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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 11 -Jahrgang 1926
Gal 4,4 - „Geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz“
Gal 4,4 - „Geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz“ (3)Gal 4,4 - „Geboren von einem Weibe, geboren unter Gesetz“ (3)
Freiwillig7 nahm Er unsere menschliche Gestalt an und damit, wie ich oben sagte, das Gesetz des Menschseins. Aber Er war demselben nicht naturhaft unterworfen. Das lehrt uns eine Frage, die wir nur zu stellen brauchen, um sie zu verneinen: Mußte unser geliebter Herr sterben, weil Er Mensch war? Mußte Er sterben, wie es „dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben“? (Heb 9,27). Nimmermehr! Wer da sagen würde, Er sei - weil Mensch - auch sterblich gewesen, der verunglimpft Ihn so, wie wenn er Ihm die Fähigkeit des Sündigens zuschriebe (vgl. den Aufsatz in der ersten Lieferung)! Wir Menschen, unter Gesetz geboren, fühlen das Gesetz der Sünde und des Todes auf uns, wie wir von Natur sind, lasten - aber Er konnte Sich nicht freiwillig unter das Gesetz des menschlichen Sterbenmüssens stellen, wenn Er auch freiwillig unter Gesetz geboren wurde und unter Gesetz lebte; denn ein Gesetz des Todes gibt es erst, seit es durch die Sünde des ersten Menschen ein sich forterbendes Gesetz der Sünde gibt für alle die, die unter dem Haupte des ersten Menschen (Adam) stehen (Röm 5,12). - Er aber ist nach 1Kor 15 der „zweite Mensch vom Himmel“, „der letzte Adam“!
Also nie und nimmer hätte Christus sterben müssen, wie wir vermöge unseres menschlichen Wesens, unserer Natur, dem Tode gesetzmäßig unterworfen sind. Wohl „ward das Wort Fleisch“, aber nicht fleischlicher Natur (nahm nicht die Natur des Menschen an), wenn auch fleischlicher (menschlicher) Gestalt mit all den Eigenschaften, die letztere zur Folge haben. Um unter uns „zelten“ zu können, mußte Er Fleisch werden (Joh 1,14), nicht aber mußte Sein Wesen, Seine Natur der unseren gleich sein, vielmehr, wenn sie es gewesen wäre, so hätte Er zum wenigsten nicht das zweite Haupt „vom Himmel“, das Haupt des neuen Menschengeschlechtes (1Kor 15; Röm 5) sein können, von allen anderen Punkten hier abgesehen!
Und doch mußte Er sterben? Nein - denn so sagt m. E. die Schrift nicht (s. unten)!, und ja, denn freiwillig ging Er auch an diesen Platz, den wir verdient, nicht also den Platz des menschlichen Sterbenmüssens - das konnte Er nicht, wie wir oben sehen, Er war nicht sterblich -, aber an den des Sterbenkönnens an unserer Statt, die wir als Übertreter des Gesetzes sterben müssen. Damit in uns „das Recht des Gesetzes, d. i. die gerechte Forderung des Gesetzes, erfüllt werden“ könnte (Röm 8,4), hat Er Sich an unseren Platz stellen lassen als Der, „der unter die Gesetzlosen gerechnet wurde“ (Jes 53,12 und Lk 22,37). Wie wunderbar! Hochgelobt sei Sein Name!
F. K. (Schluß folgt, s. G. w).
7 Umständehalber können wir den Schluß diesem Aufsatzes erst, s. G. w., in der nächsten Lieferung bringen! (D. Schriftl).↩︎
Erstellt: 31.03.2024 20:41, bearbeitet: 01.11.2024 19:28