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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 5 -Jahrgang 1917
2Mo 4,2 Joh 6,9 Mar 12,42 - „Was ist in deiner Hand?“2Mo 4,2 Joh 6,9 Mar 12,42 - „Was ist in deiner Hand?“
Jeder, der den Herrn lieb hat, hat auch den Wunsch in seinem Herzen, vom Herrn in der einen oder anderen Weise gebraucht zu werden. Und der Herr hat uns manches ermutigende Wort für ein solches Verlangen gegeben. In 1Kor 1,27-29 sehen wir, daß Gott das für Seinen Gebrauch abweist, dessen sich die Welt am meisten rühmt, und daß Er dagegen Sich das Einfachste und Geringste für die Ausführung Seiner Vorsätze erwählt. Ein Herz für Ihn und persönliche Hingabe und Treue sind das einzige, was Er fordert. Je geringer und untauglicher wir in unseren eigenen Augen sind, um so brauchbarer werden wir Ihm sein. Es ist ermutigend, diesem göttlichen Grundsatz an einigen Beispielen der Schrift nachzugehen. „Und Jehova sprach zu Mose: Was ist in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab.“ Hier stand Mose nach 40-jähriger Wüstenwanderung vor dem Herrn. Ihm war gerade der Auftrag geworden, zum Pharao zu gehen, aber er ist nicht willig dazu. Er ist voll von Entschuldigungen und Beweisen seiner Untauglichkeit. Aber Gott unterweist ihn, daß auch das geringste an Kraft für Seinen Dienst von Ihm selbst kommen muß. Er heißt ihn seinen Stab zu nehmen und damit die Zeichen Seiner Macht zu tun. Der Stab an sich war gewiß das Allerunbedeutendste, aber Gott erwählte das, was in Menschenaugen nichts ist, um damit Wunder Seiner Macht zur Befreiung Seines Volkes zu wirken. (2Mo 4,2.17.20).
Was ist in deiner Hand, David? Eine Schleuder und ein Stein. Welchen Wert hatte die Waffe des Hirtenknaben in den Augen Sauls und der Kämpfer Israels? Und wie verächtlich erst war sie in den Augen Goliaths, des Riesen! Aber Gott gefiel es, das, was er in seiner Hand hatte, zu gebrauchen, und den Ausgang wissen wir alle: „Und David, mit der Schleuder und mit dem Steine, war stärker als der Philister, und er schlug den Philister und tötete ihn, und David hatte kein Schwert in seiner Hand.“ (1Sam 17,50).
Was ist in deiner Hand, kleiner Knabe? Fünf Brote und zwei Fische. Aber was ist dies unter so viele? Gewiß nicht viel zur Speisung für 5000 Männer. Aber der Herr nimmt sie in Seine Hand, und von Ihm aus wird das, was an sich ein Nichts ist, so gesegnet und vermehrt, daß es zur Fülle für alle wird. (Joh 6,9).
Witwe, was ist in deiner Hand? Nur zwei Scherflein, die zusammen ein Pfennig sind. Das ist alles, was sie hat, aber sie weiht es mit ganzem Herzen dem Hause des Herrn. Und was hat es gewirkt? Diese Tat ihrer Uneigennützigkeit und Herzenshingabe hat durch die Jahrhunderte hindurch Frucht getragen bei arm und reich. Reiche sind durch sie gerufen worden, ihre Gaben vor dem Herrn als Opfer und nicht nur vom Überfluß niederzulegen, und Arme sind ermutigt worden, ihr Geringes dem Herrn zu bringen, wissend, daß Er anders schätzt als der Mensch. (Mk 12,42).
Mehr Beispiele könnten angeführt werden. Es seien genug! Reden diese nicht eindringlich zu unser aller Herzen? Sind wir nicht so leicht geneigt, auf andere zu blicken und zu denken, wieviel wir tun würden, wenn wir ihre Gaben, ihre Fähigkeiten, ihre Mittel hätten? Der Herr fragt dich nicht, was dieser oder jener hat, sondern: „Was hast du in deiner Hand?“ Er will das gebrauchen, was du hast, nicht das, was du nicht hast. Wir sind immer bereit, in der Ferne nach Gelegenheiten zu suchen. Ihm nützlich zu sein, aber nicht auf das zu sehen, was uns so nahe, was in unserer Hand ist. Die Männer der Welt, die zu Erfolgen kamen, benutzten ihre Fähigkeiten bei jeder Gelegenheit, die sich ihnen bot. Und der Herr sagt uns, daß die Kinder der Welt klüger handeln als die Kinder des Lichtes.
Ich weiß nicht, was ich für den Herrn tun kann, sagte eine Mutter zu einem Diener des Herrn. Wie ist es mit Ihren Kindern? fragte er und wies hin auf die kleine Schar. O Mutter, was ist in deiner Hand? Welch hohe Verantwortlichkeit und welch köstliches Vorrecht. Hier ist eine Aufgabe, sie zu leiten und aufzuziehen zur Ehre des Herrn, ihnen Christus so vorzuleben, daß sie dich segnen, wenn sie dein gedenken. (1Tim 5,14; 2Tim 1,5).
Geschäftsmann, was ist in deiner Hand? Nichts als ein Geschäft, Tag für Tag das gleiche, nichts brauchbar für den Herrn. Aber weißt du nicht, daß du mit deinem Wandel mehr reden kannst als mit deinen Worten? Ach, wie selten sind ernste, entschiedene Geschäftsleute in unseren Tagen! Lebe dem Herrn im Kontor, auf dem Lager, in dem Laden. Andere werden es sehen. Dein Wandel in Gottseligkeit wird mehr Zeugnis sein als das Predigen mit der Zunge.
Und du, Kranker und Schwacher, was hast du in deiner Hand? Nichts als hier zu liegen und bedient zu werden. Kannst du nicht durch Geduld den Herrn verherrlichen? Kannst du nicht beten? Sicher. Gebrauche was du hast. Verherrliche den Herrn. Welche Macht ist in deiner Hand! Wie manches Werk des Herrn hat seinen Anfang genommen durch das Gebet vom Krankenbett aus. Sieh' dein Vorrecht an! Bete ohne Unterlaß (1Thes 5,17). Bete eindringlich, inbrünstig (Lk 11,5). Bete im Glauben! Gott kann uns zuweilen mehr gebrauchen in Krankheit als in Tagen der Kraft.
Leser, was ist in deiner Hand? Überall schlummern noch verborgene Kräfte, sie mögen klein sein, aber sie sind da. Nur ein wenig mehr Hingabe für den Herrn und sie kommen hervor. Benutze deine Zeit, deine Gelegenheit! Führe Seelen unter den Schall des Evangeliums. Bringe Erleichterung und Hilfe denen, die in Elend und Not sind, besonders den Hausgenossen des Glaubens. Nimm teil an den Bedürfnissen des Werkes des Herrn. Vor allem sieh, daß Christus gelesen werde in deinem
Wort, Wandel und Benehmen. Er ist es wert, Ihm alles zu weihen, was wir sind und haben. Was auch der Herr in deine Hand gelegt haben mag, weihe es mit ganzem Herzen dem Herrn, mache vollen Gebrauch davon, und du wirst an dir erfüllt sehen: „Wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben.“ (Mt 13,12). Dazu bereite uns der HErr.
H. G.
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 22.10.2024 17:02