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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 19 - Jahrgang 1934
Unsere Gebete (4)Unsere Gebete (4)
4. Zu wem beten wir?
Wir beten zu unserem Herrn Jesus Christus, dem Sohne Gottes, welcher unser Retter, unser Heiland, der Tilger unserer Sünden ist. Steht doch geschrieben: „Daß in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, daß Jesus Christus Herr ist, zur VerHerrlichung Gottes, des Vaters.“ (Phil 2,10.11) „Und alle Engel Gottes sollen Ihn anbeten.“ (Heb 1,6) In der Herrlichkeit wird Ihm, dem Lamme, Anbetung von den Erlösten und Huldigung von der Engelwelt und von jedem Geschöpf (Off 5,8-14). Unsere Anrede für den Herrn sollte stets eine ehrerbietende sein. Niemals sollten wir Ihn nur mit „Jesus“ anreden, oder Ihn gar etwa als unseren „Bruder“ bezeichnen. Wenn Er die Seinen in Liebe und
Gnade als Seine Brüder bezeichnet, so sollten wir nicht den Schluß hieraus ziehen, daß wir Ihn, den Herrn über alles, gleicherweise so anreden oder bezeichnen könnten. Wenn wir Ihn auch als den Vertrauten unserer Herzen kennen und lieben, so sollte aber doch die Ehrerbietung nicht darunter leiden.
Wir beten zu unserem Gott und Vater. Der Herr Jesus Selbst leitete die Jünger an, zu Seinem Vater zu beten: „Betet ihr nun also: Unser Vater ...“ (Mt 6,9) Der Vatername erinnert uns besonders an unsere Kindesstellung und an die große Liebe, mit welcher wir geliebt sind und geliebt werden in Ewigkeit, und an das Vaterhaus droben, unser ewiges Heim. Der Apostel schreibt: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ...“ und: „Dieserhalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus.“ (Eph 1,3; 3,14) Nicht im knechtischen Geiste sollen wir, sondern in kindlichem Geiste dürfen wir beten (Röm 8,15). Dennoch sollten wir es nicht an der nötigen Ehrfurcht fehlen lassen. Wenn der Sohn Gottes in Seinen Gebeten Seinen Vater mit nur „Vater“ anredet, so ist das geziemend, denn der Sohn ist Gott, und der Vater ist Gott. Wenn wir aber die gleiche kurze Anrede gebrauchen wollten, so dünkt es mich, ist es nicht geziemend. Es dürfte wohl schicklicher sein, etwa die Anrede „Unser Vater“ oder „Unser Gott und Vater“ zu gebrauchen.
Zu dem Heiligen Geist persönlich zu beten finden wir in der ganzen Heiligen Schrift keine Anweisung; wohl aber sollen wir im Heiligen Geiste beten (Jud 20). Der Heilige Geist ist Gott, der Sachwalter, der Geist der Wahrheit, welcher uns in die ganze Wahrheit leiten will (Joh 16,7.13). Er will uns auch in unserem Wandel leiten (Röm 8,14). Auch verwendet Er Sich für uns Gott gemäß. (Röm 8,26.27) Und Er bleibt bei uns in Ewigkeit. (Joh 14,16)
Die Heilige Schrift lehrt uns auch, unser Anliegen „vor Gott“ kundwerden zu lassen (Phil 4,6). Wenn wir zu Gott beten, so können wir Gott, unseren Vater, oder Gott, den Sohn, oder auch Gott in Seiner vollen Offenbarung als Vater, Sohn und Heiligen Geist im Sinne haben. - Möchten wir allezeit die Namen unseres Gottes im Vertrauen, aber auch in heiliger Ehrfurcht nennen in unseren Gebeten!
O. D.
Erstellt: 16.05.2024 22:02, bearbeitet: 27.10.2024 22:14