verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Inhaltsverzeichnis
verschiedene Autoren
Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
Christliche UnterhaltungChristliche Unterhaltung
Christliche Unterhaltung wird selbst in gläubigen Kreisen leider zu wenig geübt und gepflegt. Warum scheint es soviel leichter zu sein, über diese und jene Beschäftigung, über das Wetter, über Tagesfragen und Politik als über die wichtigen geistlichen Angelegenheiten und das Wohl oder Wehe des inneren Lebens sich zu unterhalten?
Ist es nicht traurig, daß man so wenig Häuser, Familien und Kreise findet, in welchen wahrhaft christliche Unterhaltung gepflegt wird? Ach, wie oft wird mehr über Geschwister geredet als von dem HErrn!
Und doch ist gerade die christliche Unterhaltung über unsere heiligsten Güter, die gegenseitige Mitteilung über unsere Erfahrungen im Glaubensleben ein Mittel zur Förderung und Stärkung des inneren Lebens. Und es gefällt auch dem Herrn. In Maleachi 3,16 lesen wir: „Die Gottesfürchtigen reden miteinander und trösten einander, und der Herr höret es.“ Das heißt, der Herr hat Wohlgefallen und Freude daran.
Wieviel mehr würden Kinder Gottes in ihrem täglichen Leben die Gegenwart des Herrn verspüren und gesegnet werden, wenn sie mehr untereinander über den Herrn sich unterhalten und so einander erbauen würden im geistlichen Leben! „Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über.“ Liegt darin nicht, daß, wenn jeder Gläubige bestrebt wäre, das innere Leben zu pflegen und mit göttlichen Dingen sich viel zu beschäftigen, es ihm beim Zusammenkommen mit anderen Gläubigen Bedürfnis sein würde, von dem, was sein Innerstes bewegt, von seinen Erfahrungen im Herrn zu reden?
Die stockende Unterhaltung, wenn das Thema auf geistliche Dinge und Erfahrungen kommt, läßt den Schluß zu, daß das persönliche geistliche Leben von den meisten Christen allzu wenig gepflegt wird, daß es ihnen zu fremd und unbekannt ist, als daß sie viel darüber reden könnten. Das deutet hin auf eine beklagenswerte Geistesarmut, auf ein kümmerliches Gemeinschaftsverhältnis mit dem Herrn.
Mögen doch die geistlichen Dinge, unser Verhältnis zum Herrn, die Vertiefung in Gottes Wort und Wahrheit den Gläubigen wieder so wichtig werden, daß sie sich gedrungen fühlen, mit anderen ihre Gedanken, Empfindungen und Erfahrungen zu teilen! Es würde dann einer zur Erbauung des anderen im göttlichen Leben beitragen.
A. d. „Sendboten“.
Erstellt: 24.05.2024 23:14