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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 16 - Jahrgang 1931
3Mo 23,22-23 - Die Feste Jehovas - Ein Zwischenraum (6)3Mo 23,22-23 - Die Feste Jehovas - Ein Zwischenraum (6)
Ein Zwischenraum.
Zwischen Pfingsten und dem dann folgenden Feste liegt ein langer Zwischenraum. Pfingsten fällt in die erste Hälfte des dritten Monats, und dann folgt kein Fest wieder bis zum ersten Tage des siebenten Monats.
Das gegenwärtige Zeitalter.
Also der größere Teil des dritten Monats, der ganze vierte, fünfte und sechste Monat verstreichen, ohne daß unsere Aufmerksamkeit auf irgend etwas Besonderes gelenkt wird.
Zwei weitere Dinge jedoch lassen uns den besonderen Charakter und die Bedeutung dieses langen Zeitabschnitts erkennen. In bezug auf das Pfingstfest wurden die Tage vom Passah aus gerechnet. Das Passah mußte am vierzehnten Tage des ersten Monats geschlachtet werden, und am folgenden Tage begann dann das Fest der ungesäuerten Brote. An dem Tage nach dem Sabbat (der in diese Passah-Woche fiel) wurde dann die Erstlingsgarbe von der neuen Ernte vor Jehova gewoben, und von diesem Tage an wurden dann fünfzig Tage weitergezählt zum Pfingstfeste hin. Nun laßt uns weiter beachten, daß vom Pfingstfeste ab bis zum nächsten Fest keine bestimmte Anzahl von Tagen gezählt werden sollte, sondern daß das nächste Fest immer am ersten Tage des siebenten Monats stattzufinden hatte ohne Rücksicht auf die Länge der Zeit, die zwischen diesem und dem Pfingstfest liegen mochte. Dies führt uns zu dem besonderen Charakterzug, den diese Zwischenzeit trug, nämlich daß dieselbe unbestimmt in der Länge, also Jahr für Jahr verschieden war.
Ein Blick auf die Zeichnung, die wir dem Januarheft beifügten, läßt uns den Grund dafür erkennen. Der vierzehnte Tag des ersten Monats, an welchem das Passah geschlachtet werden mußte, konnte natürlich auf jeden Wochentag fallen. Wenn der vierzehnte Tag auf einen Freitag fiel, so war der nächste Tag (der fünfzehnte) ein Sabbat, und die Webegarbe mußte dann am folgenden (also am sechzehnten) dargebracht werden. Nehmen wir aber an, der vierzehnte Tag fiele auf einen Samstag, so würde der erste Sabbat danach auf den einundzwanzigsten des Monats fallen und die Webegarbe würde erst am zweiundzwanzigsten dargebracht werden können. Da nun das Pfingstfest immer fünfzig Tage nach der Darbringung der Webegarbe fiel, so mußte dieses Fest dementsprechend auch in den Daten wechseln und konnte somit auf verschiedene Tage oder Daten des dritten Monats fallen. Das Fest des Posaunenhalles dagegen konnte nie wechseln, sondern mußte stets am ersten Tage des siebenten Monats gefeiert werden, so daß infolgedessen der Zeitraum zwischen Pfingsten und dem Feste des Posaunenhalles, wie wir gezeigt haben, unbestimmt und verschieden war.
Eine Wartezeit.
Aus dem oben Gesagten erkennen wir schon etwas von der Bedeutung dieser langen Zwischenzeit. Sie begann mit Pfingsten und endete mit dem Erschallen der Posaunen. Dies läßt uns außer Zweifel, daß wir in diesem unbestimmt langen Zeitraum ein Bild von unserem gegenwärtigen Zeitalter haben, welches mit dem Pfingsttage begann und mit dem Herniederkommen des Herrn vom Himmel mit der Posaune Gottes enden wird, denn mit Pfingsten begann das gegenwärtige Zeitalter, in welchem die Gemeinde durch die Predigt des Evangeliums aus der Welt herausgerufen wird. Die unbestimmte Länge der Zeit von Pfingsten bis zum Fest des Posaunenhalles ist auch ein Bild von der Wahrheit, daß dieser Zeitabschnitt keine Zusammengehörigkeit mit den „Zeiten und Zeitpunkten“ hat, die mit der jüdischen Prophetie verbunden sind. Dies letztere wird noch befestigter dadurch, wenn wir uns erinnern, daß die Tage dieser Zwischenzeit nicht mehr wie sonst von einem früheren Ausgangspunkt gezählt werden, wie es bei den prophetischen Zeitpunkten der Fall ist. Wir sehen, diese ganze Zeitperiode trägt den Stempel mehr der Erwartung des kommenden Posaunenhalles als des sich Befassens mit dem Vergangenen.
Sechs vollendete Monate.
Aber es ist noch ein anderer Punkt, an dem wir nicht vorübergehen dürfen; obgleich (wie wir gesehen haben) die Zeit zwischen Pfingsten und dem Tage des Posaunenhalles von unbestimmter Länge ist, so umfaßt sie doch mit der vorangegangenen Zeit zusammen volle sechs Monate des Jahres.
Diese Tatsache erinnert uns an das, was wir auf Seite 8 unter der Überschrift „Eine neue Grundlage“ bereits sagten, nämlich, daß Gott den siebenten Monat Abib zum ersten Monat des Jahres machte und damit gewissermaßen die bereits voraufgegangenen sechs Monate auslöschte.
Jene sechs Monate waren ein Bild von der Prüfungszeit des Menschen, ehe die Fülle der Zeit gekommen war, da Gott Seinen Sohn sandte. Diese Probezeit diente nur dazu, die völlige Unbrauchbarkeit und Unfähigkeit des Menschen zu erweisen, so daß eine Beziehung auf Grund des ersten Bundes zwischen Menschen und Gott nicht möglich war.
Gott strich deshalb diese sechs Monate wie mit einem Federstrich aus und begann, als Er den siebenten Monat zum ersten Monat des Jahres machte, einen ganz neuen Anfang, indem Er das Passahlamm zur Grundlage Seiner Beziehungen mit einem erlösten Volke machte.
Wenn wir nun einen Vergleich zwischen diesen zwei Abschnitten von je sechs Monaten ziehen, welch ein Gegensatz enthüllt sich da unserem Blick! Der erste Abschnitt von sechs Monaten (die Gott beendete, als Er den siebenten Monat zum Anfangsmonat eines neuen Jahres machte) redet von dem Dichten und Trachten der Menschen, und er diente dazu, zu zeigen, daß der Mensch nichts hervorzubringen vermochte, was vor Gott tauglich war, um es annehmen zu können. Die Folge war, daß alles dem Gericht Gottes verfiel. Der zweite Abschnitt von sechs Monaten, welcher uns den Charakter und die Folgen der Erlösung zeigt, führt uns in gerader Linie zu dem Feste des Posaunenhalles, einem Feste, über dessen Bedeutung wir kaum noch im Zweifel sein können und von dem wir, so Gott will, in den nächsten „Handreichungen“ reden werden.
Fortsetzung folgt, s. G. w.
Erstellt: 25.04.2024 21:41, bearbeitet: 17.11.2024 21:40