflucht sei der Erdboden!“ Wenn diese Worte für uns lebendig werden, so verstehen wir, daß von dieser verfluchten Erde nicht viel zu erwarten ist. Dann kam eine Stunde, wo beide, Kain und Abel, fühlten, daß sie Gott opfern sollten. Kain opferte Gott von dieser Erde, die verflucht war - von dem, was er durch seiner eigenen Hände Arbeit hervorgebracht hatte. Er brachte damit sein eigenes Werk vor Gott. Abel opferte Gott das Erstgeborene seiner Schafe. Darin lag das Bekenntnis, daß er jemand nötig habe, der für ihn sterben müsse. Er brachte Gott das, was ihm von Gott gegeben war, und nicht das, was er durch die Arbeit seiner eigenen Hände hervorgebracht hatte. Gott sah auf Abel und sein Opfer. Von wem hatte Abel gelernt, ein solches Opfer zu opfern? Wahrscheinlich von seinen Eltern. Von wem hatten diese es gelernt? Von Gott. Sie mußten verstanden haben, was Gott in den „Röcken von Fell“ für sie getan hatte.
Den Charakter der Haushaltung Gottes vor der Sintflut finden wir ausgedrückt in den Worten: „Mein Geist soll nicht ewiglich mit den Menschen rechten“ (1Mo 6,3). Wir finden, daß in der Zeit vor der Flut der Heilige Geist in ganz besonderer Weise tätig war. Gott wurde auf der Erde anerkannt, gefürchtet und geehrt. Sowohl Kain als auch Abel opferten. Kain fürchtete Gott, daß Er den an seinem Bruder begangenen Mord an ihm rächen würde. Zur Zeit Seths rief man den Namen des Herrn an. Henoch wandelte mit Gott, prophezeite und wurde entrückt, ohne den Tod zu sehen. Er hatte das Zeugnis, daß Gott ihn anerkannte. Lamech sehnte sich nach Trost, er fühlte die Öde in dieser Welt und erkannte: „Gott hat die Erde verflucht“. Noah predigte Gerechtigkeit. Er baute eine Arche für seine und seines Hauses Rettung. Hieraus ersehen wir, welch ein kräftiges Zeugnis es schon vor der Sintflut gab. Aber die Bosheit war groß. Satan triumphierte. Sie wollten die Stimme des Geistes Gottes nicht zu sich reden lassen. Viele meinen, daß die Menschen vor der Sintflut einen
Vorzug gehabt hätten, siehe 1Pet 3,20! Hatten sie nicht einen Vorzug? Eins ist gewiß, daß der Geist in einer ganz besonderen Weise zu diesem Zeitpunkt wirksam war. Die Flut nahm sie schließlich alle weg, aber Noah fand Gnade vor Gott.
Ein neuer Zeitabschnitt trat nun in der Verwaltung Gottes oder dem Walten Gottes mit den Menschen ein. Wir finden nicht mehr dieses besondere Wirken des Geistes, Gott ließ es zu, daß die Heiden ihre eigenen Wege gingen. Er tat ihnen Gutes, aber der Mensch bleibt sich gleich. Er geht seine eigenen Wege ohne Gott, und die Sünde macht Fortschritte. Städte werden gebaut. Nimrod ist ein gewaltiger Mann und baut Babel. Wir sehen, was die Menschen mit dem Bau des Turmes zu Babel beabsichtigten: Der Mensch wollte Gott gleich sein. Das beweist, daß sie die Ehrfurcht vor Gott aufgegeben hatten. Sie wollten auf derselben Stufe stehen wie Er. So war ihr Sinn. Gleichzeitig verehren sie Abgötter. Melchisedek war der Priester Gottes des Höchsten (1Mo 14,18.19), woraus wir erkennen, daß noch andere Götter von den Menschen verehrt wurden.
Babel wurde durch das Herabkommen des Herrn der Platz der Verwirrung. Nun wählte Sich Gott Abraham aus, um durch ihn Sich ein Volk zu bilden, unter welchem Er gekannt sein wollte. Abraham hatte nichts besonderes an sich, weshalb Gott ihn auserwählte. In 5Mo 26 heißt es, daß er ein umherirrender Aramäer gewesen sei, und Jos 24,2.3 sagt, daß er anderen Göttern gedient habe.
Wenn Gott jemandem Gnade erweisen will, macht Er es nicht so wie die Menschen, die nach irgend etwas Verdienstvollem an dem Gegenstand ihrer Huld blicken. Gott nimmt solche heraus, um sie nahe bei Sich zu haben. Hieraus geht hervor, wie Sich Gott danach sehnt, von Menschen auf der Erde verstanden und gekannt zu werden. Er nahm Abraham heraus, damit dieser der Vater vieler Völker werde. Apg 7 berichtet uns, daß der Gott der Herrlichkeit ihm erschienen sei. In dieser wunderbaren Erscheinung erkannte Abraham Ihn als „den Gott der Herrlichkeit“, der herrlicher war als all der Glanz der irdischen Abgötter. Dieser Gott rief ihn heraus aus seinem Lande, aus seinem
Volke und seines Vaters Hause. Aber obwohl der Gott der Herrlichkeit vor ihm erschienen war, wurde es ihm nicht leicht, aus seiner Verwandtschaft wegzugehen. 1Mo 11 wird gesagt, daß Tarah von Ur nach Haran zog, dies beweist, daß Abraham mit seinem Vater über die Erscheinung und den Auftrag Gottes gesprochen hatte und daß, als sein Vater bereit war, mit ihm zu ziehen, er ihn mitnahm.
(Forts. folgt).
Erstellt: 29.03.2024 15:15, bearbeitet: 16.07.2025 14:48
Quelle: www.clv.de