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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 16 - Jahrgang 1931
Mt 16,6.11.12; Mk 8,15; Lk 12,1 - Hütet euch vor dem Sauerteig! (6)Mt 16,6.11.12; Mk 8,15; Lk 12,1 - Hütet euch vor dem Sauerteig! (6)
(Fortsetzung)
Wir haben uns bisher eingehend, soweit es bei dem immerhin beschränkten Raum möglich ist, mit dem Sauerteig in Lehre und Leben der Pharisäer und Sadduzäer zu beschäftigen gehabt, und es bleibt nur noch übrig, die dritte Art von Sauerteig, vor der der Herr die Seinen warnt, zu besprechen, es ist der Sauerteig des Herodes! (Mk 8,15)
Wie wir es in diesem Aufsatz stets gemacht haben, so tun wir es auch jetzt: Wir fragen, wer war Herodes? Es ist ja wohl klar, daß mit dem hier genannten Herodes nur der Herodes (Antipas) gemeint sein kann, der zur Zeit des öffentlichen Auftretens des Herrn Jesus lebte (vgl. Lk 23,7) und der besonders bekannt ist durch die Hinrichtung des Johannes des Täufers. Aber bei dieser Gelegenheit dürfte es doch gut sein, sich in Kürze die verschiedenen Vertreter dieses Namens Herodes vor Augen zu führen (auch in ihrem verwandtschaftlichen Verhältnis untereinander), die wir überhaupt im Neuen Testament finden. Dabei übergehe ich die Vorgeschichte, d. h. die des Idumäers (Edomiters) Antipater, des Vaters des ersten Herodes, und beginne mit diesem letzteren. Er ist der große Herodes, der König (Mt 2,1; Lk 1,5), unter dessen jüdischer Regierung unser Herr geboren wurde. Da er - geschichtlich - im Jahre 4 vor Christus nach unserer Zeitrechnung gestorben ist, so ist diese wenigstens 4 Jahre zu spät angesetzt. Herodes, nach Josephus schon damals „der Große“ genannt, der seine Herrschaft nicht nur über Judäa, sondern ganz Palästina, nicht allein von Roms Gnaden, sondern auch durch eigene kriegerische Energie (er war auch hierin ein echter Edomiter)! hatte, hat sich äußerlich durch stolze Bauten - vor allem durch den Umbau des Tempels - berühmt gemacht. Er war ein großer Verehrer der Römer sowie der griechischen Kunst. Dadurch machte er sich je länger desto mehr bei den in religiöser Hinsicht herrschenden Pharisäern verhaßt, so daß er seine Königsherrschaft nur noch mit blutrünstiger Grausamkeit aufrechterhalten konnte, bis er, gehaßt von jedermann, auch von seinen Söhnen, starb. Unter ihm geschah der grausige Kindermord, durch den er den „neugeborenen König der Juden“ zu vernichten suchte. (Mt 2,16)
Nach seinem Tode gestattete Rom nicht mehr ein einiges jüdisches Reich, es wurde aufgeteilt unter drei seiner Söhne, von denen einer der genannte Herodes Antipas ist (Mt 14,1ff).. Er war der „Tetrarch“ von Galiläa, während sein direkter Bruder Archelaus „Ethnarch“ von Judäa war (Mt 2,22). Ich sage sein „direkter“ Bruder, weil sie beide eine Mutter hatten, denn Herodes der Große hatte acht Frauen gehabt! Und der „Vierfürst“ von Galiläa und Peräa (Trachonitis und Ituräa = Ostjordanland)! Herodes Philippus (Lk 3,1) war nur ein Stiefbruder der vorher genannten zwei Fürsten. Außerdem gab es noch den Philippus, wiederum einen Stiefbruder der vorgenannten drei Fürsten, dessen Frau Herodias die war, um derer willen Johannes enthauptet wurde, da Herodes Antipas sie seinem Bruder Philippus geraubt und für sich genommen hatte. Darum hatte ihm Johannes besagt. „Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben!“ (Mt 14,4)
Wir haben also nun bis jetzt drei Männer, die den Namen Herodes führten: 1. Herodes den Großen, den König zur Zeit der Geburt des Herrn , 2. Herodes Antipas, den Vierfürsten von Galiläa, den König zur Zeit der Kreuzigung des Herrn , 3. Herodes Philippus (nicht zu verwechseln mit dem vorhin genannten Philippus, dessen Weib Herodias war)!, der über das Ostjordanland herrschte (Lk 3,1), der aber in der Geschichte des Herrn nicht hervortritt. Er wird in der jüdischen Geschichte als der Beste aus dem Hause des Herodes geschildert; seine Frau aber ward (nach der Geschichte) jenes „Mägdlein“ (Mk 6,22), das durch ihren Tanz das Haupt des Johannes fallen machte, Salome, die Tochter der Herodias aus ihrer Ehe mit dem ersten Mann, dem Philippus (siehe oben)!. Und wer jetzt sagt: „Aber das sind doch schlimme, sittliche Zustände, die sich einem da enthüllen!“, der ist auf dem Wege, etwas von dem Kernpunkt der Sache zu erfassen: „Sauerteig des Herodes“! Ja, so ist es: Vor solchem Sauerteig mögen wir uns bewahren lassen! Doch nicht nur vor dieser Art!
Dann kennt die Schrift noch zwei Träger des berüchtigten Namens Herodes, also als 4.: Herodes (Agrippa I).. Er ist ein Enkel Herodes des Großen (Sohn des hingerichteten Aristobul, eines Stiefbruders der oben genannten Fürsten)!. Er ist der in Apg 12 genannte Herodes, der König (von Jerusalem und Judäa), der aber nur drei Jahre regierte und durch ein Gottesgericht im Jahre 44 starb. In der Zeit vor seiner Regierung wird er geschichtlich als „unsteter Gauner“ geschildert, sein Leben war höchst „bewegt“, ob es ihn nun als Schmeichler am Hofe des römischen Kaisers, des grausamen Kaligula (vor Nero)!, oder als Marktaufseher (!)! in Tiberias sah! Ein König mit einer Vergangenheit ohnegleichen im schlimmsten Sinne, selbst in einer solchen Familie wie der eines Herodes, etwas zu Auffälliges! Sauerteig überall auf der ganzen Linie des Hauses! Nun also, er starb, wie uns das in Apg 12 dramatisch geschildert wird, eines furchtbaren Todes! Sein Sohn ist dann der 5. in der Schrift genannte (Herodes) Agrippa II., der Urenkel von Herodes dem Großen, dessen (Agrippas) leibliche Schwester Bernice war. Von ihm (Agrippa) und von Bernice ist in Apg 25 und 26 die Rede, und er macht dort, vor dem gewaltigen Paulus in Ketten, einen nicht so schlechten Eindruck wie die übrigen Angehörigen des Hauses Herodes, möchten wir sagen, ja es scheint, als sei er dem Christentum nicht gar so fern gewesen (26,27), aber auch hier „Sauerteig“: „Beinahe, nur nicht ganz!“ Wir werden noch sehen, wie dies mit ein Kennzeichen von dem „Sauerteig des Herodes“ ist! - Dieser Herodes Agrippa II., dessen dritte Schwester Drusilla das Weib des römischen Landpflegers Felix war (Apg 24,24), war geschichtlich der letzte Herodes, er starb spät, wohl erst nach 93 (bis gegen 99), sein Herrschaftsgebiet aber war zunächst durch die Römer sehr klein gemacht, es lag im wesentlichen in dem Teile, den einst sein Großonkel Herodes Philippus (Nr. 3)! gehabt hatte, doch bekam er später noch Einfluß in Jerusalem, bis der schreckliche römische Krieg, in dem auch Jerusalem zerstört wurde, alle seine Herrschaft vernichtete (70 n. Chr).. Er selber ging nach Rom. - Ob er nicht noch manchmal an jene Entscheidungsstunde vor dem Apostel Paulus gedacht haben mag, in der er „beinahe ein Christ“ wurde?! „Beinah' reicht nicht hinan, nun geht der Jammer an: Ewig zu spät!“
Ich hoffe, mit diesem kurzen Abriß aus der Geschichte der Familien des Herodes manchen Lesern einen kleinen Dienst getan zu haben, denn wie ich aus häufigen Fragen weiß, herrscht im allgemeinen über diese Dinge viel Unklarheit, und einige sind leicht geneigt, mehrere „Herodesse“ als dieselben Personen anzusehen, wobei sie natürlich stets in neue Schwierigkeiten geraten. Es ist auch durchaus nicht gleichgültig, wie die Sache verlaufen ist, und manches aus der Heiligen Schrift wird einem erst klar, wenn man ein wenig von Geschichte und Geographie (Landeskunde) und Kultur des Landes Palästina kennt.
Und nun zu der Frage: „Was ist unter dem „Sauerteig des Herodes“ zu verstehen?“
Daß es sich da zunächst nur um den Herodes handelt, von dem der Herr spricht, also in der obigen Aufstellung Nr. 2: Herodes Antipas, das habe ich schon zur Genüge betont. Daß aber darüber hinausgehend alles, was den Namen „Herodes“ trägt, in gewisser Weise Sauerteigscharakter an sich trägt, das wird nach obigen Ausführungen auch wohl einleuchtend sein! „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm!“ „Herodes“ heißen - bedeutet Herodeswesen zu tragen, und das ist nun mal Sauerteig in seiner inneren Zusammensetzung sowie in seinen Wirkungen. Natürlich ist nicht, wie bei den Pharisäern und Sadduzäern von ihrer Lehre, von einer „Lehre des Herodes“ zu reden. Das tut der Herr ja auch nicht, Er sagt auch nicht, daß der „Sauerteig des Herodes“ wie der der Pharisäer „Heuchelei“ sei, Er gibt überhaupt keine weitere Erklärung! Er warnt einfach und bestimmt vor dem „Sauerteig des Herodes“ (Mk 8,15) und überläßt Seinen Jüngern, sich darüber klar zu werden, was unter diesem „Sauerteig“ zu verstehen sei. Wir müssen daher in einer anderen Weise versuchen, der Frage auf den Grund zu kommen, was im besonderen unter dieser Art „Sauerteig“ zu denken sei, vorzüglich doch auch im Hinblick darauf, daß die schlichten Jünger des Herrn gar nicht allzu viel Gelegenheit haben konnten, mit dem König Herodes und somit mit seinem „Sauerteig“ in Berührung zu kommen!
Man könnte vielleicht kurzerhand, statt auf die Lehre auf das Leben weisend, die üppige Genußsucht des Königs als den Sauerteig bezeichnen, vor dem die Jünger des Herrn sich hüten sollten. Aber, wie schon gesagt, ob diese wohl in die Gefahr kamen, solchen Dingen zu erliegen? Oder man nennt die sittliche Ziellosigkeit als „Sauerteig des Herodes“ - um sich dann wieder zu fragen: Sollten die Gläubigen solchen Dingen wirklich anheimfallen? Hier freilich wäre es ja schon eher möglich, und wenn man dann noch hinzufügt, daß der „Sauerteigs“charakter sich darin zeigte, daß ein Herodes sich als König eben keiner irdischen Gewalt unterstellt wußte und deshalb frech drauflos sündigte, so könnte man in den Jünger des Herrn insofern ein Gegenstück finden, als auch sie vermöge ihrer geistlichen Stellung hoch über anderen standen und darum sich auch nicht dem Urteil anderer zu beugen brauchten; - solche Freiheit aber mache leicht zügellos. Aber das wäre doch wohl etwas gesucht und würde dem sittlichen Ernst der Jünger Jesu nicht gerecht, fleischliche Zügellosigkeit und Genußsucht, so böse diese Dinge auch sind, sind doch wohl nicht die ersten Gefahren, vor denen Gläubige gewarnt werden müssen, wenngleich sie Gefahren sein können und z. B. in Korinth auch waren (1Kor 5 u. 6)!. Aber solche Sünden waren bei Herodes und sind doch auch heute wieder zu offen vor aller Welt daliegend und bekannt, als daß sie gerade mit „Sauerteig“, d. h. mit dieser doch nur geheim wirkenden bösen Kraft verglichen werden müßten, wenn sie es auch können. Viel eher könnte man das den „Sauerteig des Herodes“ nennen, daß sich bei ihm, und seinem Vater auch, solch Durcheinander von Religion und Fleischesdienst zeigte, daß man bei ihm geradezu von einem „Gemenge von Juden- und Heidentum, von Laster und Gottesdienst, von abergläubischer Scheu vor Gott und wilder Begier, die jeden Zügel von sich warf in öffentlicher Deutlichkeit“ reden kann (A. Schlatter). Aber, so frage ich wiederum, ist solch Gemisch von Religion und Fleischeswesen geheimer, im Verborgenen wirkender „Sauerteig“, dessen Verderben erst offenbar wird, wenn's zu spät ist? Böse ist so etwas, sehr böse, und eine Warnung vor solcher Verquickung von Religion und Sünde ist wohl am Platze (2Kor 6,14-18), aber „Sauerteig“ ist vielleicht noch etwas mehr!
Ich glaube nämlich, daß wir den „Sauerteig des Herodes“, der nicht, wie manche meinen, dem der Sadduzäer gleichzustellen ist (weil in Matthäus an der gleichen Stelle „Sadduzäer“ stehe), leicht finden können, wenn wir zwei Kapitel im gleichen Buch des Evangelisten Markus zurückblättern und die nur hier bei Markus so ausführlich berichtete Geschichte der Enthauptung des Johannes genau durchforschen. Wir finden dann Züge, die bei Matthäus nicht zu sehen sind in seiner Darstellung (Mt 14,1-13, Mk 6,14-29). Das, worauf ich glaube hinweisen zu sollen, ist geschrieben in Mk 6,20. Was steht doch alles in diesem einen Verse! Lassen wir es kurz an unseren Augen vorüberziehen: 1. Herodes fürchtete den Johannes, 2. er wußte (welche Verantwortung)!, 3. daß Johannes ein gerechter Mann war, 4. daß er ein heiliger (für Gott Abgesonderter, ein Nasir) war, 5. er hielt ihn sozusagen in Schutzhaft oder verwahrte ihn geradezu für sich selbst, um mit ihm umgehen zu können, 6. er hörte ihn, 7. ja, er hörte ihn gern! 8. und dann tat er vieles! Das sind acht Tatsachen von erschütternder Bedeutung, und hier liegt m. E. ein Hinweis auf den „Sauerteig des Herodes“. Ganz ähnlich wie bei seinem Vater war es auch hier: er hörte, und er tat! Herodes der Große hörte die Magier auch (Mt 2), allerdings nicht aus reinen Beweggründen, sondern aus heuchlerischen, und dann handelte er nach seines Herzens Gutdünken. Und sein Sohn, dieser durch Laster und Leidenschaft entnervte Nachkomme seines ihm nur mit bösem Beispiel vorangegangenen Vaters? Er hörte auch die Wahrheit, ja, er hörte sie gern, und er tat dann vieles, aber er tat nie das, was die Wahrheit von ihm verlangte, er tat nie Buße, er tat nie alles, was Johannes ihm in Gottes Auftrag sagte, und so betrog er sich selbst, so spielte er mit der Wahrheit, und sein Tun war auch weiter nichts, wie bei seinem Vater ein Handeln nach den Gelüsten seines Herzens! Er hörte die Wahrheit, ja er hörte sie gern, wenn dieser größte Prophet des Alten Bundes (Lk 7,28) sie ihm verkündete, aber er tat nicht danach, sondern er spielte mit dem Gehörten. Vielleicht rühmte er sich gar dessen, was er alles täte auf das Hören des Johannes hin, aber nie tat er, was er sollte. Und das ist „Sauerteig“ in seiner schlimmsten, gefährlichsten Form, wenn man weiß, was man zu tun hat, aber sein Gewissen einlullt mit all dem, was man tut, und sich daran genügen läßt, ohne daran zu denken, daß die Forderungen der Wahrheit ehern sind und nicht ungestraft umgangen und beiseite geschoben werden! Was war all sein Tun? Nichts, denn der Teufel hielt ihn doch fest an dem, was er wider besseres Wissen nicht tat, bzw. was er wider die Wahrheit festhielt: sein unerlaubtes Verhältnis zur Herodias! Und dieser Sauerteig des Spielens mit der Wahrheit wie auch des Spielens mit der Sünde, der brachte ihn in die Lage, einen gottlosen Eid halten zu müssen trotz tiefer Betrübnis (V. 26)!. Das Böse, der abscheulich wirkende Sauerteig seiner gebrochenen Stellung zu der erkannten Wahrheit, wirkte sich so aus, daß er nicht mehr wußte, welchen Weg er gehen sollte, und wenn er's wußte, daß er ihn nicht mehr gehen konnte, - und so fiel das Haupt dessen, aus dessen Munde er so kostbare Wahrheiten oft, gern gehört hatte; aber er hatte mit diesen gespielt, und nun war kein Ausweg mehr für ihn da: Das Verderben nahm seinen Lauf, nachdem es so trefflich durch die unterwühlende Wirksamkeit des „Sauerteigs“ vorbereitet war.
Also, ich sehe in dem „Sauerteig des Herodes“ neben all dem vorher Angedeuteten, was man je nach Anschauung sicher mit diesem Ausdruck auch verbinden darf, hauptsächlich das, daß Herodes wider die Wahrheit, wider besseres Wissen um dieselbe, mit ihr aus Halbherzigkeit und Furcht vor Konsequenzen (auch aus „Menschenfurcht“, Spr 29,25)! gespielt hat (und damit auch mit seiner Seele)!, so daß er wohl vieles - Bequemere! - tat, aber nicht das, worauf es ankam. Und als dann eine Entscheidungsstunde für ihn kam, da war er unfähig, auf die Seite der Wahrheit zu treten, weil sein Herz nicht ihr gehörte, sondern erfüllt war mit Halbheiten und einem Hin und Her von „Ja und Nein“ zu Sünde, Leidenschaft und Verbrechen! Meinen wir etwa, vier Wochen zuvor hätte Herodes auch nur dem Gedanken Raum geben können - wenn die Herodias das auch wünschte -, den Johannes zu töten?! Gewiß nicht! Aber der „Sauerteig“ der halb erfüllten Forderungen der Wahrheit, der „Sauerteig“ der Unentschiedenheit, des Tuns und des Nichttuns der Wahrheit, der „Sauerteig“ des „Ich will“ und „Ich will nicht“, der „Sauerteig“ der Furcht vor Folgen und vor Menschen usw. usw. hatte allmählich seine arme Seele in einen solchen Widerstreit der Gefühle gebracht, daß der Teufel mit ihm ein leichtes Spiel hatte, als es ihm gelang, seine Sinnlichkeit zu erregen.
Ja, das ist ein entsetzlich wirkender „Sauerteig“: Halbherzigkeit wider besseres Wissen, Halbheit, Unentschiedenheit wider die erkannte Wahrheit! Da macht einem der Teufel bald alles plausibel, und man sieht nicht mehr links und rechts genau! An diesem „Sauerteig“ ist wohl auch ein Judas Iskarioth zugrunde gegangen; und - meine Geliebten - ob uns, den Seinen heute, diese Art von Sauerteig noch Schaden zufügen kann? Ob die Warnung des Herrn („Hütet euch vor dem Sauerteig des Herodes!“) auch uns heute noch etwas zu sagen hat? Wir werden es sehen, wenn Er Gnade schenkt, aber ehe wir darauf noch ein wenig eingehen, laßt uns uns heute zum Schluß fragen: Wem gehört unser Herz? Laßt uns Ps 119 auf uns wirken lassen, damit wir mit „ganzem Herzen“ auf Seine, des Herrn Seite, treten und nie dem „Sauerteig des Herodes“, dem Sauerteig der Unentschiedenheit, der Halbheit, der Lauheit gegen Seine Wahrheit (Laodicäa! Off 3,14 ff.)! Eingang gewähren, uns zum Schaden und dem Herrn , des wir sind, zur Unehre! Er bewahre uns in Gnaden davor! „Hütet euch vor dem Sauerteig!“
F. K. (Schluß folgt, s. G. w).