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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 16 - Jahrgang 1931
Joh 1,29a - Kam Er auch zu dir?Joh 1,29a - Kam Er auch zu dir?
Wer? - Ja, freilich, unser geliebter Herr Jesus! Was muß es für den wackeren, treuen Kämpen Johannes (den Täufer) gewesen sein, als damals der Herr zu ihm kam, um von ihm getauft zu werden! (Mt 3,13.14) Aber nun kam Er noch einmal zu ihm, und er durfte Ihn als das Lamm Gottes verkünden und tat es an zwei aufeinanderfolgenden Tagen mit herrlichem Erfolg, dessen
Segensspuren bis zu uns reichen (V. 29b u. 35ff).. Doch darüber will ich nichts schreiben, nur fragen will ich:
Ist es nicht kostbare Wirklichkeit, daß Er auch zu uns kommt, auch jetzt noch, zu uns, den Seinen? Er kam einmal in der „Fülle der Zeiten“ in die Welt (Gal 4,4), und die Welt feiert, wenn auch gar zu oft ohne Verständnis dessen, was sie tut, jene Nacht, die „Weihenacht“, in der Er herniederstieg, um die Menschen zu erlösen; aber heute und alle Tage bis zum Ende dieses Äons können wir es erleben, daß Er auch uns beglückt mit Seiner köstlichen Gegenwart durch Seinen Geist. Und zwar kommt Er gerne dahin, wo „die zwei oder drei in Seinem Namen zusammenkommen“, jene zwei oder drei, denen es über alles geht, zu wissen, wo Er Sich aufhält (Mt 18,20; Joh 1,28.39), um dann bei Ihm zu bleiben!
Aber nicht nur dieses, sondern immer wieder können wir, die einzelnen Gläubigen, wie dort Johannes es erfahren, daß Er auch zu uns kommt, um uns - anders als die „Weihnacht“ feiernde tote, religiöse Welt, die dennoch Ihn nicht kennt (Joh 1,26b)! - Seine heilige Nähe spürbar werden zu lassen.
Wie und wodurch kommt Er denn z. B.? Nun, in Seinem Wort, durch Seinen Geist! Wie oft merken wir, wenn wir unter Seinem Wort sitzen, Sein Kommen, da Er uns ernst und liebevoll bittet, Ihm gehorsam zu sein oder diesen und jenen Dienst in Seinem Namen zu tun! So kam Er zu Philippus in Apg 8,26, und wie gern hörte und tat dieser nach dem an ihn ergangenen Wort! Einst kam Er warnend zu Seinem Petrus (Lk 22,31ff)., doch der ließ sich nicht warnen, sondern - verleugnete seinen Meister! Der aber ließ ihn nicht im Stich, Er kam wieder zu ihm in jenem Blick (Lk 22,61), und mit welcher Wirkung! (V. 62) Und dann kam Er zu ihm nach der Auferstehung (Lk 24,34; 1Kor 15,5), und was wird da in der Stille gesprochen und geordnet worden sein! Und noch einmal kam Er zu ihm, und zwar öffentlich, und da wurde Petrus auch vor den anderen Jüngern wieder in den Dienst gestellt! (Joh 21) - Lieben wir solches Kommen des Herrn zu uns, Geliebte? Lieben wir es, von Ihm zurechtgewiesen zu werden unter dem Schall des Wortes? Lieben wir es, von Ihm Befehle zu empfangen, um sie zu tun? (Jak 1,22)! Küssen wir in Dankbarkeit Seine Hände, daß Er Sich soviel Mühe mit uns gibt? Immer kommt Er, auch heute, zu uns in Seinem Charakter als Licht und als Liebe, doch nicht immer mögen wir bereit sein, Ihn zu empfangen, möchten Ihm vielleicht manchmal die Türe weisen wie einem unbequemen Menschen - doch wieviel büßen wir dann ein! Er kommt in mancher Sache gewiß nicht zweimal! Seien wir Ihm doch im Glauben gehorsam aufs Wort wie Abraham, „der Vater der Gläubigen“! (Siehe z. B. 1Mo 22,1ff.; vgl. Heb 11,8.17)!
Genug davon! „Er sieht Jesum zu sich kommen!“ (Joh 1,29b) Das kann alle Tage sein, gleichsam alle Tage „Weihnachten“, alle Tage Er mit Seinen Gnadengaben bei dir, bei uns, den Seinen, zu Gast! Wie nehmen wir Ihn auf, Ihn in Seinem Wort? Möge es anders sein, als wie die Welt Ihn aufnahm, als Er einst leiblich herniederkam! (Joh 1,11)! Wie gut, daß Er zu uns kam, jenes eine Mal! Aber wie gut, daß Er auch heute noch täglich zu denen kommt, die ein offenes Haus, ein offenes Herz für Ihn haben! Hast du es? Haben wir es? „Komm, o mein Heiland Jesus Christ,
Mein‘s Herzens Tür Dir offen ist!“ „Die Gnade mit allen denen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben in Unvergänglichkeit!“ (Eph 6,24) Amen.
F. K.
Erstellt: 25.04.2024 21:41, bearbeitet: 15.10.2024 18:10