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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 5 -Jahrgang 1917
Ri 7,9-14 - „Die Stütze „Pura““Ri 7,9-14 - „Die Stütze „Pura““
Richter 6 am Anfang zeigt das Volk Gottes in einem Zustand, in dem es tat, was böse war in den Augen Jehovas. Dieser Zustand brachte das Volk Gottes unter der Hand Midians in Verarmung, und in diesem Zustand wiederum schrie es zu Jehova.
Dieser Schrei des Herzens wurde bei Jehova gehört, indem Er ihm einen Propheten sandte, der ihr Gewissen zu erreichen versuchte, indem er ihnen vor Augen führte, was Jehova alles in der Vergangenheit an ihnen getan, wie Er der Treue und sie die Untreuen waren.
Im Anschluß daran erweckte Er Seinem Volke einen Erretter, Gideon, der es aus der Hand Midians befreien sollte. Zunächst aber sollte dieser Gideon erzogen und geschult werden in der Schule Gottes. Über diese Erziehung und Schulung berichtet der zweite Teil des 6. Kapitels die interessantesten Dinge, insbesondere insofern, als Gideon geneigt und gewillt war, sich belehren und korrigieren zu lassen. Goß er doch auf Befehl des Engels Gottes die herzugebrachte Brühe des gekochten Fleisches aus (vergl. 2. Mose 12,9).
Sind wir auch so geneigt und gewillt, uns durch das Wort Gottes belehren und korrigieren zu lassen und, wenn es sein muß, unsere herzugebrachte fromme Fleischesbrühe, d. h. alles das, was bei unseren vermeintlichen Gottesdiensten den Gedanken Gottes zuwider ist, auszuschütten?
Ein ganz persönliches Erlebnis soll Gideon noch machen, wobei sein Herz bis zur tiefsten Falte offenbar wird (vergl. Ri 7,9-14). Er soll nach dem Befehle Jehovas bis an das Lager der Feinde herangehen, er soll einen Patrouillengang machen, bei dem er aus dem Munde der Feinde hören soll, daß Gott Midian und das ganze Lager in seine Hand gegeben habe.
Er konnte diesen Gang bis heran an den Feind allein machen, es war ihm aber auch gestattet, für den Fall, daß er sich fürchte, Pura, seinen Knaben, mitzunehmen. Gideon hat die Wahl, gestützt auf Jehova und Sein Wort, in die Gegenwart des Feindes gehen, oder aber sich der Stütze des Knaben Pura zu bedienen.
Was tut Gideon? wie fällt seine Wahl aus? - Die unsichtbare starke und gewaltige Stütze Jehovas und Seines Wortes genügt ihm nicht, er wählt die sichtbare Stütze seines Knaben Pura und nimmt ihn mit zum
Lager der Feinde. Das Wort schweigt darüber, in wessen Herzen die meiste Furcht vorhanden war: in dem Herzen Gideons oder in dem Herzen seiner Stütze, des Knaben Pura. -
Wollen wir aber auf Gideon Steine werfen? Wie leicht neigen auch unsere Herzen dahin, die gewaltige unsichtbare Stütze unseres Gottes und Seines Wortes zu vergessen und statt dessen Ausschau zu halten nach der sichtbaren Stütze des Knaben Pura! - Dürfte es nicht angebracht sein, uns bei solch wahrer Sachlage zu beugen und zu schämen? - Wollen wir nicht in der gegenwärtig ernsten Zeit mit all ihren Schwierigkeiten und Nöten unsere Blicke von der Stütze Pura, dem Knaben, ablenken und sie dafür auf den unsichtbaren, aber lebendigen und wirksamen Gott richten, der niemand zuschanden werden läßt, der Ihm vertraut? -
Trotz der schwächlichen Handlung Gideons erlebt er etwas von der unwandelbaren Treue Gottes, der sich bekennt zu Seinem Wort, er hört: „Gott hat Midian und das ganze Lager in deine Hand gegeben.“ - Was bleibt ihm anderes übrig, als anzubeten! (V. 15). So wird auch in der gegenwärtigen Zeit den Geliebten des Herrn nichts anderes übrig bleiben als Anbetung angesichts der überwältigenden Tatsache, daß Er alles, alles wohl macht.
Ehren wir Ihn durch Vertrauen und stilles Warten hinsichtlich des Hinausführens Seiner Wege, welche vollkommen sind (Ps 18,30).
W. W.
Erstellt: 21.03.2024 21:13, bearbeitet: 02.09.2024 14:12