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Handreichungen - Jahrgang 1913-1938 - Themen Artikel
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Handreichungen Band 7 -Jahrgang 1920
Lk 24,5 - „Was suchet ihr den Lebendigen unter den Toten?“Lk 24,5 - „Was suchet ihr den Lebendigen unter den Toten?“
Geht uns diese Engelsfrage etwas an? Sind wir Menschen, denen der Stein von der Gruft weggewälzt ist (V. 2), die dennoch den Vorwurf jener „zwei Männer in strahlenden Kleidern“ verdienen, daß wir den Lebendigen unter den Toten suchen? Was heißt denn das? Nun, den Weibern, die damals in ihrer Liebe zu ihrem gestorbenen Meister an das Grab eilten, um Ihm ihre Sorge für Seinen Leib zu erweisen, denen Seine Auferstehung etwas kaum Erhofftes war, denen konnte diese Frage weniger ein Vorwurf als eine Mahnung an das, was Er ihnen gesagt hatte (V. 6), sein, denn „sie kannten eben die Schrift noch nicht, daß Er aus den Toten auferstehen mußte“ (Joh 20,9). Sie mußten in eine schwere Ratlosigkeit gekommen sein (V. 4), als sie das leere Grab sahen, und dieser inneren Not, die sie durchmachten, zwischen Furcht und Hoffnung schwebend, kommen die „dienstbaren Geister“ (Heb 1,14) zu Hilfe, um jenen Treusten Seiner Getreuen die herrliche Tatsache Seiner Auferstehung und damit ihrer Befreiung aus aller Not und Sorge aufzudecken.
Aber sagt das Wort auch uns etwas? Sicher, denn es ist ein inspiriertes Schriftwort, und ebenso wie das köstliche „Er ist nicht hier“ (V. 6), das sich zunächst nur auf die Örtlichkeit des Grabes bezieht, einen tiefen, bleibenden Sinn hat, nämlich wenn wir es beziehen auf diese Erde, die
Wüste, das Tränental, aus dem Er für immer entrückt ist, - ebenso enthält jenes Wort aus Vers 5 eine ernste Bedeutung für uns! Gewiß nicht in dem Sinne, als ob wir, Seine Erlösten, „wiedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten“ (1Pet 1,3ff)., noch irgend zweifelten daran, daß Er auferstanden ist - nein, täten wir das, so wäre unser Christentum löcherig und ruhte auf schwachem Grunde (vergl. 1Kor 15)!. Aber in anderer Hinsicht sind noch heute Kinder Gottes leicht in Gefahr, sich obiges Wort als Vorwurf zuzuziehen. Wie das? Nun, teure Geschwister, der Lebendige, der Auferstandene ist bei den Lebendigen, in der Mitte derer, die durch Seinen Tod und Seine Auferstehung das Leben haben, die „mit Ihm wie in der Gleichheit Seines Todes, so auch in der Seiner Auferstehung eins gemacht sind“ (Röm 6,5); in deren Mitte ist Er zu finden, aber nicht bei den Toten, d. h. denen, die noch tot in Sünden und Übertretungen sind (vergl. Eph 2). Und wie viele teuer Erkaufte halten sich noch da auf, suchen noch ihre geistliche Nahrung an Plätzen, von denen sie durch Christi Tod und Auferstehen wie Er für immer gelöst sein sollten! Volk Gottes, das du erlöst bist durch Sein Blut „von dem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel“ (1Pet 1,18) (Luther: „dem Wandel nach väterlicher Weise“) - wo suchst du deinen Herrn? Im Kreise der Lebendigen oder bei den Toten? Soll ich noch deutlicher werden? Sind unter den Lesern der „G. H.“ etwa noch solche, die es über sich gewinnen, Predigten unbekehrter „Diener des Wortes“ anzuhören und mit Unbekehrten zusammen das Abendmahl zu genießen, überhaupt an religiösen Einrichtungen teilzunehmen, die von der religiösen Welt veranstaltet sind und als „Gottesdienste“ bezeichnet werden, um in ihnen den Herrn zu suchen und zu verehren? Geschwister, tut das nicht! Tretet bewußt auf den Auferstehungsboden des Herrn Jesus! Er wurde nicht gefunden bei den Toten - sucht ihr
Ihn auch nicht mehr bei ihnen! Sie können Ihn euch nicht zeigen, auch wenn sie sich Mühe geben, es zu tun. Sie stehen noch „unter der Gewalt der Finsternis“ (Kol 1,13, vergl. Apg 26,18)!, wie können sie euch den Lebendigen zeigen und euer Sehnen nach Ihm befriedigen?! Entehret nicht den Gebieter, der uns erkauft hat (vergl. Jud V. 4), indem ihr Ihn, den wir, die Seinen, kennen lernten als den Sieger über Sünde und Tod, der für uns der Inbegriff des Lebens wurde (Phil 1,21), bei denen suchet, die ohne oder mit Willen Seine Feinde sind, die z. B. Seine Gottessohnschaft ablehnen, Seine leibliche Auferstehung leugnen oder etwa die Notwendigkeit der Wiedergeburt und Bekehrung nicht anerkennen (indem sie den alten Menschen für verbesserungsfähig halten! vergl. Röm 6), und somit Sein Blut, Seinen Tod, Seine Auferweckung praktisch verleugnen usw. Können sie dir den Lebendigen zeigen? „Was suchet ihr den Lebendigen unter den Toten?“ Bruder, Schwester, wo gehört ihr hin? Ihr gehört - ihr und ich - in die (christliche) Gemeinde des Herrn, wo Er in der Mitte ist (Mt 18,20, vergl. Joh 20,19ff). Dort findet ihr Ihn, dort, wo Seine Heiligen und Geliebten gelöst sind von dem Wesen der Welt, wo die wahrhaftigen Anbeter Ihn und den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit (Joh 4,23). Dort unter den durch Seine Kraft Lebendigen, dort weilt durch Seinen Geist der Lebensfürst, dort offenbart Er Seine Herrlichkeit, und dorthin gehören wir! Wo bist du?
F. K.
Erstellt: 28.03.2024 20:49, bearbeitet: 01.10.2024 22:07