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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
Mt 24,35 - Das Wort unseres GottesMt 24,35 - Das Wort unseres Gottes
„Der Himmel und die Erde werden vergehen, Meine Worte aber sollen nicht vergehen.“ (Mt 24,35)
Wir Menschenkinder bedürfen auf unserem Wege so sehr der Ermunterung und der Ermahnung. Uns Gotteskindern gilt das in jeder Hinsicht. Wir sollten daher die Ermahnungen des Wortes nicht als eine unliebsame Angelegenheit ansehen, sondern in ihnen den besonderen Liebesbeweis der Vatergüte unseres Gottes erkennen. Er weiß, daß wir der Ermahnung bedürfen, und wir wissen, daß wir sie nicht entbehren können, wenn wir nicht Schaden leiden wollen am inwendigen Menschen.
Ist es nicht beschämend für das Volk Gottes, daß es in fast zweitausendjähriger Geschichte so wenig vom Kraftquell des Wortes aufgenommen hat? Es ist deshalb so nötig für uns, daß wir als die Begnadigten des Herrn uns immer mehr und immer wieder am Wort orientieren.
Denken wir einmal über die Entstehung und Ausbreitung unseres ewigen Gotteswortes nach! Anders als jedes andere Buch der Welt ist seine Geschichte. Nicht - wie es in der Regel der
Fall ist - nur eine kurze Zeit im Mittelpunkt des Interesses einer kleinen oder großen Öffentlichkeit stehend, hat die Bibel ihren Weg genommen, sondern je länger desto mehr hat sie die Augen der Weltöffentlichkeit auf sich gelenkt. Nicht nur ein Volk der Erde befaßt sich mit ihr, nicht nur eine Zeitperiode zog sie in ihren Bann; nein, ihre Frische und Klarheit erfüllt je länger je mehr die Herzen und Häuser der Menschen. Sie ist nicht in kurzer Befristung entstanden, denn mehr als 1500 Jahre haben Männer Gottes geredet und geschrieben als gehorsame Werkzeuge Gottes, des Herrn.
Seit jenen Tagen der Reformation, als D. Martin Luther an die große Aufgabe der Bibelübersetzung heranging und die Bibel als das Wort Gottes und als unantastbares Programm Gottes ihren Siegeslauf über diese Erde begann, hat sie wie kein anderes Buch vor und nach ihr die Völker der Erde in ihren segensreichen Bannkreis gezogen, die ganze Welt beschäftigt sich mit ihr, muß zu ihr Stellung nehmen und in irgendwelche Beziehung zu ihr treten.
Unbestritten ist und bleibt die Bibel das meistverbreitete und meistgelesene Buch der Welt. In fast tausend Sprachen erquicken sich an ihrem köstlichen Inhalt die Völker und Stämme und Rassen der Erde und erfahren ihre befreiende und seligmachende Wirkung und Wahrheit. Über die ganze Erde spannt sich das Netz der Anbeter und Bekenner zum ewigen Gotteswort.
Zu allen Zeiten hat die Bibel auch scharfe Kritiker gekannt, jedoch: Ihre Kritiker sind gefallen und werden fallen, sie selbst aber als das über allen Strömungen und Meinungen der Menschen stehende Gotteswort ist geblieben und wird ewig bleiben, weil der Mund ewiger Wahrheit es selbst aussprach: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, Meine Worte aber sollen nicht vergehen.“
Uns aber soll nicht bange sein um die Zukunft des Wortes, wir wollen uns unverwandt zu ihm bekennen und es mit ihm halten. Darum: Mit dem Wort und durch das Wort immer für das Wort! Es sei und bleibe uns „unseres Fußes Leuchte und das Licht auf unserem Wege“. (Ps 119,105)
Herm. Bräutigam
Erstellt: 24.05.2024 23:14, bearbeitet: 28.10.2024 13:42