Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 8 -Jahrgang 1921/22
Die Verwaltung Gottes mit den Menschen
Die Verwaltung Gottes (3)Die Verwaltung Gottes (3)
(Aus dem Schwedischen übersetzt). (Fortsetzung).
In dieser Zeit des Gesetzes suchte Gott ihnen zu begegnen. Er gab ihnen Opfer und das Priestertum. Ohne Opfer und Priester durfte das Volk Ihm nicht nahen. Der Priester sollte die Opfer entgegennehmen, das Blut tragen und es sprengen. Auf diese Weise gab es einen großen Unterschied im Volke. Der Stamm Levi war ausersehen, Gott zu dienen und Ihm zu nahen. Aus dem Stamm Levi war wieder ein Haus auserwählt zu Priestern und immer einer von diesen als Hoherpriester. Alles war stufenweise geordnet! Das Volk, Leviten, Priester und Hoherpriester. Jeder Israelit mußte vor dem Hohenpriester eine große Achtung haben.
In dieser Zeit der Haushaltung des Gesetzes finden wir Richter, Könige, Propheten und Gelehrte unter dem Volke. Die Geschichte dieses Volkes ist eine Geschichte des Abfalles. Für kurze Zeiten nahmen sie das Wort Gottes an, aber dann wurden bald ihre Herzen wieder davon weg zu anderen Dingen hingezogen. Sie sahen, wie andere Völker Götzendienst trieben, und sie folgten ihrem Beispiel und verfielen der Verehrung von Götzen. Auf die Warnungen der Priester hörten sie nicht.
In kurzen Umrissen haben wir bis jetzt das Walten Gottes vor der Flut gesehen, wo der Geist Gottes auf besondere Weise wirksam war. In der Zeit zwischen der Flut und Abraham finden wir nur schwache Schimmer von Gottesfurcht, z. B. Melchisedek (den König von Salem) und Hiob (welcher zu dieser Zeit gelebt haben wird). Dann fanden wir das Walten Gottes mit den einzelnen, mit den Patriarchen Abraham, Isaak, Jakob und Joseph. Diesem folgte die Zeit des Gesetzes und Israels.
In dem Zeitalter des Gesetzes wurde der Herr Jesus, der Messias, geboren, denn es steht geschrieben: „Unter Gesetz geboren“. Aber auch Seiner Stimme wurde nicht gehorcht. Sie sagten: Das ist der Erbe. Kommt, laßt uns Ihn töten, so bekommen wir das Erbe. Das Kreuz war die Belohnung, die Ihm von ihrer Seite zuteil wurde. Das ganze Volk, Hohepriester, Älteste und das gemeine Volk, alle riefen einmütig: „Hinweg mit Ihm!“ Aber „wo die Sünde überströmend ist, ist die Gnade noch überströmender geworden!“ Was tut Gott? Er bringt Christus, den Hirten der Schafe, aus dem Grabe hervor und läßt Ströme der Gnade ausgehen über alle Völker, Juden und Heiden, Selbstgerechte und Götzendiener, indem Er ihnen allen Rettung anbietet.
Von den Propheten wissen wir, daß unter der Oberhoheit der Juden auch den Heiden Segnungen verheißen sind. Damit werden wir hingewiesen auf jenes herrliche Zeitalter, wo Christus über diese Erde regieren wird und die Juden auf Grund der den Vätern gegebenen Verheißungen den Vorrang haben werden.
Aber die Zeit und Verwaltung, welche mit dem Kommen Christi den Anfang nahm, ist alleinstehend, getrennt von dem, was vorher geschrieben ist. Wenn der Jude Vorzüge hatte durch seinen Messias, so wurden diese seine Vorzüge durch die Verwerfung des Messias zunichte gemacht. Deshalb wird uns jetzt alles aus Gnade geschenkt: Das ist die Verwaltung des Glaubens. Er kam und verkündigte Frieden den Nahen und Frieden den Fernen (Eph 2). Und es soll geschehen, daß jeder, der den Namen des Herrn anruft, gerettet werden soll (Apg 2,21). Ein jeder, der an Ihn glaubt, empfängt Vergebung seiner Sünden im Namen des Herrn. Die Türen sind geöffnet für Juden sowohl als Griechen, dasselbe Recht, dieselbe Gnade für alle. Wir haben gesehen, daß sie sich während der Zeit des Gesetzes nur stufenweise Gott nahen durften. Das Geschlecht der Hohenpriester stand stets durch die natürliche Geburt am höchsten, dann folgten die anderen Priester, dann die Leviten und dann das Volk. Aber in der gegenwärtigen Haushaltung des Glaubens ist das alles beiseite gesetzt, so daß an Stelle des Abstandes, welcher damals war, es nun heißt: „nahe geworden durch das Blut Christi“ (Eph 2,13). Alle sollen den Herrn kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen. (Heb 8,11). Obgleich die volle Erfüllung dieses Wortes in dem noch zukünftigen Zeitalter stattfinden wird, so will der Herr doch jetzt schon von allen gekannt werden und alle nahe bei Sich haben. Er möchte alle unterweisen. „Ich bin gekannt von den Meinen.“ Die Heiden in ihrem Götzendienst und die Juden in ihrer Selbstgerechtigkeit waren beide gleich weit von Gott entfernt. Aber sie können beide jetzt durch Glauben gleich nahe kommen und die Segnungen der Errettung auf demselben Wege der Gnade genießen, indem sie dem Evangelium Gottes glauben. Wenn noch Werke hierzu nötig wären, so wäre das eine Verneinung der Unfähigkeit des Menschen und der Vollkommenheit des Werkes Christi. Niemand ahnte etwas von einer solchen Gnade, die auf Grund des Werkes am Kreuze von Gott ausging. Die Juden, die sich ihrer Vorzüge rühmten, hatten keinen Vorzug mehr und die verachteten Nationen keinen Nachteil. Beiden begegnet Gott jetzt auf einer Grundlage, der des Kreuzes Christi, in Gnade.
(Fortsetzung folgt).
Erstellt: 29.03.2024 15:15, bearbeitet: 23.10.2024 11:22
Quelle: www.clv.de