Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 13 - Jahrgang 1928
2Ch 5,13.14 - „Gesang“2Ch 5,13.14 - „Gesang“
Mächtige Taten sind in den vergangenen Zeiten unter dem Gesang des Volkes Gottes gewirkt worden, und Gott hat Sein Wohlgefallen daran in wunderbarer Weise kundgetan.
Bei der Einweihung des Tempels Salomos, als die Lade des Bundes Jehovas an ihren Ort gebracht wurde, finden wir die bemerkenswerten Worte: „Als die Trompeter und die Sänger wie ein Mann waren, um eine Stimme ertönen zu lassen, Jehova zu loben und zu preisen ..., da wurde das Haus, das Haus Jehovas, mit einer Wolke erfüllt ... denn die Herrlichkeit Jehovas erfüllte das Haus Gottes.“ (2Chr 5,13.14).
Als einige Jahre später die Ammoniter und die Moabiter in großer Menge über das Land Juda herfielen, da vereinigte Josaphat seine Gerüsteten mit den Sängern Jehovas, und der Heilige Geist berichtet: „... als sie begannen mit Jubel und Lobgesang, stellte Jehova einen Hinterhalt ... und sie (die Feinde) wurden geschlagen“ (2Chr 20,22).
Und bei der Einweihung des Tempels in den Tagen Hiskias finden wir wieder die Sänger im Vordergrund, und wir lesen: „Und zur Zeit als das Brandopfer anfing, begann der Gesang Jehovas.“ ... und er „währte bis zur Vollendung des Brandopfers.“ (2Chr 29,27.28).
Das Brandopfer ist ein Vorbild von dem Tode Christi. Wenn wir die Bedeutung und den Wert des Todes Christi erfassen, dann kann es gar nicht anders sein, als daß wir mit Jubel den Lobgesang anstimmen.
Auch die Einzelheiten in den Anordnungen Davids für die Sänger sind voll Belehrung (1Chr 6,31ff). Die Sänger waren ältere Leviten, „Häupter der Väter“. Ihre Wohnung war im Tempel, und ihr Dienst war unaufhörlich „Tag und Nacht“ (1Chr 9,33; Ps 134,1.2; Ps 135,1-3). Sie standen unter der besonderen Sorge des Königs. Es war seine Verfügung, daß ein Bestimmtes für die Sänger, eine tägliche Gebühr, für sie sein sollte. (Neh 11,23; 12,47).
Die Sänger waren alle „Auserlesene“ und „mit Namen angegeben“. Keine Art von „Steuer, Zoll und Weggeld“ durfte ihnen auferlegt werden (Esra 7,24). Wir finden zwei Klassen unter ihnen: Sänger, die den ersten Rang hatten, und „ihre Brüder zweiten Ranges“. (1Chr 15,16-18). Kenanja ist ein schönes Vorbild von Christus. Er war der „Anführer“ der Leviten im Gesang. Er unterwies im Gesang, denn er war „kundig“ darin. (1Chr 15,22).
Die Sänger und die Torhüter schienen in ihrem Dienst nahe verbunden zu sein (1Chr 16,37.38.42). Beide weisen auf Christus hin. Von Ihm wird uns gesagt: „Der da öffnet und niemand wird schließen.“ Und das Singen wird mit „Weissagen“ bezeichnet (1Chr 25,1-3). Diese Sänger bildeten 24 Abteilungen, „die in dem Gesänge Jehovas geübt waren“ (1Chr 25,1-7), so daß ein beständiger Dienst des Gesanges jede Stunde des Tages und der Nacht vorhanden war. Die Anzahl dieser 24 mit Namen Genannten (V. 2-4) betrug mit Inbegriff ihrer Amtsgenossen, „die im Gesang Jehovas geübt waren: aller Kundigen 288“. Alle diese waren beim Gesang im Hause Jehovas.
Hier finden wir wieder einen neuen Hinweis auf den Herrn . In Heb 2,12 wir Er uns als der „Anführer“ gezeigt und als der, der den Vaternamen Seinen Brüdern kund tut und inmitten der Gemeinde Gott lobsingt.
So empfingen auch die Sänger im Alten Bunde ihren Gesang direkt vom König (1Chr 16,7). Wenn wir uns selbst in der Liebe Gottes erhalten, so wird unser Lobgesang nie verstummen.
Die Sänger waren in zwei Abteilungen geteilt. Asaph und seine Brüder hatten beständig vor der Lade zu dienen, Heman und Jeduthun und die übrigen Auserlesenen hatten ihren Dienst in Verbindung mit dem Brandopfer (V. 40.41 in 1Chr 16). Ob die Sänger nun beschäftigt waren mit der Person oder mit dem Werke Christi - sie waren berufen zu einem beständigen Dienst, und dieser Dienst war ein Dienst des Lobpreisens.
Beachte den Ausdruck im 42. Verse: „Musikinstrumente Gottes“. Noch einmal laßt uns das Wort in 2Chr 29,27 beachten: „Als das Brandopfer anfing, begann der Gesang Jehovas.“ Der Tod Christi und die Anbetung können nicht voneinander getrennt werden.
Es scheint, daß während der Gefangenschaft die meisten Sänger verloren gingen. Nur 128 kehrten aus Babylon in das Land zurück (Esra 2,41). Gottes Barmherzigkeit bewahrte Mattanja, den Urenkel Asaphs. Er stimmte den Lobgesang an beim Gebet. (Neh 11,17).
Ps 134 ist ein Stufenlied, ausdrücklich bezeichnet „für die Sänger, die im Hause Jehovas in den Nächten“ stehen. Es ist schön, in dem Psalm den Herrn als den großen Sänger zu finden. Es ist Seine Stimme, die uns in Ps 34,3 zuruft: „Erhebet Jehova mit Mir, und lasset uns miteinander erhöhen Seinen Namen!“ Und wiederum ist es der Herr , der in Ps 69,30 sagt: „Rühmen will Ich den Namen Gottes im Liede, und Ihn erheben mit Lob.“ Der 22. Psalm ist der Psalm Seiner Leiden. Nachdem Er errettet ist „von den Hörnern der Büffel“ (V. 21), finden wir den Herrn inmitten der Gemeinde singen, und nachdem Er alle, die Jehova fürchten, und allen Samen Jakobs aufgefordert hat, sich mit Ihm zum Lobpreis Jehovas zu vereinigen, gibt Er den Grund Seines Lobpreises an: „Denn nicht verachtet hat Er, noch verabscheut das Elend des Elenden, noch Sein Angesicht vor ihm verborgen; und als er zu Ihm schrie, hörte Er.“ (V. 24). Soll das nicht eine Ermutigung für uns sein? Wir mögen nur Sänger zweiten Ranges sein, aber in diesen Lobpreis kann auch das schwächste Kind Gottes glücklich und von Herzen einstimmen.
Noch einen Beweggrund gibt uns der Herr für den Lobgesang in Ps 27,6 an. Er sagt: „Und nun wird Mein Haupt erhöht sein über Meine Feinde rings um Mich her; und Opfer des Jubelschalles will Ich opfern in Seinem Zelte, Ich will singen und Psalmen singen Jehova.“
Und in Ps 42,8 finden wir wiederum den Herrn als den abhängigen Menschen hienieden, der auch in der Nacht Jehova Sein Loblied bringt: „Des Nachts wird sein Lied bei Mir sein, ein Gebet zu dem Gott meines Lebens.“
In Ps 40,2.3 schauen wir Ihn in Auferstehung. Er ist herausgeführt aus der „Grube des Verderbens“, und wir hören Ihn lobsingen: „In Meinen Mund hat Er gelegt ein neues Lied, einen Lobgesang unserem Gott.“
Wenn wir auf den Herrn schauen, wie Er jetzt droben ist, so denken wir gewöhnlich an Ihn in Seinem gesegneten Dienst als Fürsprecher und Hoherpriester für uns. Aber wir sehen Ihn auch als den, der den Lobgesang in der Gemeinde anstimmt: „Inmitten der Gemeinde will ich Dir lobsingen.“ (Heb 2,12).
In Ps 35,27.28 finden wir ein köstliches Wort. Der Herr sagt uns gleichsam, daß die Freude an Seiner Gerechtigkeit immer wieder neu einen Lobpreis hervorrufen werde: „Laß jubeln und sich freuen, die Lust haben an Meiner Gerechtigkeit“ ... „meine Zunge wird reden von Deinem Lobe den ganzen Tag.“ Und in Ps 138,5 heißt es: „Und Sie werden die Wege Jehovas besingen; denn groß ist die Herrlichkeit Jehovas.“
Salomos Lieder waren 1005 (1Kön 4,32). Und ein Charakterzug des Tausendjährigen Reiches ist, daß „die Zunge der Stummen jauchzen“ wird. (Jes 35,6).
Laßt uns zum Schluß noch jener ernsten Stunde gedenken, als der Herr mit Seinen Jüngern zum letzten Male vor Seinem Tode versammelt war und angesichts der Leiden, die Ihn auf Golgatha erwarteten, mit ihnen den Lobgesang anstimmte. (Mt 26,30).
Als Paulus und Silas gemißhandelt ins Gefängnis geworfen und ihre Füße in den Stock gelegt waren und sie in der Mitternachtsstunde Gott lobsangen, trat Gott für die Errettung Seiner Knechte ein. (Apg 16,25.26).
Mit Sehnsucht erwarten wir den Augenblick, wo wir triumphierend mit der unzählbaren Schar das neue Lied im Himmel anstimmen werden: „Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn Du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch Dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation, und hast sie unserem Gott zu Königen und Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!“ (Off 5,9.10).
E. A. P. (A. v. d. K).