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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 21 - Jahrgang 1936
Zur JahreswendeZur Jahreswende
Wieder stehen wir am Anfang eines neuen Jahres. Wen beschleicht nicht Furcht, wenn er in die dunkle Zukunft sieht und an all die Not denkt, die gleich einer Wolke drohend über den Völkern wie auch über dem Leben der einzelnen steht?! Wie tritt uns beim Rückblick gerade in der Jahreswende die Ungewißheit und Unsicherheit alles Irdischen doch so recht vor Augen!
Viele sahen ihre Hilfsquellen versiegen - ihre Gesundheit und Kräfte schwinden - verloren unverschuldet Arbeit und Brot. Ein Bangen beschleicht ihr Herz, wenn sie wie einst die Jünger ihre Denare zählen - auf die vorhandenen Brote und Fische blicken und dann feststellen müssen: „Es reicht nicht hin, auf daß ein jeder etwas weniges bekomme.“ (Joh 6,7-9) Da blickt das sorgenschwere Herz bange in die Zukunft und fragt: „Was wird das neue Jahr uns bringen?“
Bekommen wir auch keine Antwort auf solche Frage, so hören wir doch wie eine Stimme aus dem Himmel das Wort unseres Gottes: „Ich will dich nicht versäumen, noch dich verlassen!“ (Heb 13,5) Ja, Dank sei dem Herrn, auch heute noch erfahren wir es wie einst die Jünger, daß fünf Brote und zwei Fische in Jesu Händen hinreichen, nicht nur uns, sondern Tausende zu sättigen! Ist der Herr bei uns und mit uns, dann kann uns das Dunkel der Zukunft nicht schrecken; der Glaube erfaßt Ihn und spricht kühn: „Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?“ (Heb 13,6) Auch wenn unser Weg hinab ins Tal des Todesschattens geht - wir fürchten nichts Übles, Sein Stecken und Sein Stab, sie trösten uns. (Ps 23)
Wohl uns, der Herr ist unsere Zuflucht! Er bleibt unsere Burg, in der wir uns bergen, wenn die Ströme kommen und die Winde wehen. Alle, die je Ihm vertrauten, wurden nicht beschämt. Sollten wir Ihm nicht vertrauen? Bei Ihm ist keine Veränderung, Er bleibt derselbe in Seiner Liebe und Treue - und ein Glaubensblick auf Ihn macht unser Herz still.
Getrost gehen wir ins neue Jahr. Wir haben Sein Wort: „Ich bin bei euch alle Tage!“ Und nicht nur diese Verheißung haben wir aus Seinem Munde, sondern auch die köstliche Zusage: „Siehe, Ich komme bald, und Mein Lohn mit Mir!“ (Off 22,12) Laßt uns deshalb mit dem alten Jahre alle Lässigkeit im Werke des Herrn - alle Lauheit im geistlichen Leben ablegen! Laßt uns vergessen, was dahinten ist und uns ausstrecken nach dem, was vor uns liegt! Bald kommt der Herr, und mit Sehnsucht rufen wir: „Amen; komm, Herr Jesus!“ (V. 20)
A. v. d. K.
Erstellt: 23.05.2024 21:55