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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
1Tim 2,1-2 - Gebete für alle Menschen und Obrigkeiten1Tim 2,1-2 - Gebete für alle Menschen und Obrigkeiten
„Ich ermahne nun vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle, die in Hoheit sind.“ (1Tim 2,1.2)
Das Eintreten für andere im Gebet ist Priesterdienst. Unser Herr Jesus Christus, welcher „uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern Seinem Gott und Vater“
(Off 1,6), will, daß wir Priesterdienste praktisch ausüben. Deshalb diese besondere Ermahnung durch den Heiligen Geist, uns für alle Menschen und alle Obrigkeit im Gebet einzusetzen. Hier ist uns allen ein Dienst verordnet, von welchem wir wissen: Er ist „gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott“. (1Tim 2,3)
Gott sucht das Heil der Menschen, und wir sollen Mitarbeiter durch unsere Fürbitte sein. Welche Liebe unseres Gottes liegt doch in diesem Wort: „welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (V. 4). Unsere Fürbitte sollte deshalb auch aus einem Herzen der Liebe kommen. Unsere Gebete für die Menschen und für die, welche in Hoheit sind, sollten zuerst ihre Errettung zum Gegenstand haben. Doch nicht nur das, auch das Gesamtwohl der Menschen sollte uns am Herzen liegen. Die Schrift nennt keine besonderen Einzeldinge der Fürbitte. Es ist deshalb durchaus nicht ungeistlich zu nennen, wenn ein Bruder um Gnade zur Ernte, um fruchtbare Witterung oder um Frieden für unser Volk und für die Völker bittet.
Krieg und Frieden hat Gott in die Hand der Obrigkeit gelegt. Deshalb ist die Fürbitte für die Obrigkeit so sehr, sehr wichtig. Viel Weisheit bedarf die Obrigkeit bei den vorkommenden politischen Schwierigkeiten. Wir wissen ja, wie selbstsüchtig und rücksichtslos im allgemeinen obrigkeitliche Gewalten gegenüber anderen Völkern sind, daß selbst der Ruin oder der Untergang eines Volkes für nichts geachtet wird. Aber, Gott sei Dank, Er sitzt im Oberregiment, und Er will, daß wir als ein königliches Priestertum Anteil nehmen an dem Wohl und Wehe der Völker durch unsere Gebete. Unsere Gebete sind durchaus nicht überflüssig. Wie oft hat Gott mächtige Taten getan zufolge der Fürbitte.
Bei der Fürbitte sollten wir nicht nur an die höchste Obrigkeit unseres Vaterlandes denken, auch an die unterstellten Obrigkeiten, an die der Städte und Dörfer. Und nicht nur das, auch an die Obrigkeit der anderen Völker sollen wir denken, denn das Wort spricht von „allen, die in Hoheit sind“.
Die Obrigkeit bedarf nicht nur der Weisheit von oben in bezug auf ihr Verhalten zu anderen Völkern, sie bedarf vor allem der Weisheit zur Regierung des eigenen Volkes, sonderlich aber in Zeiten der Not. Laßt uns deshalb die Mahnung zur Fürbitte zu Herzen nehmen. Der Segen der Fürbitte fällt auf uns selbst zurück: „Daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und würdigem Ernst.“ (V. 2)
Nach dem eingangs genannten Worte sollten wir nicht nur für andere bitten, sondern auch danksagen. Wir sollen danksagen für die Güte unseres Gottes an allen Menschen und an der Obrigkeit. Ja, auch für die Obrigkeit selbst dürfen wir danken, ist sie doch Gottes Dienerin, den Menschen und uns selbst zum Guten. Sorgt doch gerade diese für den Frieden des Landes, für Ordnung und Wohlfahrt. - Doch an genannter Stelle ist vom Danksagen für andere die Rede. Der Ungläubige dankt Gott nicht. Deshalb sollen wir das für ihn tun. Gott ist gütig gegen die Bösen und Undankbaren. Für diese Seine Güte an ihnen dürfen wir danken. Welche hohe Aufgabe!
Ja, es ist uns als ein königliches Priestertum zur Aufgabe gemacht von unserem Gott, daß wir vor Ihm eintreten sollen mit Flehen, Gebeten, Fürbitten, Danksagungen für alle Menschen und alle Obrigkeit.
O. Dietrich.
Erstellt: 24.05.2024 23:14, bearbeitet: 28.10.2024 13:41