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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 22 - Jahrgang 1937
Was liest du?Was liest du?
Nach dem Lesestoff fragen heißt, eine Vertrauensfrage an den Menschen stellen. Wie ein Mensch innerlich beschaffen ist, genau so wird sein Buch sein. Sein Buch gleicht ihm und entspricht seinem Ideal. Die Frage nach deinem Buch ist die Frage nach deiner Person.
Die durch das Böse von Gott getrennten Menschen, zu denen wir alle von Natur gehören, leben wie Kain auf der Flucht vor Gott und in dem Lande „Flucht“ (Siehe Anmerkung der Elberfelder Übersetzung zu 1Mo 4,16)!. In vielen ihrer Bücher beschreiben sie, bewußt oder unbewußt, diese ihre Gottesferne und führen mit ihnen ihre Leser in sie immer tiefer hinein. Sie rühmen oder verachten darin das „Land ihres Aufenthaltes“, streiten sich über seinen Wert oder Unwert, bleiben aber mit ihren Herzen in diesem Lande der Flucht wohnen. Sie erheben den Menschen und versuchen immer wieder, jedoch vergeblich, die Gottesferne erträglich zu machen oder zu überwinden.
In Seinem Sohne Jesus Christus hat Gott die Ferne überwunden und alle, die an Ihn glauben, in Seine Nähe gerufen, und als Gläubige haben wir die Gott verwerfende und von Gott verworfene Welt im Kreuz von Golgatha abgetan.
Auf Grund meiner Loskaufung durch den Herrn Jesus hat die Welt ihr Anrecht an mich verloren. Ich brauche darum auch nicht mehr ihren Schmutz, wo und wenn er sich irgendwie in Büchern oder Zeitschriften findet, zu lesen. Jedoch das alte Ich der Gottesferne, mein „Fleisch“, sehnt sich zurück nach den „Fleischtöpfen“, die doch nie satt machen; es sucht Menschen und Bücher seines Sinnes um sich zu haben. Tust du seinen Willen? „Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr recht frei sein!“ (Joh 8,36) Glaubst du das? Mache Gebrauch von deinem in Christus Jesus erhaltenen Recht, von der Welt frei zu sein!
Bücher können fesseln, in doppeltem Sinne gesprochen. Fesselnd fesseln sie! Darum können sie eine Gefahr sein! - Eine kleine, und doch so ernste Frage: Bist du schon einmal erschrocken über die Bilder und Bücher, die dich beschäftigen, die du aufsuchst, die dich binden?
Gleich dem Wachs sind unsere jungen Herzen. Jeder Stoß kann sie verbiegen und abwärts wenden. Unsere Zeit ist kurz und darum kostbar. Wir dürfen es uns nicht leisten, Beliebiges zu lesen, hier zu hören und da aufzunehmen. Wer könnte das wagen?
Christus ist uns der Bildner geworden, weil Er unser Vorbild ist. Und Er duldet keine anderen Götter neben Sich. Sein Bild muß klar in unseren Sinnen sein. Darum fort mit jedem Buch und jedem Bild, das Ihn entstellen kann! Klarheit in allen Linien und Reinheit von allem Fremden! „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist ... Denn alles, was in der Welt ist, die Lust des Fleisches und die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht von dem Vater, sondern ist von der Welt.“ (1Joh 2,15.16)
Dein ist Gottes Wort, dein sind die Auslegungen der Christen, dein die Lebensbeschreibungen der Gottesstreiter, die mit dem Schönsten unter den Menschen durch die Weltenöde zogen. Freude und Kraft wird dir zuteil, wenn du siehst, wie Gott zu allen Zeiten und Orten in dem Leben Seiner Knechte mächtig geworden ist. Lernen wir ihr Leben kennen, dann geraten wir mehr unter den Einfluß ihres und unseres Herrn.
Nimm und lies Bücher, die Christus treiben! Lies vor allem deine Bibel! Gottes Wort ist Geist und Leben. Darum bekennen wir mit Zinzendorf mutig und treu: „Mir ist's nicht um tausend Welten,
Aber um Dein Wort zu tun!“
K. W. Scharf.
Erstellt: 24.05.2024 23:14