Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 13 - Jahrgang 1928
1Kor 13 - Liebe (4)1Kor 13 - Liebe (4)
Die Liebe hofft alles.
Der Herr Jesus ist der Grund ihrer Hoffnung; Er ist die Person, auf die sie sich stützt in bezug auf die Gegenwart und Zukunft. Im Hinblick auf Ihn hofft und erwartet sie den Sieg Seiner Gnade, auch da, wo das menschliche Auge die Hoffnung aufgeben möchte. Welch eine Kraft geht aus dem Hoffen dieser Liebe hervor! Ihre große Hoffnung aber ist gerichtet auf Sein Kommen. Die Liebe wünscht Ihn zu sehen, wie Er ist (1Joh 3,2). Sie hofft völlig auf die Gnade, die uns gebracht wird bei der Offenbarung Jesu Christi (1Pet 1,13). Sie hofft auf die Erlösung dieses Leibes der Niedrigkeit, wenn Er kommt, und rühmt sich in Hoffnung der Herrlichkeit Gottes (Röm 5,2). Gott ist es, der solche Hoffnung in unseren Herzen wirken will, denn Er ist „der Gott des Hoffnung“. Diese Hoffnung ist nicht gleich der Hoffnung der Welt. Das Hoffen der Welt gründet sich auf Meinungen und Denken, ja oft nur auf einen leeren Wahn. Manche hoffen, einmal in den Himmel zu kommen, weil Gott ein Gott der Liebe sei und man immer rechtschaffen gewesen und die althergebrachten, religiösen Gebräuche festgehalten habe.
Die Hoffnung, die Gott uns gegeben hat, ist ein Wissen und Harren, das sich auf Gott Selbst stützt (Röm 8,24.25; 1Joh 3,2.3), denn Gott steht für Sein Wort ein. Er kann nicht lügen. Welch ein kostbarer Trost! Welch wunderbare Gnade! Er Selbst gibt uns die Belege Seines Wortes in die Hand, auf die wir uns verlassen können. Ein Kind setzt seine Hoffnung und Erwartung auf seine Eltern, und wir dürfen alle Hoffnung auf den lebendigen Gott setzen. Die Liebe hofft alles.
Die Liebe erduldet alles.
Der Herr erduldete für die vor Ihm liegende Freude das Kreuz (Heb 12,2.3). Er erduldete von sündigen Menschen Haß, Spott, Hohn, Schmach, Geißelung und zuletzt das Kreuz. Er, der Reine, der Heilige, wurde unter die Übeltäter gerechnet. Er erduldete es, daß man Ihn gefangen nahm und band, daß man Ihn vor ein menschliches Gericht stellte, verhörte, anklagte, schließlich verurteilte und hinrichtete. Gepriesen und angebetet sei Sein Name! Denn es ist für uns nicht faßbar, daß Er, der Sohn Gottes, der Schöpfer und Erhalter alles Bestehenden, der Richter der Lebendigen und der Toten, dieses alles erdulden konnte.
Die Propheten des Alten Bundes erduldeten viel Leid um ihres Zeugnisses willen, und besonders viel erduldete der Apostel Paulus (2Kor 11,23-33).Die Hebräer erduldeten den Raub ihrer Güter mit Freuden (Heb 10,32-34). Viele treue Zeugen des Herrn im Mittelalter erlitten den Tod. Auch in unserer Zeit haben viele Kinder Gottes in Rußland ihr Leben gelassen um des Glaubens willen. Vielleicht haben auch wir manches zu erdulden von unseren ungläubigen Angehörigen oder Arbeitskollegen oder Vorgesetzten oder Herrschaften um des Glaubens willen. Der Herr ermuntert uns: „Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn isr groß in den Himmeln“ (Mt 5,12).
Es kann sein, daß wir auch manches nicht um des Glaubens willen, sondern aus anderen Gründen zu erdulden haben. Vielleicht hat der Herr ein Kreuz auf uns gelegt in Form von Krankheit - vielleicht zu unserer Bewahrung (2Kor 12,7-9) oder Erziehung, weil Er mit uns handelt als mit Söhnen (Heb 12,4-11; Joh 15,1.2) oder zu Seiner Verherrlichung (1Pet 1,6.7; Joh 11,1-4). - Die Liebe erduldet auch Ungerechtigkeiten von Seiten der Obrigkeit.
Es dünkt uns nicht leicht, „alles“ zu erdulden. Auch der Schreiber dieser Zeilen bekennt, wie weit er davon entfernt ist, in Liebe alles zu erdulden, sei es aus der Hand von Menschen oder auch von Brüdern und Schwestern oder unmittelbar aus der Hand unseres treuen Herrn . Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen. Die Liebe erduldet alles. - Möchte der Herr uns helfen, die Kennzeichen wahrer Liebe mehr und mehr zur Schau zu tragen!
(Forts. folgt s. G. w).
O. D.
Erstellt: 20.03.2024 14:05, bearbeitet: 16.07.2025 14:48
Quelle: www.clv.de