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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 14 - Jahrgang 1929
1Sam 15 ; Est 8 ; Off 3 – „Kronen, verloren, gewonnen, in Gefahr“1Sam 15 ; Est 8 ; Off 3 – „Kronen, verloren, gewonnen, in Gefahr“
Ich möchte kurz auf die Folgen des Ungehorsams, des Gehorsams und der Abhängigkeit hinweisen, die dem Volke Gottes auf dem Wege durch diese Welt erwachsen. Gott stellt uns in den obigen Schriftstellen diese Folgen als Beispiel zur Ermahnung und Ermunterung vor Augen:
1. Ungehorsam bringt Verlust.
2. Gehorsam bringt Gewinn.
3. Abhängigkeit gibt uns Sicherheit.
Ungehorsam.
Gott ist nicht an unser Werk und unsere Arbeit gebunden; Er verliert nichts, wenn wir Seinen Willen nicht tun. Er kann andere gebrauchen, Seinen Willen auszuführen, wenn wir versagen; unser Verlust aber ist groß. Nur was Gottes Geist in uns wirken kann, hat Wert vor Gott. Das aber hebt unsere Verantwortlichkeit nicht auf, Gott gehorsam zu sein.
Als Saul über Israel als König regierte, sandte Jehova Samuel zu ihm und ließ ihm sagen: „So spricht Jehova der Heerscharen: Ich habe angesehen, was Amalek Israel getan, wie er sich ihm in den Weg gestellt hat, als es aus Ägypten heraufzog. Nun ziehe hin und schlage Amalek, und verbannet alles, was er hat, und schone seiner nicht.“ (1Sam 15,2.3) Der König Saul aber war ungehorsam und verschonte Agag und das Beste von Klein- und Rindvieh, alles, was in seinen Augen gut war. Und wiederum sandte Gott Samuel und ließ ihm sagen: „Wurdest du nicht, als du klein in deinen Augen warst, das Haupt der Stämme Israels? ... Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat Er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest ...“ „Jehova hat heute das Königtum Israels von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du“ (V. 17.23.28). In dieser Weise kennzeichnete der Heilige Gott des Königs Sünde, und in kurzem verlor er seine Krone.
400 Jahre waren vergangen, seitdem sich Amalek dem Volke Gottes, als es aus Ägypten zog, in den Weg gestellt hatte. Jetzt sollte Saul das Gericht über Amalek ausführen und die Amalekiter verbannen. 400 Jahre hatte Gott ihnen Zeit gelassen, Vergebung zu suchen. Jetzt war der Tag Seiner Langmut vorüber, und Saul sollte das Gericht ausführen. Gott übersieht in Seinem Walten nichts, was auf dieser Erde geschieht. Wir sehen dies an den Kenitern. Diese hatten im Gegensatz zu den Amalekitern in jenen Tagen den Kindern Israel Güte erwiesen, und Gott bewahrte sie, während Amalek verurteilt wurde. (1Sam 15,6)
Für die Gläubigen der Jetztzeit ist Amalek ein Bild von dem Fleisch unter der Herrschaft Satans. Gott hat das Fleisch gerichtet, und es soll in keiner Weise geschont, sondern in dem Tode gehalten werden. Wenn ein Kind
Gottes sich durch das Fleisch anstatt durch den Geist leiten läßt, so handelt es in Ungehorsam und erleidet Verlust.
Gehorsam.
Als Mordokai, der Jude, in der Burg Susan seinen Aufgaben in dem Palaste des Königs Ahasveros nachkam, hielt er sich im strikten Gehorsam an Gottes Wort. Er verweigerte, sich vor Haman, dem Amalekiter, dem Feinde des Volkes Gottes, zu beugen und ihm zu huldigen, obgleich dieser an Macht nächst dem Könige stand (Esther 3). Diese Treue Mordokais ist um so bemerkenswerter, wenn man bedenkt, daß ca. 900 Jahre vergangen waren, seitdem Amalek den Kindern Israels auf der Wanderung in ihr Land in den Weg getreten war. Die Folge seines Gehorsams war: „Und Mordokai ging von dem König hinaus in königlicher Kleidung von purpurblauer und weißer Baumwolle, und mit einer großen, goldenen Krone, und in einem Mantel von Byssus und Putpur; und die Stadt Susan jauchzte und war fröhlich. Den Juden war Licht und Freude und Wonne und Ehre zuteil geworden“ (Esther 8,15.16). So wurde die Treue und der Gehorsam Mordokais von Gott belohnt. Er gewann eine Krone und wurde erhoben, der Nächste des Königs zu sein, während Haman an dem Galgen aufgehängt wurde, den er für Mordokai bereitet hatte. (Esther 7,10)
Gottes Wort bleibt ewig. Es wird weder durch das Dahingehen von 1000 Jahren noch durch irgendwelche Zeitumstände verändert. Mordokai blieb klein in seinen eigenen Augen, während Saul groß in seinen Augen und damit eigenwillig wurde. „Gott widerstehet den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt Er Gnade.“ (1Pet 5,5)
Saul verlor seine Krone, Mordokai gewann eine Krone.
Abhängigkeit.
Einige sehr wichtige Schriftstellen für unseren Weg in den gegenwärtigen dunklen Tagen sind: „Siehe, Ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand zu schließen vermag; denn du hast eine kleine Kraft, und hast Mein Wort bewahrt und hast Meinen Namen nicht verleugnet ... Ich komme bald; halte fest was du hast, auf daß niemand deine Krone nehme! ... Wer überwindet, dem werde Ich geben, mit Mir auf Meinem Thron zu sitzen, wie auch Ich
überwunden und Mich mit Meinem Vater gesetzt habe auf Seinen Thron.“ (Off 3,8.11.21)
Eine Krone, ob sie nun wirklich oder geistig gedacht ist, ist das Höchste, was jemandem zuteil werden kann. Für uns Gläubige ist es sozusagen das Höchste. Wir sehen zuweilen Tannen, deren Wipfel verkümmert sind. Vielleicht wurde ihre Spitze irgendwie beschädigt oder zerbrochen. Sie wachsen weiter, aber ihr höchster Schmuck ist dahin; sie verloren ihre Krone. Möchten wir im Bewußtsein unserer Abhängigkeit Gnade und Kraft vom Herrn nehmen, fest zu halten, was uns anvertraut ist, um nicht unsere Krone zu verlieren!
Nicht mehr lange, und wir werden unsere Kronen niederwerfen vor dem Thron zu den Füßen des einen, der allein würdig ist, sie zu tragen. Er, unser Herr Jesus Christus, ist der einzige, der in vollkommener Abhängigkeit und Gehorsam durch diese Welt schritt. Aber Er hat uns ein Beispiel hinterlassen, daß wir Seinen Fußtapfen nachfolgen sollen. Seine Fußtapfen zeigen uns den Weg. Möchten wir uns durch Seine Gnade bewahren lassen vor dem Ungehorsam und in der Darreichung Seiner Kraft den allein sicheren Weg der Abhängigkeit und des Gehorsams wandeln, „bis Er kommt“!
N. (v. d. K).
Erstellt: 06.04.2024 11:08, bearbeitet: 15.11.2024 17:26