Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 6 -Jahrgang 1918/19
Röm 8,26Röm 8,26
So bedeutungsvoll für die Welt, für die Gemeinde des Herrn sowie für den einzelnen Gläubigen das Herniederkommen des Geistes am herrlichen Pfingsttage war und ist (vgl. Joh 7,37-39; 14,16ff.; 15,26; 16,7-15; Apg 2; 1Kor 6,19; 2Kor 3 usw)., so lieblich ist die Tatsache, daß der in uns wohnende Geist Gottes die Quelle all unserer wahrhaft geistlichen Betätigungen ist (vgl. z. B. Eph 5,18-21; 6,18; Jud V. 20; Gal 5,16ff. usw). Dafür gibt uns obige Stelle ein Beispiel.
Es handelt sich in derselben dem Zusammenhang nach um unseren Zustand der Schwachheit inmitten einer der Nichtigkeit unterworfenen Schöpfung, derentwegen wir nicht wissen, wie wir beten sollen. Ist es nicht gerade jetzt oft so, daß das namenlose Leid, das durch die Sünde über alle Kreatur gekommen ist, das unsagbare Elend aller Staubgeborenen unsere Herzen so bewegt, daß uns die Worte an unseren Gott und Vater fehlen, da wir nicht wissen, wie wir durch unser schwaches Gebet dies Leid ändern könnten? Fühlen wir nicht bisweilen diesen Druck der Sünde und ihrer Folgen um uns her sich so auf unsere Herzen legen, daß uns selbst das Seufzen zu schwer ist? Wir ruhen so selig im Frieden des Christus, und die ganze Schöpfung ist so unglücklich durch die Sünde - welch Leid für uns um ihret und des Herrn willen! Da ist der Geist bemüht, unseren Gefühlen des inneren Mitleidens (V. 17) Ausdruck zu geben am Gnadenthron, indem Er Sich für uns verwendet (V. 27). Wie kostbar! In unseren Herzen, wenn wir im Geist sind und wandeln (Gal 5,25), wird eine göttliche Gesinnung gewirkt, die die Dinge ringsum beurteilt wie Er selbst (vgl. Joh 11,33-35)!., und die Folge ist ein unaussprechlich Seufzen des Geistes in uns, das an die Stelle unserer Schwachheit tritt. Das gibt ein wunderbar erhörlich Beten, und manches unbegreiflich scheinende Wirken Gottes in der Umgebung von Gläubigen mag als tiefste Ursache haben solch Seufzen des Geistes in ihnen! - Möchten wir nur auch alle solche Gläubige sein, die den Geist ungehindert in sich wirken lassen, Ihn nicht dämpfen noch betrüben (1Thes 5,19; Eph 4,30), und sich durch Ihn verwandeln lassen in Jesu Bild (2Kor 3,18)!
Der Herr gebe uns Gnade dazu und wirke durch Seinen Geist in uns Sein Wohlgefallen!
F. K.
Erstellt: 28.03.2024 19:58, bearbeitet: 09.09.2024 20:56
Quelle: www.clv.de