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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Unsere Gebete (9)Unsere Gebete (9)
9. Vorbilder
Abraham, der Mann des Glaubens und Gehorsams, brachte Jehova sein Herzensanliegen und sprach: „Siehe, mir hast Du keine Nachkommen gegeben ...“ Und Abraham fand Gnade und empfing die Verheißung der Erhörung (1. Mos. 15,3-5). - Er trat in Fürbitte für die in Sodom wohnenden Gerechten ein und wurde erhört, indem Lot vor dem hereinbrechenden Gericht herausgerettet wurde. (1Mo 18,22-33; 19,29)
Mose betete für das Volk Israel, das Jehova um schwerer Sünde willen vernichten wollte. Er wurde erhört und errettete somit ein ganzes, großes Volk vom Gericht der Vernichtung durch seine Fürbitte (2Mo 32) - Er trat ferner schreiend im Gebet ein für seine aussätzige Schwester Mirjam, die wegen Übelredens sich diese Zucht Gottes zugezogen hatte. Er wurde erhört. Nach sieben Tagen wurde sie wieder ins Lager aufgenommen (4Mo 12). - Mose nahm eine Ausnahmestellung zu Jehova ein. Jehova redete mit ihm von Mund zu Mund, und deutlich, nicht in Rätseln (4Mo 12,7.8); denn er war treu. „Elias war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir; und er betete ernstlich, daß es nicht regnen möge, und es regnete nicht auf der Erde drei Jahre und sechs Monate. Und wiederum betete er, und der Himmel gab Regen, und die Erde brachte ihre Frucht hervor.“ (Jak 5,17.18)
Daniel, der treue Mann, welcher dreimal täglich auf seinen Knien betete und lobpries, beugte sich unter die Sünde seines Volkes Israel und betete für dasselbe um Vergebung und Rettung, und er wurde erhört. (Dan 9) Die Gefangenschaft wurde gewendet.
Jona, welcher durch Ungehorsam in den Bauch des großen Fisches kam, betete aus demselben zu seinem Gott. Er fand Gnade. Jehova befahl dem Fische, und er spie Jona an das Land aus. (Jona 2)
Die Gemeinde zu Jerusalem betete um Freimütigkeit für die Knechte Gottes zum Reden Seines Wortes und um Bestätigung durch Zeichen und Wunder. Sie wurde erhört. (Apg 4,23-31)
Paulus betete dreimal zum Herrn wegen seines Leidens, des Dornes für das Fleisch. Er wurde erhört, indem der Herr Seinem treuen Knechte Unterweisung gab: „Meine Gnade genügt dir, denn Meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht.“ Der Herr wollte zwar das betreffende Leiden nicht wegnehmen, weil es Sein Knecht zur Bewahrung bedurfte, aber Er erhörte ihn, indem Er ihn gnädig unterwies. (2Kor 12,7-9)
Nicht immer sind die Gebetserhörungen nach unseren Gedanken, das sehen wir auch bei Martha und Maria und dem krank gewordenen Lazarus. Aber dennoch sollten wir uns im Glauben bewußt sein, Er hört mich und liebt mich auch dann, wenn Seine Gedanken höher sind als meine Gedanken und Seine Wege andere sind als meine Wege. Auch macht Gottes Heiligkeit und Treue bisweilen ein Handeln in Zucht notwendig, was selbst eine an sich wohlgefällige Fürbitte nicht oder doch nicht völlig abwenden kann. Das sehen wir auch bei Mirjam, die, trotz der Erhörung der Fürbitte von Mose, dennoch sieben Tage lang außerhalb des Lagers sein mußte zu ihrer Beschämung. Dies Wort redet ernst auch zu uns und sollte uns mit Furcht Gottes erfüllen in bezug auf unseren Wandel in Sorgfalt, damit Gott nicht die Gebetserhörung verneinen muß, weil etwa Seine Heiligkeit Zucht erforderlich macht. Siehe auch 2Sam 12,1-23. Doch wollen wir hierbei nicht an andere, sondern an uns selbst denken.
Das alleinige vollkommene Vorbild im Wandel und Beten ist unser Herr Selbst. „Der in den Tagen Seines Fleisches, da Er sowohl Bitten als Flehen Dem, der Ihn aus dem Tode zu erretten vermochte, mit starkem Geschrei und Tränen dargebracht hat (und um Seiner Frömmigkeit willen erhört worden ist).“ (Heb 5,7) Er tat nichts von Sich Selbst aus, außer was Er den Vater tun sah (Joh 5,19). Er suchte nie Seine Ehre, sondern ehrte Seinen Vater (Joh 8,49.50). Das Wohlgefallen Seines Gottes zu tun (Ps 40,8), das war Seine Lust, deshalb wurden auch Seine Gebete allezeit erhört (Joh 11,42). Wenn Er auch allezeit im Gebet war, so zog Er Sich doch auch in besonderer Weise zurück in die stille Einsamkeit zum Gebet. Welch ein inniges Gebetsleben der Herr führte, das zeigt uns besonders auch die letzte Nacht und der letzte Tag Seines Hierseins. Denken wir an das Gebet in Gethsemane, an das hohepriesterliche Gebet (Joh 17) und an die sieben Worte am Kreuze. Welche Herrlichkeit sehen wir doch in Ihm durch Seine Gebete! Und Er war durchaus das, was Er redete und betete. Vollkommen war Sein Wandel, vollkommen waren Seine Gebete. Gepriesen sei Er, der schöner ist als alle Menschensöhne. Und Er hat uns ein Vorbild gelassen in bezug auf den Wandel und in bezug auf das Gebet; beides gehört zusammen. -
Der Herr helfe uns, Ihm ähnlicher zu werden im Wandel und in unseren Gebeten!
O. D.
Erstellt: 16.05.2024 22:02, bearbeitet: 27.10.2024 22:16